Kapitel 17

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Ich hatte bestimmt noch Stunden geweint und mein Vater hatte erfolglos versucht mich zu beruhigen, bis ich unter meinen Tränen einschlief.

Als ich meine Augen wieder öffnete, strahlte mir die Sonne direkt in mein Gesicht. Ich wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht und verließ langsam mein Bett. Ich zog mich um und ging leise die Treppe runter, als ich Markus unten im Flur sah.
Er sah mich mit einem Blick an, der mir eine schreckliche Gänsehaut am ganzen Körper machte, "Markus ich-", doch er ließ mich nicht ausreden,"Nein Alessia, ich will nichts hören!" Seine Stimme klang wütend und doch verletzt, ich wusste einfach nicht was ich tun konnte,"Es tut mir leid!" Doch er ignorierte mich einfach und ging aus dem Haus.

Ich sah auf mein Handy, 15 Nachrichten von Maxi und mehrere verpasste Anrufe, doch ich konnte jetzt einfach nicht mit ihm reden, ich brachte es nicht übers Herz.
"Guten Morgen Alessia, hast du etwas geschlafen?" Ich nickte meinem Vater zu und zog meine Schuhe an,"Ich muss los, ich muss etwas klären!" Und mit diesen Worten verließ ich das Haus. Ich rannte schon fast in Richtung Teufelstopf, doch als ich ankam versteckte ich mich um mir klar über die Situation zu werden.
Ich sah wie sich alle stritten und durcheinander redeten. Marlon hielt Markus am Arm zurück und Leon Maxi, verdankt dass wollte ich alles nicht. Ich ging also aus meinen Versteck hervor und ging auf die anderen zu,"Das hatte gerade noch gefehlt, hast du nicht schon genug kaputt gemacht?!" es war wieder mal Fabi, der mich so herzlich begrüßte.
„Denkt ihr es war mit Absicht?! Leon war es Absicht sich in Vanessa zu verlieben? Oder Joschka und Raban, habt ihr euch absichtlich in Marry und Terry verliebt?! Seit wann kann man sich aussuchen, in wen man sich verliebt?!" die Betroffenen sahen auf den Boden,"Genau deshalb haben wir nichts gesagt man! Weil wir wussten jeder von euch wird uns verurteilen! Weil ich bin ja nur die kleine schlampige Schwester von Markus und Maxi euer Freund, der Redt ist euch doch scheiss egal! Euch ist es egal dass wir glücklich zusammen sind und dass wir uns verdammt gut tun! Ihr kümmert euch nur um euch selbst und wie es uns damit geht ist nebensächlich! Wisst ihr was?! Wir haben keinen Grund uns zu entschuldigen, nein! Ihr solltet es, denn wenn ihr euch alle nicht so scheise benehmen würdet, hätten wir es euch auch gesagt!" keiner sagte ein Wort oder sah mich an, sie wussten, ich hatte recht.

„Alessia hat recht!" es war Vanessa, die sich für mich einsetzte.
„Habt ihr bei Leon und mir so reagiert? Nein! Wieso ist es denn falsch bei den beiden? Weil sie die Schwester von Markus ist? Weil Maxi sein bester Freund ist? Na und?!" Markus sag die wütend an,"nichts Na und?! Es ist widerlich! Sie haben mich hintergangen!",
„Verdammt Markus Alessia ist keine 5 Jahre alt! Sie kann ja wohl selbst entscheiden mit wem sie sich trifft und mit wem sie zusammen kommt! Du bist nicht ihr Aufpasser man!" jetzt waren wieder alle still und ich sah Vanessa dankend an.

„Entweder er geht oder ich gehe!" Alle sagen geschockt zu Markus, dass konnte nicht sein Ernst sein.
„Dann gehe ich, ich will nicht dass du deinen Traum aufgibst!" Maxi riss sich von Leon los und nahm seine Tasche in die Hand. Er ging zu mir, streckte mir seine Hand entgegen und ich nahm sie zögerlich ,"Ich habs dir versprochen kleines!" er stellte mich über alles andere.
Als wir also gemeinsam von Teufelstopf gingen und alle uns hinterher sahen, war es doch so, wie es hätte passieren müssen. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr, jetzt gab es nur noch uns beide.

POV Markus:

Ich sah den beiden hinterher und am liebsten hätte ich alles um mich herum kaputt gemacht.
„Bist du jetzt glücklich?! Ist es dass was du wolltest?!","Halt einfach die Klappe Vanessa, du hast keine Ahnung Okay?!" ich nahm meine Tasche und verschwand in die andere Richtung. Ich stieg wütend in mein Auto und fuhr einfach weg, ich fuhr immer schneller und schneller, ich brauchte dieses Gefühl gerade einfach. Ich fuhr auf einer Landstraße mit mehr als 180 und ich wurde immer schneller, als ich die Konrolle über mein Auto verlor,"Scheisse!" alles um mich herum verschwamm und ich spürte wie sich das Auto mehrmals überschlug bevor es mit einem lauten Knall zum stehen kam. Alle Airbags gingen auf und das Einzige, dass ich noch hören konnte war mein Radio, dass einfach weiter lief.
Mein ganzer Körper schmerzte und überall um mich herum war Blut zusehen. Ich konnte mich nicht bewegen, ich dachte dass war es jetzt, jetzt ist es vorbei.
Meine Augen wurden immer schwerer und ich hatte alle Mühe sie aufzuhalten, doch irgendwann musste ich meinem Körper einfach nachgeben, ich schloss meine Augen.
Ich sah mein Leben wie in einem schlechten Film an mir vorbei ziehen, ich sah Alessia und mich alleine im Heim, ich sah wie unsere Eltern uns adoptierten und wir bei ihnen aufwuchsen, ich sah Alessias ersten Auftritt und mein erstes Fußballspiel, sie war immer da und jetzt hatte ich die einfach alleine gelassen, wenn ich die Chance hätte, würde ich ihr sagen dass es mir leid tut, doch jetzt ist es wohl zu spät.
Das letzte was ich hören konnte, waren die Sirenen der Polizei und des Notarztes....

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Im Schatten meines BrudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt