Blaulicht und Sirenen

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Die Straßenlaternen beleuchteten meinen Weg nur spärlich, wärend die kühle Luft mich mit eisigen Fingern umhüllte. Das einzige Geräusch dass zu hören war, waren die Geräusche meiner Absätze, die mit jedem Schritt die Stille störten.

Ich zog meine schwarz Lederjacke noch ein wenig enger um mich, um einen kleinen Schutz vor der erbarmungslosigkeit des Oktobers zu haben. Klappte natürlich nicht.

Meine Löchrige schwarze Jeans und mein bauchfreies weißes Top, waren bestimmt nicht die beste Wahl bei dem Wetter. Naja, was solls...

Aus der Ferne drangen plötzlich Geräusche in mein Ohr. Abrupt blieb ich stehen. Das waren Sirenen. Hastig bog ich in die nächste Sackgasse ab. Im Schatten verborgen, lauschte ich den näher kommenden Sirenen.

Nach wenigen Sekunden wurde mein Verdacht bestätigt. Polizisten verfolgten einen schwarzen Wagen.

"Dieser Idiot!" hörte ich mich laut sagen. Ich kramte in meiner Jacke eilig nach meinem Handy, und tippte eine Nummer ein.

Es klingelte wenige Sekunden, bis eine tiefe Stimme ertönte "Ja?". Mühsam versuchte ich ruhig zu bleiben "Du bist so was von erledigt".

Ein überraschtes aufatmen, dann Stille. "Verdammt, helfen Sie mir das raus!" seine Stimme wirkte verzweifelt. Genervt verdrehte  ich die Augen.

Wenn dieser Mann nicht zu viel wüsste, hätte ich ihn hier und jetzt kaltherzig der Polizei überlassen. Aber wie gesagt, er wusste zu viel...

"Kennst du das Haus der Millers?" fragte ich kalt und lief schon los, bevor er mit einem knappen "Ja" antwortete. "Fahr dorthin" herschte ich ihn an.

"Aber das ist eine Sackgasse!" rief er entsetzt. "Tu was ich dir sage, oder verabschiede dich von deinem Leben!" sagte ich etwas lauter und bestimmter.

Sofort wurde er still. Ich ließ ihm nicht mal mehr die Gelegenheit etwas zu sagen, sondern legt auf und rannte so schnell wie möglich weiter.

Wärend die meisten Frauen sich mit meinen Absätzen beim rennen wahrscheinlich den Hals brechen würden, behinderte es mich in keinster Weise. Denn mit High Heels durch die Gegend zu rennen, stand bei mir praktisch schon auf dem Wochenplan.

Wärend dem Rennen, griff ich in eine Innentasche meiner Jacke. Mit geübten Griff packte ich die Waffe und machte, leicht außer Atem, halt vor dem Haus der Millers.

Aus der Ferne konnte ich schon wieder die Sirenen hören, was bedeutete dass ich mich zu beeilen hatte. Entschlossen klingelte ich, und bewahrte Ruhe.

Das schwarze Tuch das ich um den Hals trug, zog ich hoch, so dass man von meinem Gesicht nur noch meine blauen Augen erkennen konnte.

Die Tür öffnete sich vorsichtig. Der Mann war ungefähr mitte vierzig, und weitete bei meinem Anblick entsetzt die Augen. Doch ich ließ mich keine Sekunde lang beiiren. Mit einer geschickten Bewegung gnallte ich den Lauf meiner Waffe an seinen Hinterkopf. Kaum zwei Wimpernschläge später, sank er zu Boden.

Dem bewusstlosen Mann keine Beachtung schenkend, betrat ich das Haus. Die Sirenen waren schon verdammt nah.

Schnell hatte ich die Treppe nach oben gefunden, und rannte hoch. Gott sei Dank traf ich auf keine weiteren Menschen, als ich nach der Reihe die Türen aufriss.

Bingo!

Ich stürmte in das Zimmer, hinaus auf dem Balkon, wo sich mir ein beunruhigendes Specktackel bot. Jack, ich denke so hieß er, war mit erhobenen Armen, flach gegen die Wand gepresst. Zwei Polizisten zielten mit ihren Waffen auf ihm, wärend ein dritter sich ihm mit Handschellen näherte.

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