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Eliara

Arrogantes Arschloch. Mistkerl. Was denkt er sich eigentlich? Ich hasse ihn. Langsam zweifle ich an mir selber, weil ich mit diesem Wesen mal befreundet war. Wie konnte aus dem süßen Jungen von früher, so ein Vollidiot entstehen. Selbstgefälliger-

»Eliara, du hältst diese Gabel seit einer halben Stunde wie ein Messer. Ist alles okay?«, fragt mich Brenna besorgt, die auf der Hängematte von unserem Garten liegt. Ich zucke bei dem Klang ihrer Stimme zusammen, weil ich so versunken in meinen Gedanken gewesen bin. Nicht einmal wenn er nicht in meiner Nähe ist, lässt er mich nicht in Ruhe.

»Alles bestens.«, murmle ich und stochere weiter herum in meinem Essen, das vor mir auf dem kleinen Esstisch liegt, an dem ich sitze. Brenna wirft mir einen ungläubigen Blick zu, bevor sie weiter ihre Musik anhört. Plötzlich ertönt mein Handy und ich fische es aus meiner Hosentasche heraus. Sarah ruft an.

»Hey, was gibt's?«, frage ich fröhlich und stelle das Handy auf Lautsprecher, während ich den Steak vor mir esse. Ich nehme gerade einen Schluck von meinem Getränk, als plötzlich Rafe's Stimme ertönt.

»Ach, ich halte gerade deinen BH in der Hand, und du so?« Ich spucke sofort wieder die Flüssigkeit, die in meinem Mund ist, aus.

Was zur Hölle?

»Rafe?«, huste ich ins Telefon und höre, wie der Arsch mich auslacht. »Wieso zur Hölle hast du das Telefon deiner Schwester? Und wieso rufst du mich an? Bist du gestört oder so?«

»Relax, Prinzessin. Ich wollte dir nur mitteilen, dass du deinen BH bei uns vergessen hast, als du letztens bei uns gewesen bist.«, teilt er mir lachend mit. Oh Gott. Ich habe letztens bei den Camerons aus Versehen etwas auf mich verschüttet und Sarah hat mir ihren BH geborgt, weil ich komplett nass war. Wahrscheinlich muss ich ihn da vergessen haben.

Na super, Rafe sieht gerade meinen BH. Ich bin froh, dass er mein Gesicht im Moment nicht sehen kann, weil es wahrscheinlich röter als eine Tomate geworden ist.

Ich räuspere mich. »Leg ihn in Sarah's Zimmer. Ich komme gleich kurz rüber.«, sage ich und will auflegen.

»Ich wusste gar nicht, dass du solche BHs besitzt, Hamilton. Die rote Farbe und die Spitze gefallen mir. Echt sexy.«, erwidert er mit rauer Stimme und mein ganzer Körper glüht. »Ich frage mich, wie du darin wohl aussiehst.«, sagt er leise in den Hörer und ein komisches Gefühl breitet sich in mir aus. Doch dann schüttle ich den Kopf und räuspere mich.

»Tja, zu schade, dass du das niemals erfahren wirst, Cameron. Versuch das bei deinen Betthäschen, aber ich falle nicht auf deine billigen Tricks rein.«, kontere ich und ich kann förmlich vor mir sehen, wie er grinst.

»Ach, ja? Das werden wir ja noch sehen.«, erwidert er selbstgefällig und ich wünschte, man könnte durchs Handy jemanden schlagen. Aber leider sind wir mit der Technik noch nicht so weit.

»Das einzige, was du jetzt sehen wirst, ist mein Knie, das ich in deine Eier rammen werde, wenn ich gleich vorbeikomme. Ach, übrigens: hast du dich schon von dem letzten Mal erholt?«, frage ich süßlich. Was du kannst, kann ich schon lange, mein Lieber.

»Ach, RaRa. Du überschätzt dich selber, Baby. Als ob dein Schlag mir etwas antun könnte.«, schnaubt er.

»Dann muss ich beim nächsten Mal wohl härter zuschlagen, Baby.«, ahme ich ihn nach und er lacht wieder. Dieses Lachen habe ich früher geliebt, als wir noch Kinder waren. Aber jetzt hasse ich es. Ich hasse alles an ihm.

»Wenn du jetzt auflegen würdest, ich habe Besseres zu tun, als mit dir zu reden.«, sage ich genervt.

