Sie schließt ihre Augen und nähert sich seinen Lippen für einen Kuss.
Ares schließt langsam seine Lippen, sieht einen schnellen Fetzen grün und küs-
Moment mal.
Ein grüner Fetzen?
Er reißt seine Augen wieder auf. Und da! Er spinnt nicht. Midoriya steht hinter einem Baum. Die anderen müssen sich auch in der Nähe befinden.
Er löst sich aus Kageens Halt, schubst sie weg und steht auf. Hier stimmt etwas nicht. Er entfernt sich von der Pinkhaarigen und beobachtet seine Umgebung.
"W-was ist los?", fragt sie überrascht.
Er antwortet ihr nicht. Will nur weg von hier. Doch als er sich umdreht, um zu verschwinden, steht Iida bereits wenige Meter vor ihm.
"Ich wusste es.", flüstert er unter zusammengebissenen Zähnen. Er schaut Kageen nicht an. "Du wolltest mich hintergehen."
Kageen steht auf. "Nein, wollte ich nicht. Ich will nur-" Gleichzeitig erscheinen Kirishima, Kaminari und Bakugou.
"Lüg wen anderes an." Er blickt zu seinen einst Freunden. Gelb und rot. Dann zu Iida. Bakugou kann er nicht wagen anzusehen. "Was wollt ihr?"
Vorsichtig tritt Kirishima näher. "Wir wollen nur reden, Bro. Über diese ganze abgefuckte Situation."
"Genau.", stimmt Kaminari zu.
Ares zieht seine Augenbrauen zusammen. "Und dafür müsst ihr mich umzingeln?"
Er will nicht mit ihnen reden. Er hasst sich schon genug dafür, dass er Bakugou fasst ermordet hat. Er will nur Zeit schaffen, um einen Plan zu entwickeln. Bevor irgendwer spricht, beginnt Ares erneut.
Tief atmet er ein. "Ich habe nichts zu bereden. Okay, ich bin jetzt der böse! Ich bin der gefährliche. Was soll ich in euren Augen machen? Ich habe getan, was ich getan habe!"
Am schlausten wäre es Iida zu überwältigen und dann von dort aus wegzurennen. Die anderen werden niemals mit ihm mithalten können.
Kageen spricht nun. "Ares! Warum wolltest du Bakugou erschießen? So kenne ich dich nicht! Was ist in dich gefahren? Wo ist der Ares hin, den ich kenne und so liebe?"
Aber wo ist Midoriya plötzlich hin? Und waren Todoroki und Yaoyorozu nicht auch mal da?
Er dreht sich zu Kageen. "Der Ares den du kennst und liebst?! Wie wild musst du drauf sein, um zu denken, dass du mich nach ein-zwei tiefgründigen Unterhaltungen kennst? Du kennst mich nicht! Niemand von euch kennt mich! Ich weiss nicht in was für einer Fantasiewelt du lebst, Kageen, aber ich habe mich kein Stück verändert. Ich bin genauso, wie ich es schon immer war. Tut mir leid, wenn du dich in einen falschen Ares Shi verliebt hast. Warum habe ich mich für die U.A. entschieden? Warum will ich ein Superheld sein? Warum fühle ich mich so beschissen einsam obwohl ich Freunde und Familie habe, huh?! WARUM?" Sein Atem wird unregelmäßiger. Er ist wütend. So wütend, wie er es noch nie war. "I-Ich verstehe euch nicht. Wie lange kennen wir uns nun? Kirishima? Kaminari? Wisst ihr seit wie vielen Wochen und Monaten wir befreundet sind?" Ares hebt seinen Zeige- und Mittelfinger. "Zwei Monate dürften es nun sein. Mit den anderen aus der Klasse habe ich kaum Worte ausgetauscht. Warum also interessiere ich euch so plötzlich?"
"WEIL DU IDIOT MICH FAST ERSCHOSSEN HAST!", schreit Bakugou. "Du hast irgendetwas von Familie und Freundschaft gelabert und wolltest das als Entschuldigung für meinen Tod nutzen! Bist du noch bei allen Sinnen?!" Katsuki bewegt seine rechte Hand vor seinem Gesicht hoch und runter, um seine Frage oder Aussage zu betonen.
Darauf kann Ares nur lachen. "Nein, vielleicht bin ich nicht bei allen Sinnen. Vielleicht versteht mich deshalb niemand. Wer weiss?" Um keine Sekunde zu verlieren, aktiviert er seinen Quirk, läuft blitzschnell auf Iida zu, verlangsamt ihn und läuft zum anderen Ende des Sandkastens. Dort wo sich keiner befindet.
"Ich verdiene ein glückliches Leben, wie jeder andere! Und jeden der mich davon abhält, nenne ich ein Feind." Ares dreht sich um, damit er von diesem nun viel weniger ruhigen Ort abdüsen kann. Doch etwas hält ihn auf.
Die Kälte an seinen Füßen lässt ihn wissen, was es ist.
"Ich wusste doch, dass Todoroki hier noch irgendwo ist. Wo sind Midoriya und Yaoyorozu?" Niemand antwortet ihm, aber als das schwarzhaarige Mädchen auftaucht und ihm genau die Ringe um den Arm legen will, die zuvor an Bakugou hingen, wurde seine Frage beantwortet.
So einfach lässt er sich jedoch nicht einfangen. Während das Mädchen näher tritt, vergeudet er keine Zeit und schnappt nach ihren Schultern. Auch sie wird langsamer. Genauso langsam, wie Bakugou es vor ca. 30 Minuten war.
Er versucht das Eis wegzutreten, doch Todoroki schießt bloß noch mehr Eis auf ihn. Kurz verzweifelt er bis ihm eine Idee kommt. Also konzentriert er sich wieder auf die anderen.
"Ich will doch einfach nur Lebenswillen zurück.", beginnt er sanft, "Kirishima und Kaminari wissen das schon so halb, aber ihr anderen nicht." Er atmet tief ein und schließt für einen Moment seine Augen. Dann öffnet er sie wieder. "Als ich sechs war, bin ich mit meiner Mutter in einen Streit geraten. Wir haben uns auf einer Autobahn befunden und noch bevor ich mich entschuldigen konnte, ist ein anderes Auto in uns reingefahren. Meine Mutter ist noch vor Ort gestorben. Und ich? Ich bin mit Schuldgefühlen aufgewachsen, die ich niemals weg bekommen konnte, weil ich mich niemals entschuldigen konnte. Ich habe mich bei meinem Vater und seiner neuen Familie nie wirklich wohl gefühlt. Seit neun Jahren wünsche ich mir nichts als meine Mutter zurück." Die anderen schauen ihn an und, wenn ihn seine empathischen Fähigkeiten nicht täuscht, sind es mitleidige Blicke. Er nutzt den Moment, um sein Quirk zu aktivieren. Er versucht heimlich seine Füße schnell zu bewegen, um Hitze auszustrahlen, die das Eis schmilzt. "Und als Shigaraki mich entführt hat, habe ich eine Möglichkeit erfahren, wie sein Meister mir meine Mutter wiedergeben konnte. Ich sollte bloß für sie arbeiten. Und das könne ich nachdem ich meine Mutter wieder habe, machen. Ich sollte bloß Treue beweisen. Da kommst du ins Spiel." Er zeigt auf Bakugou. "Ich sollte beweisen, dass mir meine Mutter alles Wer ist und dafür sollte ich vor Augen anderer einen Kameraden erschießen."
Ares hört überraschtes einatmen von den Kageen und Kirishima. Er sieht, wie Yaoyorozus Augen sich ganz langsam weiten. Sie kommt noch immer auf ihn zu. Er muss sich beeilen.
"A-also habe ich die Chance genommen. Ich wollte dich nicht umbringen oder irgendwen anders. Ich wollte nicht für die Bösen arbeiten. Immerhin bin ich doch ein Guter oder nicht?! Alles was ich wollte ist meine Mutter!"
Und als er den letzten Satz schrie, brich das restliche Eis, weil es so instabil geworden ist. Er rennt weg. Er läuft an Todoroki vorbei, dern versucht ihn mit noch mehr Eis einzufangen. Doch aus Ares'Augen sieht er genauso langsam aus, wie Iida oder Yaoyorozu zuvor.
Er fühlt Erleichterung über seine Flucht. Allerdings verschwindet das Gefühl sobald er spürt wie sich seine Muskeln anspannen und rostig werden. Er hört aus seinem Körper ein knirschen. In diesem Moment hat er verloren.
Die Schwachstelle seines Quirks hat übernommen und sein Körper ist versteinert. Todorokis Eis fängt seinen Körper ein und Iida und Yaoyorozu erhalten ihr normales Tempo wieder.
Midoriya tritt näher. Ares folgt seinen Körper mit seinen Augen.
"Genau auf diesen Moment habe ich gewartet." Er legt seine Arme um Ares' versteifte Figur. "Tut mir leid, dass es so weit kommen musste."
Es war also Teil des gesamten Plans und Midoriya war Kopf des Plans.
Ares schließt seine Augen. Nicht nur gibt er für den Moment auf. Sein Körper schafft es nicht mehr. Seine psyche ist zu instabil und seine Kraft hat er ausgelaugt.
Er hat verloren.
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Ares (bnha ff)
FanfictionSTATUS: BEENDET In einer Welt voller Menschen mit so genannten Quirks - individuelle und spezielle Kräfte - lebt der dunkelblonde Junge Ares. Ein U.A. Schüler, der mit einer unangenehme Vergangenheit versucht positiv in die Zukunft zu blicken. Das...