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Pov Levi

Alles in mir versteifte sich. Dieser eine Satz. "Eren. Ich... ich bin bei dir. Wir stehen das gemeinsam durch." erklärte ich ihm.

Pov Eren

Ich nickte leicht. Nach einer Weile war ich wieder eingeschlafen.

Als ich wieder aufwachte war Levi nicht mehr neben mir. Ich setzte mich langsam auf. Die Nacht steckte mir noch in den Knochen. Ich seufzte. Es ging nicht voran. Es geht bergab. "Guten Morgen Eren." sagte eine verschlafene Stimme. "Hm." brummte ich zu Will zurück. Dieser seufzte nun auch. "Wie geht es dir?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern.

Ich stand auf und gab Dream sein Futter. Eine Weile schwiegen wir. "Wie viel Uhr ist es?" fragte ich. "Wir haben noch 2 Stunden bis es Essen gibt." erklärte er. "Ich habe eine Idee. Jeder stellt immer eine frage an den jeweils anderen die er beantworten muss. So lernen wir uns besser kennen." sagte er. Ich seufzte und nickte.

(W=Will; E=Eren)

W: Wie lange hast du Dream schon?

E: Seit meinem 18. Geburtstag. Zeichnest du viel?

W: Ja ist sowas wie ein Hobby. Was ist deine Lieblingsfarbe?

E: Grün. Und deine?"

W: Gelb. Hattest du gestern einen Alptraum?

E: Ja. Hast du Geschwister?

W: Nein und du?

E: Nein. Hast du öfter Panikattacken?

W: Ja. Seit wann bist du blind?

Ich stockte.

E: Seit ein paar Monaten. Seit wann hast du Panikattacken?

Will seufzte.

W: Seit einem halben Jahr. Was hast du gestern zu Levi gesagt als wir draußen waren?

Ich biss mir auf die Lippe.

E: Ich will nicht mehr...

W: Achso ja wir können aufhören wenn du nicht mehr möchtest.

E: Nein... Das meinte ich nicht. Ich habe ihm gesagt das ich nicht mehr will...

Ich hörte wie Will scharf Luft einsog. Ich knetete meine Hände die in meinem Schoß lagen. "Meintest du das ernst?" fragte Will nach einer Weile. Meinte ich es ernst? Ich zuckte mit den Schultern. "Lass uns einfach weiter machen.

E: Was hast du gestern gemeint als du gezeichnet hast. Du hast gesagt es ist genau das Gegenteil.

W: Meine Eltern streiten sich fast nur noch. Mein Vater sagt ich bin Schuld daran. Mutter ist vor ein paar Wochen ausgezogen. Ich lebe bei meinem Vater und naja... er ist meistens weg und lässt mich zu hause. Ich habe quasi allein gewohnt. Ohne Geld. Mit wenig essen. Das muss mir wohl einen ordentlichen Knicks in der Psyche gebracht haben.

Ich hörte wie traurig er klang.

W: Was ist mit deinen Eltern?

Ich versspannte mich. Aber irgendwie wusste ich das ich es ihm erzählen konnte.

E: Beide tot. Sie wurden bei einem Überfall erschossen. Vor meinen Augen.

Tränen stiegen mir in die Augen aber ich blinzelte sie weg. Will atmete hörbar ein.

W: Tut mir leid.

E: Lass uns das Thema bitte beenden. Wie lief die Schule?

W: Ich gehe nicht mehr zur Schule. Ich bekomme ohne Grund Panikattacken. Mitten im Unterricht. Oder in der Pause. Sie haben gelacht. Und es wurde nur schlimmer.

Ich stand auf und tastete mich zu seinem Bett. Dort nahm ich ihn einfach in den Arm und er weinte sich aus. Zwischendurch flüsterte ich immer wieder irgendwelche Sachen bis er sich beruhigt hatte. "Danke." hauchte er und löste sich von mir. Es ist als ob er mein kleiner Bruder wäre. Ich weiß auch nicht warum aber ich sorge mich um ihn. Bei diesem Gedanken musste ich kurz lächeln.

Nach ungefähr einer halben stunde ging dann die Tür auf. "Guten Morgen!" rief eine gut gelaunte Hanji in das Zimmer. Wir machten uns fertig und gingen in die Cafeteria. Meine Gedanken gingen immer wieder zu meinem Traum über. Ich war Schuld. Ich seufzte und unterdrückte die Tränen. Auf einmal spürte ich wie Will nach meiner Hand griff und ziemlich fest zudrückte. Ich runzelte fragend die Stirn. "Will was ist denn los?" fragte Jean und ich bemerkte in dem Moment das etwas nicht stimmte. Ich drehte mich in seine Richtung und legte meine freie Hand auf seine Schulter.

Sofort spürte ich das starke Zittern das von seinem Körper ausging. Ich zog ihn zu mir und hielt ihn einfach fest. "Scht. Es ist alles in Ordnung ich bin genau hier." flüsterte ich ihm zu. Er lockerte seinen Griff um meine Hand nach einer Weile und das zittern wurde weniger. Er löste sich von mir und sagte kurz danke. Ich nickte und drehte mich wieder zu meinem Essen. Die anderen ließen den Zwischenfall einfach unkommentiert und taten es mir vermutlich gleich.

Nach dem Essen ging ich wie gewohnt zu Levi. "Guten Morgen, Engel." wurde ich begrüßt als ich herein kam. Sofort wurde ich rot. Engel. So wurde ich noch nie genannt. "Setz dich doch." hörte ich Levi grinsend sagen.

Levi küsste mich und ich setzte mich auf einen Stuhl. "Ich komme direkt zur Sache. Möchtest du mir erzählen was du diese Nacht geträumt hast?" fragte er direkt. Ich biss mir auf meine Lippe und erinnerte mich an den Traum zurück. "Meine Eltern. Sie haben gesagt ich habe schlimmeres verdient als zu erblinden. Ich bin Schuld. Ich hätte nie da sein sollen." sagte ich mit brüchiger stimme und schon fing ich an zu weinen. Ich hörte wie Levi aufstand. "Eren. Du weißt das du nicht Schuld bist. Und du hast auch nichts schlimmeres verdient. Gerade du hast so viel besseres verdient." erklärte er. Es stimmt nicht. Ich schüttelte den Kopf.

"Ich bin Schuld. Ich allein." fing ich an. "Nein Eren." unterbrach Levi doch ich redete weiter. "Warum?! Sag mir einen Grund der bestätigt das ich nicht Schuld bin! Ich bin ein verdammter Mörder Levi!" rief ich und Levi drückte mich an sich. "Du bist nicht Schuld und vor allem bist du kein Mörder." sagte er bestimmend. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. "Versteht es denn Keiner?! Ich hätte ins Gefängnis gemusst! Nicht hierher. Sie sind tot. Wegen MIR!" schrie ich und befreite mich aus seinem Griff. Ich rannte so gut es ging aus dem Zimmer. Langsam wusste ich ungefähr auch allein wo alles war. Ich hörte wie Levi meinen Namen rief.

Ich bin ein Mörder. Ich hätte sterben sollen. Nicht sie. Ich bin Schuld. Ich habe das alles verdient. Ich habe noch viel schlimmeres verdient. Ich rannte immer noch und ich hatte auch ein Ziel. Das Dach.

Blind - Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt