Kapitel 1 (Alea)

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Eigentlich hätte dieser Tag ein sehr guter Tag für Alea und Pia werden sollen, denn es war für beide der erste Tag der Sommerferien, doch dann kam alles anders als erwartet.

Als Alea an diesem Morgen in die Küche kam und darüber nachdachte, was sie an diesem Tag anstellen wollte, hörte sie einen lauten Schrei. Verängstigt drehte sich Alea um und folgte vorsichtig dem Lärm, denn sie hatte eine dunkle Vorahnung, was das zu bedeuten hatte.

Der Schrei kam aus dem Wohnzimmer. Mit zitternden Beinen lief Alea den Flur entlang. Je näher sie dem Wohnzimmer kam, desto schlimmer ging es ihr, denn sie wusste, wer es war.

Inzwischen stand sie vor der Tür. Mit zitternden Händen öffnete sie langsam die Tür, um zu sehen, was los war.

Als sie die Tür öffnete, erschrak sie. Ein leises "Oh Gott..." war alles, was sie in diesem Moment hervorbrachte.

Sie sah ihre Pflegemutter am Boden liegen. Sie krümmte sich vor Schmerzen und ihre Hände drückte sie fest auf den Brustkorb.

Auf ihr Herz um genau zu sein.

Marianne war kreideweiß und schweißgebadet und Alea wusste sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.

Verängstigt starrte Alea ihre Pflegemutter an, die nun wieder anfing zu schreien. Ihre Schmerzen scheinen wohl immer schlimmer zu werden und Alea geriet langsam in Panik.

Plötzlich merkte sie, wie ihre Angst langsam verschwand und ihr Geist war auf einmal Glaßklar. Das war sehr seltsam, doch bevor sie das hinterfragen konnte realisierte Alea, dass sie einen Krankenwagen rufen musste.

Blitzschnell rannte sie in ihr Zimmer und schnappte sich ihr Handy und rief den Notdienst an. Als sie am anderen Ende der Leitung eine Stimme hörte, erklärte Alea kurz und knapp, was geschehen war und nannte ihren Namen und ihre Adresse.

Daraufhin legte sie auf und ging in das Zimmer ihrer älteren Pflegeschwester. Als Alea sie weckte, schien Pias schwarze Haare waren ziemlich zerzaust.

Während sie Aleas Hand nahm, fragte sie vorsichtig: "Was ist passiert?"

"Woher weißt du, dass etwas passiert ist?" fragte Alea.

"Warum sonst weckst du mich in den Sommerferien um 7?" erwiderte Pia.

"Ja, es ist etwas passiert..." Alea erklärte ihr, was gerade passiert war, doch Pia wirkte irgendwie verwirrt. "Wieso bist du so entspannt?" fragte Pia ihre kleine Schwester.

"Keine Ahnung, ich habe Marianne gesehen und dann war das plötzlich da." gab Alea zurück.

Pia zog eine Augenbraue hoch. Es war mehr als offensichtlich, dass sie ihr nicht glaubte. "Lass den scheiß und verzeih dich." forderte sie Alea auf, doch diese gab sich noch lange nicht geschlagen.

Sie packte Pia am Arm und zog sie unter Protest ins Wohnzimmer, wo Marianne immer noch leidend auf dem Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte.

Als Alea zu ihr sah, bemerkte sie, dass Pia den Tränen nahe war.

Jetzt glaubte sie ihr wohl.

Als sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, sagte Pia mit ernster Stimme: "Wenn der Krankenwagen weg ist, verdrücken wir uns. Pack schon mal unsere Rucksäcke. Ich kümmere mich in der Zeit um Marianne!"

Alea nickte und ging an den Schrank, um 2 Taschen rauszuholen. Pia blieb Unterdessen im Wohnzimmer, um Marianne zu Helfen.

Alea hörte, das Pia beruhigend auf sie einredete und hatte den Eindruck, dass Marianne tatsächlich ruhiger wurde, doch sie konnte nicht verstehen, was genau Pia sagte.

Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Sofort sprang Alea auf, um sie zu öffnen, denn es war bestimmt der Notarzt vor der Tür. Nachdem die Tür offen war, trat Alea einen Schritt zurück, um das Rettungsteam einzulassen.

Sofort rannten die Ärzte in die Wohnung und sahen sich nach Aleas Pflegemutter um. "Meine Pflegemutter ist im Wohnzimmer", erklärte Alea. "Die zweite Tür von links."

Sofort eilten die Sanitäter ins Wohnzimmer, um nach Marianne zu sehen und um ihr zu helfen.

Ein Mann kam auf Alea zu und fragte sie, was passiert sei und Alea erklärte es ihm. Daraufhin sagte der Mann, dass sich die Ärzte im Krankenhaus nun um Marianne kümmern würden und, dass sich Alea keine Sorgen machen sollte.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Alea, dass Pia ebenfalls befragt wurde, doch diese konnte nicht so genau sagen, was los war.

Eine halbe Stunde später kam der Arzt wieder raus und brachte Marianne, die inzwischen wieder ein wenig besser aussah, nach draußen.

Auch die anderen verabschiedeten sich nun und verließen die Wohnung.

Nachdem die Ärzte verschwunden waren, zogen sich Alea und Pia ihre Schuhe an und schnappten sich ihre Rucksäcke. Danach gingen beide in ihre Zimmer, um ihre Handys zu holen.

Kurz darauf standen beide Mädchen aufbruchsbereit im Flur und liefen gemeinsam nach draußen.

Während sie das Hochhaus verließen, sagte Alea entschlossen: "Wir müssen uns aufteilen, damit die Leute vom Jugendamt uns nicht beide sofort schnappen."

Pia willigte ein und erklärte Alea, dass Marianne gesagt hatte, dass sie die beiden anrufen würde, sobald sie telefonieren konnte und, dass sie erst dann ins Krankenhaus kommen sollten.

Daraufhin umarmten sich die Mädchen und liefen los.

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