Eliara
»Hör auf zu lachen!«, zische ich Rafe an, während wir uns auf den Weg in unser Zimmer machen. Ich verschränke wie ein Kleinkind die Arme vor der Brust. Dann stehen wir vor der Tür und Rafe scant die Karte ein.
»Komm schon, RaRa, andere Mädchen würden dafür sterben mit mir ein Zimmer zu teilen.«, sagt er selbstgefällig. Ich funkle ihn an.
»Nur jammerschade, dass ich nicht wie andere Mädchen bin.«, ziehe ich meine Augen zu schmalen Schlitzen. Aus der Tür neben unserer kommt meine Mom gerade raus. Wütend gehe ich auf sie zu, während ich Rafe's dummes Gelächter hinter mir höre.
»Wie zur Hölle kommen du und Dad auf die Idee, mir ein Zimmer mit Rafe zu geben?!«, stelle ich meine Mom zur Rede, sobald ich vor ihrer Tür stehe. Meine Mom zieht eine Augenbraue hoch.
»Verhalte dich nicht wie ein kleines Kind, Eliara. Ihr seid doch seit Jahren Freunde-«
»Wir. Sind. Keine. Freunde. Wie oft muss ich dir das noch sagen? Ich hasse ihn!«, rufe ich verzweifelt.
Wer's glaubt, wird selig, sagt meine innere Stimme trügerisch.
Ach, halt doch die Klappe.
»Na, ist doch schön, dann werdet ihr ja vielleicht wieder Freunde. Oder sogar noch mehr als das...«, zwinkert meine Mom mir zu und meine Kinnlade fällt runter. Was?!
»W-wie kommst du auf sowas?«, frage ich, während mein Gesicht einer Tomate ähnelt.
»Ach komm, Eliara. Du warst früher so verschossen in ihn, spiel mir doch jetzt nichts vor. Ich und dein Dad waren immer der Meinung, dass ihr perfekt zusammenpasst. Nicht wahr, Schatz?«, fragt sie meinen Dad über die Schulter, der lässig auf der Couch sitzt. Er blickt kurz zu uns hoch und dann wieder auf sein iPad, mit einem kleinen Grinsen.
Unfassbar.
»Ich kotze gleich.«, erwidere ich angewidert.
Zusammensein?
Mit Rafe Cameron?
Niemals!
»Dann bitte nicht auf den Marmorboden. Der sieht echt entzückend aus.«, grinst meine Mom mich provokant an. Unglaublich. »Du bist wirklich unglaublich, Mom.«, spreche ich meine Gedanken aus. »Geh schon in dein Zimmer. Dein Zukünftiger wartet schließlich auf dich!«, sagt sie grinsend und ich schaue sie wütend an.
»Lieber sterbe ich.«, murmle ich, als ich zurück in mein, nein halt, in unser Zimmer mit Rafe gehe. Ich sehe sein wissendes Grinsen schon vor Augen.
»Oh nein, haben Mommy und Daddy dir nicht geholfen?«, sagt Rafe provokant und macht einen Schmollmund, als ich ins Zimmer eintrete. Ich suche nach irgendwas, womit ich ihn bewerfen kann. Ich nehme das erstbeste Kissen, das ich finde und werfe es in sein nervig-hübsches Gesicht. Doch unglücklicherweise verfehle ich. Er weicht dem Kissen lässig aus während er lacht. »Ops, daneben, RaRa.«
»Hör. Auf. Mich. So. Zu. Nennen.«, sage ich bedrohlich, während ich auf ihn zugehe. »Okay, RaRa.«, erwidert er provokant und ich ziehe die Augen zu Schlitzen. »Ich hasse dich.«
»Ach, wirklich?«, fragt er eine Augenbraue hochziehend und kommt jetzt mit lässigen, geschmeidigen Schritten auf mich zu. Wie ein Jäger, der sich auf sein Opfer zubewegt.
»Ja.«, stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und sehe ihn giftig an. Er ist jetzt so nah, dass unsere Nasenspitzen sich fast berühren. Er beugt sich zu mir herunter und flüstert in mein Ohr: »Sah aber nicht danach aus, als du unter mir warst.« Ich spüre sein Grinsen als er redet und wie meine Wangen dabei glühen. Ich schlucke. Als ich nicht antworte, grinst er triumphierend. Dann wandert sein Blick an mir hungrig auf und ab. Seine Hand gleitet zwischen meinen Gürtel und meine Shorts und er zieht mich mit einem Finger an sich. »Ich werde dir diese Shorts heute noch ausziehen, Baby.« flüstert er wieder in mein Ohr. Ist es hier drin heiß geworden?
»T-träum weiter.«, stammle ich und sein Grinsen wird noch breiter. »Lust auf eine Wette?«, fragt er schelmisch während er die Arme vor der Brust verschränkt. Schnaubend lache ich. »Wieso willst du eine Wette eingehen wo du doch sowieso weißt, dass du verlieren wirst, Cameron?«, stelle ich die Gegenfrage und verschränke jetzt ebenfalls die Arme vor der Brust.
»Wir werden ein Spiel spielen, RaRa.«, antwortet er und ich sehe ihn fragend an. »Was für ein Spiel?« Er lächelt. »Das Spiel, das wir als kleine Kinder immer gespielt haben.«, antwortet er. Ich überlege kurz, bis es mir dann dämmert. Ich und Rafe haben als Kinder oft in seinem Haus Ping Pong gespielt, an der Tischtennisplatte, die sie zu Hause haben.
Ich lache auf. »Du meinst das Spiel, wo ich dich jedes Mal besiegt habe?«, erwidere ich zuckersüß und er schnaubt. »Ich habe dich immer absichtlich gewinnen lassen, Baby.«, entgegnet er und ich verdrehe die Augen. »Wenn dich das nachts besser schlafen lässt, Cameron.«, kontere ich. »Wollen wir es herausfinden?«, fordert er mich auf während er den Kopf zur Seite neigt.
»Liebend gern.«, erwidere ich. »Aber halt, wo sollen wir das überhaupt spielen? Gibt es hier eine Tischtennisplatte im Hotel?«, frage ich. »Baby, das Hotel gehört einem Freund meines Vaters, ich war schon tausendmal hier. Unten in der Lobby gibt es eine.« Natürlich. Meine Familie ist vielleicht wohlhabend, aber Rafe's Familie war schon immer steinreich.
»Wenn ich gewinne, musst du zurück in die Outer Banks und das ganze Zimmer hier mir überlassen.«, klimpere ich mit den Wimpern und er lacht. Er macht nochmal einen Schritt auf mich zu und ist wieder ganz nah. Mein Herzschlag beschleunigt sich automatisch und ich verfluche dieses Organ dafür.
Er beugt sich wieder zu mir herunter. »Und wenn ich gewinne...« Seine Hand fährt wieder zu meinen Shorts und zupft spielerisch am Saum daran. Mein Atem stockt.
»Gehören deine Shorts und du diese Nacht mir, Hamilton.«, flüstert er in mein Ohr. Eine Gänsehaut macht sich überall auf meinem Körper breit. Vielleicht hätte ich diese Wette doch nicht eingehen sollen. Dann schüttle ich den Kopf und schubse ihn von mir weg während er wieder lacht.
»Abgemacht, Cameron.« Ich strecke meine Hand aus. Sein Blick fällt darauf und er grinst. Dann streckt er seine Hand ebenfalls aus und schlägt ein. Allein diese Berührung lässt mein inneres kribbeln. »Abgemacht, Hamilton.« Dann zieht er mich zu sich mit der Hand und flüstert wieder in mein Ohr:
»Ich freue mich schon darauf, meinen Namen aus deinem Mund zu hören, RaRa.«
DU LIEST GERADE
WICKED PRINCE ♛ || Rafe Cameron ❦
Fiksi RemajaEliara Hamilton genießt die Sommerferien in den Outer Banks mit ihren Freunden. Zumindest versucht sie das, da sie immer wieder dem arroganten und unverschämt gut aussehenden Kook-Prinz Rafe Cameron, der einst ihr Kindheitsfreund war, begegnet. Er w...