Kapitel 63 (Nele)

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Nachdem Nele das Büro von Dumbledore verlassen hatte, ging sie sofort in den Unterricht.

Als sie zur Tür reinkam, sahen sie alle überrascht an. "Wo warst du?" fragte ein Mädchen. "Hast du wirklich Snapes Büro angezündet?" fragte jemand anders.

Nele ignorierte jedoch die Fragen. und die Blicke der anderen jedoch und setzte sich auf ihren Platz.

Nun sagte Professor Flitwick: "Ah, Miss Truckshell, willkommen zurück. Wir haben gerade geübt, einen aufrufezauber anzuwenden, ohne zu reden."

"Wie mache ich das?" fragte Nele und Flitwick erklärte es ihr sofort.

Nele versuchte es, aber da ihre Mitschüler sie zwischendurch immer wieder anstarren und ihr irgendwelche Fragen stellten, schaffte sie es nicht, sich darauf zu konzentrieren.

Sie versuchte, die Fragen und Blicke zu ignorieren, doch es gelang ihr nicht.

In diesem Moment wäre sie gerne eine Oblivionin gewesen, genau wie Finja. Dann hätte sie der Klasse die Erinnerungen nehmen können und sie hätte endlich ihre Ruhe.

Doch leider war sie eine Brim. Sie hätte höchstens versuchen können, alle anzuzünden, doch zum einen wollte sie keinen Mord begehen und zum anderen wollte sie nicht noch mehr Ärger bekommen.

Sie versuchte, sich taub und blind zu stellen und die anderen zu ignorieren, doch sie konnte es einfach nicht.

Die Klasse schenkte ihr einfach viel zu viel Aufmerksamkeit.

"Lasst mich doch einfach in Ruhe!" platzte es nach einer Weile aus Nele heraus.

Alle blickten sie verständnislos an.

"Es reicht! Ich versuche hier zu üben und ihr müsst doch auch üben!" brüllte sie weiter.

Nachdem sie fertig war, starrten alle sie schweigend an.

Keiner wusste, was er dazu sagen sollte.

Nach einer Weile durchbrach Tonino das schweigen: "Du bist doch selbst daran schuld, wenn du abhaust. Natürlich interessiert uns da, was los ist!"

"Ich bin trotzdem kein Zootier oder so!" entgegnete Nele wütend.

Tonino verdrehte die Augen. "Checkst du's nicht, Nele? Du bist einfach abgehauen und hast Snapes Büro abgefackelt. Natürlich bekommst du dafür Aufmerksamkeit. Da brauchst du nicht rumzujammern."

"Er hat Recht." meinte Zoe. "Wenn du so krasse Scheiße baust und trotzdem noch hier bist, dann zieht das Aufmerksamkeit auf sich. Da brauchst du nichts anderes zu erwarten."

"Ja, das stimmt." meinten auch Leonardo und Coper.

Nach und nach stimmte ihm die ganze Klasse zu.

"Da siehst du es! Ich hab Recht!" triumphierte Tonino. Er grinste bis über beide Ohren.

Da ging Nele auf Tonino zu und schlug ihm mitten ins Gesicht.

"Halt's Maul!" brüllte sie ihm ins Gesicht.

"Miss Truckshell! Mister Snyder" rief Professor Flitwick sehr streng. Er hatte zuvor schon vergeblich versucht, die Aufmerksamkeit der Klasse zu gewinnen.

Nun war es ihm offenbar zu viel.

"Sie werden einen Monat nachsitzen! Wir sehen uns heute Abend um acht!" fuhr er mit fester Stimme fort.

Nun wandte er sich an Tonino, der eine schadenfrohe Miene aufgesetzt hatte. "Mister Blow, Sie werden ebenfalls einen Monat nachsitzen, gemeinsam mit Miss Truckshell!"

"Aber-" wollte Tonino widersprechen, doch Flitwick unterbrach ihn: "Kein aber! Jetzt arbeitet endlich weiter!"

Daraufhin verstummte die Klasse und versuchte, weiterzuüben. So still war es in Zauberkunst noch nie gewesen.

Es kam selten vor, dass Flitwick wütend wurde und die Schüler anschrie oder bestrafte, aber wenn er es tat, hatte dies seine Wirkung.

Tonino und Nele warfen sich zwar immer wieder finstere Blicke zu, doch keiner traute sich, den anderen erneut zu beleidigen oder anzuschreien.

In einem Punkt waren sich die beiden einig:

Sie wollten die Strafe nicht verlängern, denn sie konnten einander nicht leiden.

Dies war nicht erst seit heute so. Bereits am ersten Abend waren die beiden sich einig, dass sie keine Freude werden würden.

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