»Das bezweifle ich. Denn das einzige, was du tust, ist, mit diesen lächerlichen Pogues abzuhängen. Da kann man nicht von Besseres sprechen.« Dieses verdammte Arschloch geht mir langsam auf den Zeiger.

»Wenigstens habe ich Freunde, die mich nicht wegen dem Geld meines Daddys lieben, sondern es wirklich tun.« Ich höre, wie er knurrt und lächle.

»Wenigstens sehe ich ihn überhaupt.« Er spielt auf meinen Vater an, der kaum zu Hause ist aufgrund seiner ständigen Geschäftsreisen und es kocht in mir.

»Du meinst den Vater, der dich nicht mal als Sohn akzeptiert?« Ward ist immer unzufrieden mit dem, was Rafe macht, das weiß schon ganz Outer Banks.

»Ich hasse dich, Hamilton.«, flucht er.

»Ich hasse dich noch viel mehr, Cameron. Viel Spaß, während du dich in Selbstmitleid badest.« Wütend lege ich auf und schmeiße das Handy auf den Tisch, was so einen lauten Krach macht, dass Brenna zusammenzuckt.

»Woah, Li. Ist was passiert?«, springt sie auf und kommt auf mich zu.

»Rafe Cameron ist passiert.«, zische ich und setze mich hin.

Brenna seufzt. »Li, dieses Arschloch versucht dich bloß aus der Fassung zu bringen. Lass das nicht zu.« Ich nicke, doch dann stehe ich auf und schnappe mir meine Cap. Ich muss schließlich noch diesen blöden BH holen gehen.

»Wohin gehst du?«, fragt Brenna und sieht mich irritiert an.

»Muss kurz was erledigen.«, antworte ich knapp und grinse, als ich mich umdrehe und gehe. Ich weiß schon, wie ich es Rafe zeigen werde.

Ein paar Minuten später befinde ich mich vor dem Haus der Cameron's. Ich suche nach dem Auto von Rafe und als ich es entdecke, sprinte ich dorthin und hole das Taschenmesser aus meiner Hosentasche, das ich mitgenommen habe. Dann knie ich mich nach unten, blicke mich um, um zu sehen, ob jemand kommt und als die Luft rein ist, ramme ich das Messer in den Reifen. Ich grinse und richte mich auf. Doch dann ertönen plötzlich Schritte hinter mir und ich will abhauen, als Rafe vor mir steht. Oh, scheiße.

»Was zur Hölle machst du da an meinem Auto?«, fragt er mich und ich schlucke. Okay, so war das nicht geplant. Ich räuspere mich.

»Komm mal runter, Cameron. Ich bin für den blöden BH hergekommen.«, sage ich und er verengt die Augen. Der Vollidiot hat anscheinend nicht gesehen, dass ich den Reifen aufgeschlitzt habe. So ein Pech aber auch.

»Du meinst diesen hier?« Von seinem Finger baumelt mein roter Spitzen BH runter und ich will danach greifen, doch er hält den Arm in die Höhe. Er weiß genau, dass er viel größer ist als ich und dass ich das früher gehasst habe, was ich natürlich immer noch tue. Ich blicke ihn wütend an und verschränke die Arme.

»Gib das verdammte Ding her, du Perverser.«, fauche ich und er lächelt boshaft.

Plötzlich greift er nach dem Bund meiner Shorts und schiebt mich damit zu sich, so dass ich fast gegen ihn pralle. Unsere Lippen sind sich jetzt so nah, dass er sich nur herunterbeugen müsste, damit sie sich berühren. Ich schlucke. Seine Augen sind auf meine Lippen geheftet und wandern über meinen Körper, wodurch ich eine Gänsehaut kriege. Dann spüre ich seine Hand an meinem Po und realisiere, dass er sie in meine hintere Hosentasche gesteckt hat. Plötzlich verstärkt sich sein Griff darum. Überrascht keuche ich auf.

Er wickelt eine braune Haarsträhne von mir um den Finger, als er sich zu mir herunterbeugt und an meinem Ohr flüstert:

»Gern geschehen.«

Verwirrt blicke ich ihn an und meine Hand wandert zu meiner Hosentasche, wo ich den Stoff des BHs spüre. Er grinst, bevor er wieder ins Haus geht und ich starre ihm wütend hinterher.

»Arschloch.«, murmle ich, aber dann fällt mir auf, dass ich ihn gar nicht aufgehalten habe, als er nach meinem Po gegriffen hat. Und irgendwie...

Hat es mir gefallen.

WICKED PRINCE ♛ || Rafe Cameron ❦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt