Training

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Clara

Ich genoss diese fahrt so unfassbar doll und ich konnte immer noch nicht glauben, dass er wirklich seine Hand auf meinem Oberschenkel liegen hat und dass er unsere Hände miteinander verschränkt hatte.
Da ich nicht die ganze Zeit auf mein Bein starren wollte, schaute ich mir die Gegend hier in Leverkusen an. Alles war mit Schnee bedeckt und es war ziemlich kalt.
Tatsächlich war ich dann auch noch eingeschlafen, als wir am Stadtion bzw an dem daneben liegenden Trainingsplatz angekommen waren, denn ich wurde mit einem streicheln über mein Gesicht und Kopf geweckt.
„Hey Clara, wir sind angekommen. Aufwachen." grinste mich jemand an, welcher an der Autotür hockte und mich wecken wollte.

„Oh ja tut mir leid. Ich war so k.o.. Bin schon wach, wir können." Erwidere ich Kais lächeln, welcher sich auf den Weg macht schonmal meinen Rollstuhl aus dem Kofferraum zu holen.
Ich versuchte schonmal aufzustehen, doch meine Beine wollten nicht so ganz, jedoch wollte ich nicht aufgeben. Mit meiner ganzen Kraft versuchte ich mich aus dem Auto herauszuziehen und hinzustellen.
Kai blieb hinten am Kofferraum stehen und beobachtete mich heimlich, was ich nachher feststellte.
Was soll ich sagen, ich hatte es geschafft mich aus dem Auto hochzuziehen und mich hinzustellen. Manchmal braucht man einfach nur ein bisschen Ehrgeiz.
Kai kam sofort auf mich zu gerannt und war unfassbar stolz und glücklich. Er lachte nur unfassbar doll und drückte mich fest an ihn dran.

Auch ich war unfassbar stolz und konnte es nicht glauben. Den Moment der Vertrautheit, zwischen mir und Kai, genoss ich sehr und roch sein unfassbar gut riechendes Parfum als ich meinen Kopf in seinem Hoodie vergrub.
„Du glaubst gar nicht, wie stolz ich auf dich bin, Clara. Das zu sehen, hat meinen Tag schon wunderschön genug gemacht. Wir schaffen das alles zusammen." Mit diesen Worten löste Kai sich langsam von mir und hatte meine Hand mit der Autotür verbunden, weil ich mich dort festhalten konnte, solange er den Rollstuhl holt.
Ich konnte ihm auf das alles gar nicht antworten, denn ich war total überfordert mit mir selbst und der Situation. Es hat zwar geklappt, dass ich mich hinstellen kann, doch meine Beine waren ziemlich erschöpft, aber die Umarmung von Kai hatte wieder alles geheilt.

„Auch wenn ich gerade nicht möchte, müssen wir jetzt reingehen, damit wir vor allen anderen da sind. Dann kann ich noch eben mit meinem Trainer sprechen, denn dieser hat das mit dir ja auch alles mitbekommen."
„Auf geht's." setzte ich mich in den Rollstuhl und ließ mich von Kai zum Trainingsplatz schieben.
Ich dachte nochmal über all das nach, was in der letzten halben Stunde passiert ist und ich kann nur sagen, dass es mich unfassbar glücklich macht.

„Morgen ihr zwei." kam ein Mann auf uns zu, welcher gerade die Tore zum Trainingsplatz öffnete.
„Morgen Chef." blieb Kai stehen und lachte diesen an.
„Du musst also Clara sein. Freut mich, ich bin Peter Bosz. Kannst mich gerne einfach Peter nennen." streckte mir dieser seine Hand hingegen, welche er aber ein paar Sekunden darauf auch wieder wegzog mit den Worten.
„Oh sorry, hab ich total vergessen. Unangenehm." schlug er sich mit seiner Hand gegen den Kopf.
„Kein Problem. Ja, ich bin Clara. Ist alles ein wenig kompliziert mit mir, aber wir arbeiten dran." drehte ich mein Gesicht zu Kai, welchen ich anlächelte.

„Das hört sich gut an. Wenn ihr bei irgendetwas Hilfe braucht, dann meldet euch bei mir." nickte Peter zu Kai und machte sich dann schon auf den Weg, das Haus aufzuschließen, worin sich die ganzen Trainigssachen und Umkleiden befinden.
„Der ist aber freundlich."
„Der kann auch anderes." lachte Kai nur und schob mich über den freigeräumten Weg, zum frisch aufbereiteten Trainingsplatz.
„Ja hier trainieren wir immer und dahinten sind die Duschen, Umkleiden und alles was wir für das Training brauchen. Ich würde mich jetzt schonmal umziehen, dann kannst du auch mitkommen. Es kommt auch noch keiner, weil wir eine halbe Stunde zu früh sind."

Kai nahm mich mit in diese luxuriösen Umkleiden und stellte mich mitten im Raum ab. Er stellte seine Sporttasche auf die Bank, wo sein Platz ist, welcher mit einem Bild von ihm gekennzeichnet ist, ab.
„Ganz schon Luxus hier." sah ich mich um, als ich die hochmodernen Duschen und alles andere sah. Alles in Rot und Schwarz gehalten. Die Duschen waren mit weißen und holzoptik Fliesen versehen.
Einfach wow, was die hier alles haben.
Ich wurde allerdings von meiner Erkundungstour unterbrochen, als ich mich umdrehte und Kai sah, welcher gerade bloß in Unterhose da stand und sich seine Jogginghose anzieht. Dieser Junge, macht etwas mit mir, was zuvor niemand anderes gemacht hat.
Zum Glück sieht er gerade nicht, wie ich ihn anschaue, denn er steht mit dem Rücken zu mir.

Zurück ins Leben, mit Ängsten und Tränen.            KAI HAVERTZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt