Kapitel 39

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"Du?" Selbst meine Mom warf mir einen geschockten, unverständlichen Blick zu.
Ich nickte. "Warum nicht?"
"Eine berechtigte Frage." stimmte Marcus zu. "Gibt es denn sonst noch einen Freiwilligen?" Niemand meldete sich.

Arya stieß ihren Ellenbogen in meine Seite. "Das ist also die nächste Überraschung? Du wirst echt immer verrückter." Ich schenkte ihr ein tückisches Lächeln. Ich hatte keine Lust mehr, einfach nur darauf zu warten, dass irgendetwas passierte oder sich änderte. Wenn ich dadurch irgendwie die Chance bekam, mit der Mondgöttin zu sprechen, dann würde ich sie nutzen. Ich brauchte Gewissheit wegen der Mate-Sache. Und zu einem winzigkleinen Teil wollte ich auch der Lykanerin gegenübertreten, die uns hier alle in Dunkeln schmoren lässt.

"Okay, gut. Ähm Luna, komm dann bitte nach der Versammlung noch einmal vor." Ich nickte. Meine Mom formte etwas unverständliches mit ihren Lippen und schien überhaupt nicht erfreut über diese Entscheidung zu sein. Ich konnte die im Zaun gehaltene Wut und das Unverständnis förmlich hinter ihrer Stirn brodeln sehen. Ich schenkte ihr nur einen entschuldigenden den Blick und wandte mich dann wieder ab.

"Wir werden am Wochenende aufbrechen. Wenn es in der Zeit irgendetwas Neues zu berichten geben sollte, meldet euch einfach an Naruto oder Keyla. Die beiden werden euch wie immer zur Verfügung stehen, wenn wir weg sind. Aufgrund der guten Wetterverhältnisse werden wir auch nicht allzu lange unterwegs sein. Ansonsten haltet wie immer die Augen offen. Die Versammlung ist beendet."

Ich erhob mich langsam und sah schon meine Mom, die mir unfreulichen Blickes entgegenkam. "Sowas kannst du doch nicht einfach so Mal entscheiden! Was willst du denn diesmal schon wieder tun? Deine Lykanergestalt ausleben? Dafür brauchst du nicht die Wanderung zum ..."
"Darum geht es nicht, Mom." Ich warf Arya einen hilfesuchenden Blick zu, die daraufhin verstand und sich an meine Mutter wandte und auf sie einredete.
"Miss Harper, denken Sie doch erstmal darüber nach. Es gibt nicht immer nur schwarz und weiß. Vielleicht sollten sie einfach Mal ein wenig..."

Ich verabschiedete mich noch kurz von Runaya bevor ich vor zu Naruto, Marcus und Tyson trat und sie abwartend ansah. Keyla unterhielt sich gerade mit einer der anderen Lykaner.
"Du willst also mitkommen?" fragte Naruto noch einmal nach und schien in meinem Gesicht nach einem Grund dafür zu suchen.
"Ja." bestätigte ich noch einmal. "Wieso scheint eigentlich jeder ein Problem damit zu haben?" Ich warf einen Blick zu meiner Mom herüber, die immer noch mit Arya diskutierte.
Marcus lehnte sich gegen den Tisch. "Sieh Mal, Luna. Es geht nicht darum, dass wir ein Problem damit haben, dass Du mitkommst. Wir sind uns eher darüber noch nicht ganz im Klaren, ob du dafür auch geeignet bist."

Darum ging es also. Wenigstens hatte es Marcus noch versucht, nett auszudrücken. "Ich verwende meine Wolfsgestalt wieder." antwortete ich, in der Hoffnung, dass das reichen würde, um mitkommen zu dürfen. Ich musste mit. Wie sollte ich mein Leben gestalten, wenn so viel noch im unklaren war.
"Das ist uns bereits zu Ohren gekommen." erwiderte Naruto gelassen. "Aber das heißt immer noch nicht, dass du damit im Kampf gut umgehen kannst. Es ist lange her."

"Luna ist gut." sprang Tyson für mich ein, der sich bisher eher zurückgehalten hatte. Er schenkte mir ein leichtes Lächeln. "Sie hat trainiert. Und ob als Mensch oder als Wolf, spielt doch letztendlich nur eine kleine Rolle. Die Taktiken sind ähnlich. Wichtige Körperstellen sind die gleichen. Viele Dinge kann man eins zu eins übernehmen." Ich lächelte ihm dankbar zu. Auf Tysons Unterstützung konnte ich zählen.
Marcus wirkte nachdenklich, aber immer noch nicht überzeugt. "Das kann schon sein, aber eben nur 'kann'. Das unsere falsche Waffe die wir Asareth gegeben haben, nicht echt ist, wird ihm vermutlich längst klar sein. Das er verärgert sein wird, erst Recht. Wir können also nicht davon ausgehen, dass wir ohne Unterbrechungen bis zum ewigen Felsen kommen, ohne ein paar von seinen Leuten zu begegnen. Es ist sowieso schon auffällig genug, dass wir seitdem nichts von ihm gehört haben."

Wolfsblut - Der Beginn einer neuen ÄraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt