"alternate ending" you're 11 minutes away

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Eine kleine Überraschung für euch (: wer von euch den ersten Teil nicht gelesen hat, kann das gerne vorher erledigen -muss aber nicht unbedingt. Das ist der einzige one shot in diesem Buch ohne Happy End gewesen und da ich der lieben  yourssincerely1D versprochen habe, ein alternatives Ende zu schreiben und es länger geworden ist, als geplant, wollte ich euch das nicht vorenthalten. Lasst mir gerne was kleines da und viel Spaß ❤️




Als ich das Café betrat, saß er bereits da. Ein Kaffee stand vor ihm, noch dampfend heiß, als ich für einen Moment stehen blieb und tief durchatmete. Er hatte mich noch nicht entdeckt und tippte nervös auf seinem Handy herum, welches, den Bildschirm verdeckend, auf dem Tisch lag. Seine braunen Haare lagen verwuschelt auf seinem Kopf und ich seufzte, als mir die tiefen Augenringe auffielen, die in seinem Gesicht zu finden waren.

Doch mir hätte bewusst sein müssen, dass es nicht lange dauern würde, bis er mich entdeckte. Unsere Fähigkeit, die Anwesenheit des anderen zu spüren, war noch immer da und obwohl er so weit entfernt saß, jagte mir ein Blick in die blauen Augen eine Gänsehaut über den Körper. Unsicher ballte ich meine Hände zu Fäusten und spürte, wie meine Knöchel weiß hervorstachen, als meine Füße so schwer wie Backsteine schienen. Es war mir unmöglich, ihm einen Schritt entgegen zu gehen, während ich zu zittern begann. Kaum zu glauben, dass ich ihm gegenüber noch immer so stark fühlte.

Sein Blick wurde fragend, als ich mich nicht bewegte und ich hörte nur gedämpft die Stimme der Kellnerin neben mir, die mir sagte, dass ich mich gerne einfach irgendwo hinsetzen dürfte und sie dann sofort bei mir wäre, doch ich war nicht in der Lage, ihr zu antworten. Zu viele Flashbacks fuhren an meinem inneren Auge vorbei und ich schloss diese kurz, bevor ich sie wieder öffnete und Louis noch immer dort sitzen war. Sein Gesichtsausdruck wirkte nun jedoch weniger angespannt und dies war es letztendlich, was mich dazu brachte, mich in Bewegung zu setzen.

Er rutschte auf seinem Stuhl nervös hin und her, als ich den gegenüber zurück schob und mich dann darauf niederließ. Ich spürte seinen Blick deutlich auf mir, bei jeder Bewegung, die ich tat und ich nahm es mir heraus, noch einmal tief durchzuatmen, bevor ich mein Gesicht wieder hob und in seins sah.

Sofort hüpfte mein Herz ein paar Stockwerke nach oben. Trotz unserer Vergangenheit waren dort auch noch so viele positive Dinge in meinem Kopf, die gerade alle zusammen an die Oberfläche wollten. Er war mir so nahe wie seit einer halben Ewigkeit nicht mehr und alles in mir kribbelte, obwohl auch so viel Angst meinen Körper durchströmte, wie selten zuvor. Ich hatte Angst davor, was er mir vorwerfen würde, nachdem er so viel Zeit hatte, unsere gemeinsamen Jahre zu reflektieren.

"Deine Haare sind lang geworden." Mein Herz stoppte bei seinem ersten Satz und er räusperte sich einmal, bevor er auf meine Locken zeigte. "Also-"

"Ja", unterbrach ich ihn und merkte, wie meine Stimme zitterte.

"Sieht gut aus."

Ich nickte und dann herrschte wieder Stille zwischen uns, als sein Blick auf meine Handgelenke fuhr. Schnell hatte ich meine Hände miteinander verschränkt und sorgte so dafür, dass die Haut verborgen blieb, weswegen er kurz den Blick auf den Tisch senkte und wieder an seiner Handyhülle spielte.

Ich erwischte mich dabei, wie ich wütend wurde, obwohl ich versuchte, es zurückzuhalten. Immerhin hatte er sich treffen wollen, wieso machte er dann nicht den Mund auf? Es tat so weh, hier bei ihm zu sitzen, da änderten die ganzen schönen Reaktionen meines Körpers ihm gegenüber auch nichts dran. Ganz im Gegenteil, es ließ mich schmerzlich vermissen, was ich seit fünf Jahren nicht mehr meins nennen konnte.

Ich bestellte mit atemloser Stimme einen Tee bei der Kellnerin, den ersten den sie genannt hatte, da ich mir nur diesen merken konnte, denn genau in dem Moment hatte Louis mir wieder in die Augen gesehen. Es waren so viele ungeklärte Fragen in dem Blau, welches immer mein Zuhause gewesen war, dass ich mich fragte, wieso er sie nicht einfach stellte. Damit möchte ich nicht behaupten, dass ich eine Antwort auf sie wüsste, aber ich wollte nicht mit ihm in dieser Stille sitzen. Diese angebliche, nicht unangenehme Stille, brachte uns gar nichts, denn wir hätten so viel, über das wir sprechen mussten.

Larry Stylinson ~ One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt