Kapitel 45 (Alea)

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Als die Alpha Cru bei der Crucis ankam, ließen Ben und Harry Orion los, denn zu viert hätten sie nicht über die Gangway gepasst.

Zudem waren sie nicht sicher, ob die Gangway 5 Personen auf einmal tragen konnte.

Vorsichtig gingen Keblarr und Lennox als erstes über die Gangway.

Als sie auf der anderen Seite angekommen waren, legten sie Orion auf den Boden.

Nun kamen nach und nach auch die anderen Mitglieder der Alpha Cru an Bord.

"Am besten bringen wir ihn erstmal in den Salon und dort kann er bleiben, bis wir eine Lafora gefunden haben." schlug Alea vor und alle willigten ein.

Daraufhin trugen sie Doktor Orion in den Salon und legten ihn auf das Sofa, welches nicht Lennox' Schlafsofa war.

"Wir sollten ihm einen Verband anlegen. Er ist immerhin verletzt." forderte Alea nun, denn Orion tat ihr wegen seinem Bein irgendwie leid, auch wenn das nicht bedeutete, dass sie ihn mochte.

"Bist du sicher? So könnten wir in noch mehr für seine Taten bestrafen." hinterfragte Thea die Entscheidung ihrer Schwester.

Alea konnte verstehen, wie sauer sie auf ihn war, nach allem, was er ihr angetan hatte, doch Alea wollte Orion nicht auf diese Weise bestrafen, also sagte sie an Thea gewandt: "Nein, wir sind nicht so, wie er. Orion ist zwar böse, aber so asozial sind wir nicht!"

Langsam nickte Thea. Sie schien zu verstehen, was im Kopf ihrer Schwester vor sich ging und lief ins Bad.

Dort bewahrte die Alpha Cru den Verbandskasten auf.

Kurz darauf kam Thea mit diesem in der Hand zurück und überreichte ihn Ben, der am besten wusste, wie man einen Verband anlegte.

Vorsichtig kniete er neben Orion und hob langsam sein Bein an, wobei dieser das Gesicht vor Schmerz verzog. Ben achtete nicht darauf und Alea konnte verstehen, was in ihm vorging.

Er war zu sauer auf Orion, um Vorsichtig zu sein.

Nun krämpelte Ben Orions Hosenbein hoch und wickelte den Verband um Orions Bein.

Als er fertig war, legte er das Bein unsanft zurück auf das Sofa und zog das Hosenbein grob wieder zurück, wobei Orion nicht besonders glücklich aussah.

Nachdem er fertig war, sagte Ben: "Draußen ist gerade ein guter Wind. Wollen wir weitersegeln?"

Alle nickten und kurz darauf waren die Segel gehisst.

"Wohin wollen wir überhaupt?" fragte Sammy wenig später.

"Wir müssen nach London. Es ist immerhin schon fast September und Harry und Pia müssen in die Schule." erklärte Ben.

"Der Sommer ging viel zu schnell rum." beschwerte sich Pia.

"Ja." bestätigte Harry und auch die anderen waren nicht besonders begeistert darüber, dass die beiden bald weg waren.

Vor allem Alea war traurig darüber, dass sie sich bald von Pia trennen musste. Sie war immerhin ihre Schwester.

"Ich werde dich vermissen." sagte Alea zu Pia.

"Ich dich auch, aber wir sehen uns wieder." versuchte Pia, sie zu trösten.

"Hoffentlich" meinte Alea daraufhin.

Nun sah Pia zu Nelani und diese nickte. Würde Alea nun erfahren, was die beiden besprochen hatten?

"Vor ein paar Tagen waren wir beide weg, um alleine zu reden. Wir haben da so etwas besprochen, damit ihr euch nicht trennen müsst. Pia wird mit uns leben." erklärte Nelani begeistert und grinste.

Eigentlich fand Alea diese Idee sehr gut, doch es gab ein Problem bei der Sache: Pia hatte keine Kiemen und würde ertrinken.

Diese schien aleas Gedanken zu erraten und sagte: "Es gibt einem Weg, damit ich zumindest unter Wasser atmen kann, auch wenn ich keine Meermenschen Fähigkeiten bekommen werde."

"Welchen?" fragte Alea sofort.

"Bevor ich mit Kit abgehauen bin, konnte ich kurz in meine Schulbücher schauen und habe dabei ein Kraut entdeckt, durch das man unter Wasser atmen kann. Wenn ich das nehme, könnte ich bei dir bleiben. Ich müsste es nur oft genug nehmen." erklärte Pia begeistert.

"Wo wächst das Kraut?" fragte Alea.

"Das weiß ich nicht." gestand Pia. "Aber eine Finde-Finja kann es uns möglicherweise zeigen."

"Wie oft musst du es nehmen?" wollte Alea nun wissen.

"Eigentlich eine Stunde, aber ich werde versuchen, die Wirkung zu verstärken, damit es länger wirkt." erklärte Nelani nun, die durch Pia offenbar genug über das Kraut wusste. "Bestimmt wirkt es auch bei Lennox. Er kann dann auch unter Wasser atmen." sprach sie aus, was alea dachte.

Dieser grinste nun bis über beide Ohren. Alea grinste ebenfalls.

Auch die anderen grinsten nun. Nur Harry sah ein wenig traurig aus. Pia bemerkte es und sagte zu ihm: "Ich mag dich wirklich sehr, aber ich denke ich, dass dein Onkel und deine Tante mich auch aufnehmen würden, so wie du sie beschrieben hattest. Außerdem will ich Alea nicht verlieren. Sie ist immerhin meine Schwester."

"Ich kann dich ja verstehen, aber abgesehen von dir habe ich keine wirkliche Familie mehr." gab Harry zurück.

"Wir trennen uns ja nicht für immer, sondern nur über den Sommer. In der Schule können wir uns jederzeit treffen." versuchte Pia erneut, ihren Bruder zu trösten und diesmal klappte es.

"Du hast ja recht." lachte er und das brachte auch Pia zum grinsen.

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