Meine Narben

2.1K 54 3
                                    

Clara

„Kommt rein." betrat Julian sein riesiges Haus, welches ein sehr modernes und offenes Wohnzimmer hatte.
Unglaublich, was der sich leisten kann, aber naja, da möchte ich jetzt erstmal nicht drüber nachdenken.
„Wow, es sieht so schön aus." doch dann schaute ich aus dem Wohnzimmertür und sah in diesen atemberaubenden schönen und großen Garten.
Alles was man sich in einem Garten wünscht, hat Julian. Einen extrem großen Pool, einen Whirlpool, kleinen Fußball und natürlich eine riesige Sitzlounge und eine Feuerstelle mit einem Grillplatz.
Einfach unbeschreiblich schön.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Julian mich fragte, ob alles okay ist, doch ich nickte nur und dann musste ich erstmal einmal klar kommen.
„Du Clara, ich muss heute zum Training mit Kai, bzw. Kai muss dorthin und ich muss zu unserem Physiotherapeut,der muss mich nämlich weiter behandeln, damit ich schnell wieder fit werde. Kommst du mit oder möchtest du lieber hier bleiben ?"
Also eigentlich wollte ich in diesem Zustand nicht mit zum Training, da ich nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen möchte. Aber alleine blieben ist die schlechteste Idee. Naja, da bleibt mir wohl nichts anderes über.

„Eigentlich möchte ich nicht mir zum Training, kannst dir ja schon denken, wieso, aber alleine bleiben ist eben auch schlecht."
Kai kam aus der Küche mit einer großen Wasserflasche, welche er sich an Tür stellte, damit er sie gleich mitnehmen kann.
„Du Clara. Mach dir um die Leute beim Training keine Sorgen. Ich werde es gleich ansprechen, warum sie dir nicht zu nah kommen sollen und dann werden diese auch Verständnis haben." Kai lehnte sich an die Tür, welche nach draußen führt und schaute mich erwartungsvoll an.

„Genauso machen wir es. Möchte dich nicht hier alleine lassen und ich komme dann nachher auch auf den Platz." entgegnete Julian, welche sich auf den Weg nach oben machte, um sich einmal frische Sachen anzuziehen, während ich immer noch die Jogginghose von vor ein paar Tagen anhatte und ein Tshirt aus dem Krankenhaus.
„Ehm, aber so wie ich aussehe, würde ich ungerne mit euch mitkommen."

„Das haben wir gleich." zog Kai sich seinen riesigen Pulli aus und gab mir dazu noch sein Tshirt, was er unter dem Pulli trug und stand somit Oberkörperfrei vor mir und wow, jetzt hatte ich mich wohl noch 200 mal mehr in ihn verliebt, als ich es sowieso schon tat. Wie wunderschön kann ein Mann sein ? Ich kann es echt nicht beschreiben..
Ich kam ein paar Sekunden gar nicht darauf klar und das merkte wohl auch Kai.
„Erde an Clara??" hielt Kai mir seine Sachen hin.
„Oh sorry, war in Gedanken." guckte ich ihn verwirrt in seine wunderschönen blauen Augen, welche so sehr strahlten und mich jedesmal festhielten.
„Merke ich schon." grinste Kai los, mit seinen wunderschönen Lachfalten.
„Danke, das ist super lieb von dir. Dann müssen wir wohl heute nach dem Training mal in die alte Wohnung fahren und meine ganzen Sachen holen, wenn das ok ist." versuchte ich mich aus dem Rollstuhl hochzudrücken, welches aber natürlich nicht funktionierte.

„Das können wir natürlich machen. Warte ich helfe dir." schmiss Kai seinen Pullover und Tshirt auf den Boden und kam mir näher.
Kai zog mich hoch und hielt mich unter meinen Schultern her fest. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, ihn einmal zu umarmen. Dieses tat ich natürlich sehr lange, nachdem ich mich mal wieder in seinen Augen verloren hatte.
„Clara, ich möchte das hier ungerne abbrechen, aber wir müssen gleich echt los." streichelte Kai mir über meinen rücken.
„Oh ja tut mir leid." löste ich mich langsam von Kai, welcher mich anlächelte.

„Äh ja, wie machen wir das jetzt. Wir müssen mal eben auf Julian warten, dass er uns hilft. Alleine bekommen wir das nicht hin, aber du musst dich trotzdem dahinten auf das Sofa setzten. So jetzt nicht erschrecken." und schon hatte Kai mich auf dem Arm und trug mich zu Julians Sofa, wo er mich hinsetzte und seine Sachen von dem Boden aufhob.
Julian kam dann auch schon runter und kam auf uns zu.

„Ehm ist das okay, wenn wir dir jetzt dein Tshirt ausziehen ?" schauten die beiden Jungs mich verzweifelt an.
„Da hinten in meiner Tasche müsste mein BH sein. da wäre mir sehr mit geholfen." lachte ich die beiden aus.
Julian lief schon los und zog meinen schwarzen BH, welcher mit Spitze überzogen war, aus der Tasche und hielt ihn mir vor die Nase.
„So und jetzt stellt ihr euch beide hinter mich und einer hilft mir mal eben, von hinten mein Tshirt auszuziehen."
„Kai schaffst du das alleine ? Mein Handy klingelt, habs oben vergessen." lief Julian schon nach oben.
Und schon merkte ich eine heiße brennende Spur auf meinem Rücken, welche Kai mit seinen Händen hinterlassen hatte.
Und wäre das nicht schon genug, hatte ich an meinem ganzen Körper eine Gänsehaut. Und würde das nicht auch schon reichen, viel mir das Atmen dazu auch noch schwerer. Was macht dieser Junge bloß mit mir.

Ich versuchte kurz durchzuatmen und nahm meinen BH von Sofa und hing ihn mir über und verschloss ihn hinten.
„Kann ich wieder nach vorne kommen ?" fragte Kai mich, welcher wahrscheinlich hinter mir am verzweifeln war.
„Gibt ja nichts mehr zu sehen, außer Narben." lachte ich Kai aus, da ich mir genau seinen Blick vorstellen konnte.
„Wow bist du schön." Kai wurde rot und schaute mir in die Augen.

„Darf ich fragen, woher du die ganzen Narben hast ?" schaute Kai an meinem Oberkörper herunter.
„Klar, also die hier oben an meiner Schulter ist von Benny. Da hat er mir mal mit einer Schere her geritzt und die hier an der Hüfte ist ebenfalls von Benny, da hatte ich nh Platzwunde, welche genäht werden musste. Die am Arm ist auch von Benny. Er hat mich die Treppe herunter geschupst und da habe ich mir den Arm gebrochen, welcher operiert werden musste und die hier unten, das ist die neue Narbe und sonst habe ich nur noch welche an den Beinen und eine am Oberschenkel."
„Okay, da muss ich aber erstmal schlucken. Dafür habe ich kein Verständnis, warum man an anderen Menschen Gewalt ausüben muss." Kai drehte sich um und gab mir seinen Pullover und Tshirt von dem Tisch hinter sich.

Ich zog mir sein Tshirt an und roch schon sein unfassbar schönes Parfum. Wow, so ein wunderschöner Mensch einfach.
Danach zog ich mir noch sein Pullover über. Dieses unfassbar schöne Gefühl von Geborgenheit. Ich kann es einfach nicht beschreiben.
„Steht dir." Grinste Kai mich an, doch im Moment hatte ich einfach nur Augen für seinen unfassbar geilen Oberkörper. Es macht ihn so attraktiv.
„Clara, hier oben sind meine Augen." lachte dieser aber nur.
„Du sieht so schön aus, wirklich." Ich musste ja irgendwas sagen, zu dieser unfassbar unangenehmen Situation. Auch wenn ich wahrscheinlich rot wie eine Tomate wurde, er sieht einfach nur schön aus.

„Warte mal, was ziehst du denn jetzt an ? Hab ich dir jetzt deine Klamotten weggenommen ?"
„Nein alles gut, ich habe noch 2 Pullis und 2 Tshirts mit. Mach dir um mich keine Gedanken. Meine Winterjacke kannst du gleich auch haben." kramte Kai in seiner Tasche, welche an der Tür stand.
„Meine Winterjacke müsste aber auch in der Tasche sein und mein Schal auch. Die hatte der Krankenwagenfahrer mitgenommen."
„Ahhhh hab sie." zog Kai meine Sachen aus der Tasche, nachdem er sich auch wieder angezogen hatte.

Julian kam nun auch mal wieder von oben hinunter und hatte anscheinend seine Haare nochmal neu gemacht.
„Soooo wir können." zog er sich die Jacke und seine Schuhe an.
Kai kam auf mich zu und nahm mich wieder auf den Arm und setzte mich in den Rollstuhl.
„So die Dame, ihre Winterjacke und ihr Schal." zog Julian mir die Sachen an und ein Stirnband kam auch noch aus meiner Jacke gefallen.

„Du Julian.... Hast du zufällig einmal kurz eine Haarbürste für mich?" fragte ich diesen, als ich vor dem Spiegel zum stehen kam.
„Wie sie wünschen." rannte er auch schon nach oben und kam kurz darauf auch schon wieder runter gerannt.
Ich zog nochmal meinen Schal aus und nahm mein Stirnband ab. Ich kämmte nochmal eben schnell meine Haare und richtete meinen schwarzen Winterparka. Darauf kam dann mein bordeaux-dunkel blauer dicker Schal und auf meine braunen langen Haare mein bordeaux rotes Stirnband.
Ich nahm noch kurz Wimperntusche, welche ich immer in meiner Jackentasche habe und setzte meine schwarze rundliche Brille auf, welche Julian mir auch noch angab.

Kai hatte sich schonmal in das Auto gesetzt. Ich fuhr bei Kai mit, denn Julian musste einen andern Parkplatz nehmen, als wir.
Die beiden Jungs setzten mich in das Auto und verstauten meinen Rollstuhl im Kofferraum.
Kai schloss seine Autotür, nachdem er meine geschlossen hatte und wir fuhren Richtung Stadion.
Wir waren -gerade von Julians Hof gefahren, da passierte etwas womit ich nicht gerechnet hätte.
Kai hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel und nahm dann auch noch meine Hand in seine.
Ich kann nichts sagen, außer das ich unfassbar glücklich bin......

Zurück ins Leben, mit Ängsten und Tränen.            KAI HAVERTZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt