Als er seine Augen das nächste Mal öffnete, blickte er in ein helles weißes Licht. Automatisch muss er sich an Mama erinnern. Doch so wirklich darüber denken kann er nicht, denn eine Hand an seinem Handgelenk stört ihn.
Eine kleine helle Hand fasst ihn leicht. Ihm ist bewusst ohne nach zugucken, wer dies ist. Und er hatte Recht. Als er auf blickt, sehen ihn zwei grüne Augen an. Er lächelt sanft. Anastasia zittert. Sie hat geweint. Ihre Augen brennen sicherlich. Langsam hebt er seine rechte Hand und platziert sie auf ihre rechte Wange.
Sich räuspernd klopft er leicht auf seine Brust. „Geht es dir gut?", fragt er besorgt.
Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen. Wenn sie könnte, würde sie wieder anfangen zu weinen und sie würde ihn anschreien und sie würde ihm sagen, dass er hätte sterben können und sie würde betteln und sie würde ihn anflehen, weil er ihr sagen soll, dass es ihm gut geht. Aber sie kann nicht. Nicht nur, weil sie bereits alle Flüssigkeit aus ihren Augen verlor und ihre Stimme schon lange weh tut, sondern auch, weil sie bereits groß ist. Sie kann sich nicht erlauben mit 12 Jahren vor ihrem Bruder zu weinen. Sie ist kein Kleinkind. Auch wenn sie gerade viel lieber in der Zeit stecken würde als sie noch sieben war.
Sie nickt. Dann steht sie auf. „Ich sage Mama und Papa bescheid."
Es war kein flüstern, aber fast so leise wie eins. Ares ist sich bewusst, dass es ihr nicht gut geht. Er sollte sie ein wenig beruhigen.
„Okay, aber bevor du das machst.", er legt seine Hand auf ihren Arm, „Du hättest sehen sollen, wie cool ich gewesen bin. Ich habe drei und fast vier Villain besiegt. Ha, dein großer Bruder wird ein echt cooler Held, nicht?" Und er lächelt seine Zähne zeigend.
Sie kann ihm nicht ihn seine Augen blicken. Doch sie lächelt auch. Sie weiss, dass er es für sie tut. Sie weiss, dass ihm bewusst ist, wie es ihr geht. Sie muss erwachsen werden.
„Das wusste ich doch immer, man!", kichert sie und ist kurz davor ihm auf seine Brust zu schlagen. Doch sie stoppt. Sie hätte ihn fast verletzt. Sie versucht ihr fröhliches Gesicht beizubehalten, doch scheitert. Schnell dreht sie ihren Rücken zu ihm. So glücklich klingend wie möglich sagt sie:
„Ich sag jetzt unseren Eltern bescheid. Die sind unten und trinken Kaffee. Ich komme gleich zurück, okay?"
Und ohne eine Antwort wartend geht sie aus dem Zimmer.
Ares weiss, dass er sie mit seinen Verletzungen erschrocken haben muss, aber er ist sich sicher, dass er noch heute aus dem Krankenhaus entlassen wird. So ein kleiner Kampf könnte ihn niemals stoppen. Zur Liebe zu Anastasia und Mama.
Und Ares hatte Recht. Er wurde kurz nachdem er wach geworden ist, entlassen. Der Zeiger auf der Uhr zeigt auf die zwölf. Genau um zwölf Uhr Mittags ist er Zuhause angekommen. Sein Vater wollte ihm helfen die Treppen hochzugehen. Ares versicherte ihm, dass er dies alleine kann.
In seinem Zimmer holt er sein Handy aus seiner Hosentasche. Auf der Fahrt nach Hause hatte er nachgeguckt, ob ihm jemand geschrieben hat und tatsächlich schrieb ihm eine Person. Kageen. Wer denn sonst?
Er erinnert sich nie daran ihr seine Nummer gegeben zu haben, doch eines Tages schrieb sie ihn an und schwor, dass er ihr seine Nummer gab. Irgendwann akzeptierte er es einfach.
19:08 Uhr
Ich habe gerade die Nachrichten gesehen. Geht es dir gut? Bitte sag mir, dass es dir gut geht!
19:15 Uhr
Ich weiss, dass du mir selten antwortest, aber bitte bitte antworte. Ich bin besorgt.
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Ares (bnha ff)
FanfictionSTATUS: BEENDET In einer Welt voller Menschen mit so genannten Quirks - individuelle und spezielle Kräfte - lebt der dunkelblonde Junge Ares. Ein U.A. Schüler, der mit einer unangenehme Vergangenheit versucht positiv in die Zukunft zu blicken. Das...