You're my best friend

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Triggerwarning:
Homophobie

L' POV: 5833 Words

Badumm. Badumm. Badumm.

Harrys Herzschlag in meinem Ohr übertönte das nervöse Rauschen meines Blutes und schaffte es tatsächlich, dass ich mich etwas beruhigen konnte. Wie von selbst schien sich mein Herz dem Rhythmus anzupassen welchem ich lauschte, weswegen es ebenfalls langsam ruhiger wurde. Die Hände meines Gegenübers lagen auf meinem Rücken, bevor sie nach einer Weile gedankenlos über den dünnen, seidenen Stoff des Trikots fuhren und kleine Formen malten, die eine Gänsehaut nach der anderen über meinen Körper schickten.

Dieses Ritual, kurz vor einem Spiel, war ganz durch Zufall entstanden.

Ich hatte zwar immer Fußballspielen wollen, doch war auch schon vor Präsentationen in der Schule immer viel zu Nervös, vor anderen Menschen zu stehen. Auch war ich nicht besonders gut in dem was ich tat, was die Nervosität in diesen Situationen nur noch schlimmer machte. Das war auch der Grund, wieso Harry mich am Anfang gar nicht so sehr leiden konnte und ich nur auf der Bank saß. Doch in meiner Zeit auf der Bank hatte ich gelernt, das Spielfeld und vor allem ihn genauestens zu beobachten und seine Spielweisen und Spielzüge so zu verinnerlichen, dass sie mir ins Blut übergingen.

Wenn wir dann beim Training zusammen eingeteilt wurden, wusste ich genau, welchen Ball er spielen wollte und würde. Ich wusste, welche Angriffstaktik er verwenden wollte und wie sein nächster Schritt sein würde. So wurden wir zu einem fast unschlagbaren Team, da er sich aufgrund dessen auch genauso auf mich einspielte. Er lernte wie ich einen Pass am besten annehmen, verwehrten und im besten Fall ins Tor befördern kann, damit uns allen zum Sieg verholfen werden konnte.

Leider war ich in allen anderen Positionen grauenvoll und auch sonst lief das Spielen mit den anderen nicht im Ansatz so gut, wie mit Harry. Doch sie akzeptierten es fast alle und so wurde ich der kleine Überraschungseffekt, sobald unser Team ein paar schnelle Tore benötigte.

An einem Tag hatte Harry mich dann vor einem Spiel erwischt, nachdem ich, sobald das Aufwärmen vorbei war, wieder in die Umkleide zurückgerannt war und vergeblich versuchte mich zu beruhigen. Er hatte eigentlich noch eine letzte Taktik mit mir besprechen wollen- stattdessen lag ich plötzlich in seinen Armen und versuchte die Verlegenheit zu überspielen, die mich in dieser Situation überrannte. Auch war ich die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er sich über mich lustig machen würde, doch stattdessen hatte er den Griff nur verfestigt, nachdem er merkte das mich dies so langsam beruhigte.

Nachdem ich dann auch zugegeben hatte, dass ich das Gefühl hatte, dass mein Herzschlag sich dem seinen anpasste, nutzten wir diese Fähigkeit um mich vor den Spielen schneller runter zu kriegen. Vorerst als Freunde.. bis sich dies auf meiner Seite von Mal zu Mal veränderte.

*****

"Zu mir - Ich steh frei!", rief ich laut über den Platz, nachdem ich passend losgelaufen war und nun fast freie Schussbahn auf das Tor hatte.

Den Abwehrspieler konnte ich erfolgreich hinter mir lassen, ein Vorteil davon das ich so klein und schnell war, weswegen niemand mehr zwischen mir und einem Torschuss stand, außer der Torwart. Überraschend war es also nicht, als Harry mir einen perfekten Ball spielte.

In genau dem richtigen Tempo, mit genauester Perfektion, landete der Ball vor meinem rechten Fuß, sodass ich nur noch ausholen und draufhauen musste. Vor meinen Augen spielte sich all dies in Zeitlupe ab, obwohl es in Wirklichkeit ganze drei Sekunden gebraucht hat. Drei Sekunden und sowohl die Zuschauer, als auch meine Mannschaft, jubelte.

So schnell wie Harry in meinen Armen lag konnte ich gar nicht reagieren und unser Kapitän half mir auf seinen Rücken, sodass er mich Huckepack zu den anderen Kameraden tragen konnte, die mir allesamt auf die Schulter klopften, ein High-Five gaben oder mir durch die Haare wuschelten.

Larry Stylinson ~ One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt