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Die Sonnenstrahlen kitzelten mich wach und ich drehte mich zur Seite. Da ich irgendwie dachte, dass ich in meinem Bett lag und sich mein frühmorgentliches Gedächtnis noch nicht daran erinnern konnte, dass ich auf dem Sofa im Chateu eingeschlafen war plupste ich mit einem lauten WUMMS herunter. Ich sah mich um, aber niemand war da. Auch am Strand war niemand und John B's Van war weg. Also fuhr ich nach Hause und beschloss endlich die Collegeunterlagen zu lesen, die mein Dad mir geschickt hatte.

Beide Unis verlangten ein sogenanntes Self-Summer-Project in der man ohne bestimmte Vorgaben ein Portfolio zum Anfang des Semesters abgeben muss. Ob das jetzt selbst produzierte Songs oder Melodien sind oder auch etwas mit einem Musikstudio ist uns da selbst überlassen. Ich recherchierte und grübelte fast den ganzen Tag darüber und machte mir eine Liste mit Ideen. Da ich meine Schwerpunkt eher auf die Produktion und nicht auf den Vertrieb legen möchte fielen mir da schon einige ein.

Als ich dann fertig war, war ich richtig motiviert wieder etwas an meiner Gitarre herumzujammen. Als Jaz das hörte stieg sie mit ihrer mit ein. Das machten wir öfter, mir half Musik auch meinen Kopf frei zu bekommen.

Als meine Abuelos vom County Club zurückkamen, da sie heute zum Golfspielen verabredet waren, kochten wir alle gemeinsam. Abends sahen Jaz und ich in meiner Hängematte noch einen Film als auf einmal jemand die Treppe meiner Balkonterasse herauf kam.
„Ki, willst du mitsehen?" sagte Jaz erfreut und legte sich zu uns. Bis um Mitternacht blieb Jaz noch da bis sie sich müde verabschiedete und ins Bett ging. „Also, was ist los?" fragte ich Ki.
„Nichts, was soll sein?" „Ach bitte, normalerweise meldest du dich vorher immer an. Ich bin zwar nur jedes Jahr ein paar Wochen hier, aber ich kenne dich!" „Pope" sagte sie darauf nur. „Was ist mit ihm?" entgegnete ich verdutzt. „Letztes Mal auf der Party ... da haben wir rumgemacht. Und gestern wollte er wieder. Aber ich glaube ich will nichts von ihm. Ich war betrunken und völlig high! Jetzt will er dauernd mit mit reden und ich will ihm nicht weh tun" erklärte sie.
„Ich fürchte aber das musst du. Und bevor er sich mehr Hoffnungen macht und Gefühle entwickelt ist es besser du sagst es ihm jetzt" half ich ihr. Wir redeten noch lange und sie beschloss es Pope morgen zu sagen.
Ki schlief bei mir und morgens hatte uns meine Abuela noch ein tolles Frühstück hergerichtet bevor sie und mein Abuelo einkaufen fuhren.

Am Nachmittag wollten die Pogues mit uns surfen gehen und gemeinsam fuhren wir zum Strand. Da Ki ihre Surfkleidung immer in ihrem Auto hatte mussten wir nur ihr Board bei John B abholen und fuhren dann zum Surfplatz, an dem Jaz und ich vor ein pasr Tagen waren. Die Anderen waren bereits im Wasser und schnell schlossen wir uns an.

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Den Rest der Woche verbrachte ich auch hauptsächlich mit meinen Freunden. Am Dienstag waren jaz und ich mit unseren Abuelos im Country Club.

Es war bereits wieder Freitag und wie immer war heute eine Party. Wo wusste ich nicht, aber das war mir so ziemlich egal.  Als ich mit Ki am Strand lag und wir und sonnten zankten sich John B und JJ wieder einmal.
„Ich geh da nicht hin, vergiss es!" motzte JJ und stürmte auf uns zu.  „Dank John B sind wir alle auf eine Kook Party eingeladen." sagte er gespielt fröhlich zu uns. „JJ es sind auch andere Pogues da! Die ganze Insel eigentlich!" beruhigte John B seinen Freund, der gerade wieder von uns wegstürmte.

Nachden John B uns erklärte, dass er heute auf der Arbeit von Sarah mitbekommen hatte, dass an unserem Surfstrand eine Kook Party stattfindet erkundigte er sich, ob andere aus dem Cut auch dort hin gingen. Und die meisten taten es tatsächlich. „Na wenn da mal nichts schief geht" murmelte ich nur und stand auf um mich umzuziehen.  Meine Klamotten hatte ich mir heute schon mitgenommen, dass ich nicht mehr extra heimfahren musste.

Dort angekommen war die Party schon in vollem Gange. Zu meinem Erstaunen amüsierten sich die Pogues und die Kooks zusammen. Ein Moment den man schon fast festhalten müsste. Naja, bis jetzt zumindest. JJ kochte, das merkte man ihm sofort an und wenn ein einziger Kommentar käme würde er explodieren. Doch auch nach einer Stunde war es noch ziemlich entspannt.
Wir alle tranken sehr viel, spielten Trinkspiele, tanzten und hatten einfach eine gute Zeit.
Als jedoch Topper und Rafe dann mit JJ Bierpong spielen wollten und erneut provokante Sprüche brachten zog ich ihn weg. Eine erneute Prügelei konnte ich gottseidank verhindern. Als sie JJ nicht mehr angreifen konnten gingen sie jedoch einfach zu anderen Jugendlichen aus dem Cut und spielten sich auf wie Könige. Ungeheuerlich, dass man sich so aufspielen kann nur weil man mehr Geld hat!

Mir wurde später dann sehr übel weshalb ich mich von der Party entfernte. Ich musste mich übergeben - gottseidank schaffte ich es rechtzeitig auf die Toilette. Als ich gerade wieder zu den Leuten gehen wollte packte mich jemand am Arm.

„Aua was soll das?" fragte ich Rafe, der scheinbar auch betrunken war. „Sorry. Also äh ich wollt fragen wies dir so geht und so" sagte er nervös. „Was?" fragte ich verdutzt. „Naja-" fing er an doch ich war schneller. „Jetzt brauchst du auch nicht so zu tun, als ob du mich kennst!" schnautzte ich ihn an und riss mich aus seinem Griff. „Du hast ja nichts gesagt auf der Party" regte er sich auf. „Ja, weil du meine Freunde beleidigst und dich aufführst wie ein eingebildeter Schnösel" „Ja, also das mit deinen Freunden tut mir Leid" überlegte er. „Du raffst es nicht oder? Ich bin nicht sauer, weil du meine Freunde blöd angemacht hast sondern weil du generell alle runtermachst! Weil du dich scheinbar für was besseres hältst genauso wie deine egoistischen Freunde!" sagte ich, drehte mich um und ging.

Ihn schlechtzureden fiel mir schwer, da ich meiner anfänglichen Intuition dagegenreden musste. Vorallem, weil ich es hasse Streit zu haben. Ich weiß, das glaubt man jetzt schlecht ... aber gerade bin ich wegen monatlichen Beschwerden einer Frau von Natur aus gereizt. Und ich hab gesehen, wie er ist. Vielleicht nicht zu mir aber zu Anderen. Wenn man jemanden nicht mag, dann soll man ihn gefälligst in Ruhe lassen! Um mich wieder abzureagieren ging ich zur Bar und bestellte ein paar Shots,  die ich runterkippte und suchte dann meine Freunde.

seven things | Rafe CameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt