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Trigger Wahrnung: In diesem Kapitel wird der Konsum von harten Drogen und dessen Folgen beschrieben.

L: Hallo? Alya, ist was passiert?
A: Hey Lola, nein nein, ich wollte nur mal wieder quatschen.
L: Es ist 3 Uhr nachts bei dir, also was ist los?
A: Ich kann nicht schlafen.
L:  Wieso?
A: Keine Ahnung, also wie gehts dir?
L: Gut, Dad und ich waren gestern bei dem Musikproduzenten, von dem ich dir erzählt hatte. Er sagte er könne mir bei dem Projekt helfen. Wie läufts bei dir so?
A: Auch ganz gut. Mit dem Organisatorischen sind wir durch, jetzt müssen nächste Woche wir nur noch alles herrichten für das Event.
L:  Perfomst du selbst auch was? Gibt bestimmt Zusatzpunkte wenn du dazu noch nen Song schreibst
A: Ich denke nicht. Aber wenn ich mal spontan wieder Lust habe kann ichs ja Mal versuchen, schick mir aber unbedingt die fertige Aufnahme!
L: Mach ich, ist doch klar
A: Du, Lola, wusstet ihr eigentlich das mit Jason und seiner Sucht?
L: Wie kommst du denn jetzt da drauf?
A: Naja jemand von hier ist auch ziemlich in der gleichen Lage und das hat mich wieder an das vor nem Jahr erinnert.
L: Ähm- Ich... Wir, ja. Irgendwie wussten wir es und Dad wollte ihn eine Woche nachdem es passiert eigentlich auf Entzug schicken. Ich meine,  er hat es uns nicht gesagt, aber den Gedanken hatte ich schon länger, das hab ich dir damals ja auch erzählt. Wenn Menschen es zugeben, dann wollen sie Hilfe, wenn auch nur unterbewusst. Bei Jason war es leider zu spät.
A: Ja. Tut mir Leid, dass ich dich jetzt so runtergezogen hab Lola, das wollte ich nicht.
L: Ist schon gut. Ist es einer der Jungs, mit dem Problem?
A: Nein, den kennst du nicht. Also dann... ich denke ich sollte mal wieder schlafen
L: Ja, das denke ich auch. Ich hoffe dem Typ passiert nicht.s.Tschüss, hab dich lieb!
A: Ich dich auch!

Durch dieses Gespräch wurde ich sehr müde und schlief sofort ein, dachdem ich mein Handy weglegte. Lola hatte mich scheinbar sehr beruhigt und abgelenkt.

Am Morgen stand ich gegen 11 Uhr auf und wurde von Jaz drauf angesprochen, mit wem ich denn um 3 Uhr morgens noch sprach. Scheinbar war sie um diese Uhrzeit noch oder wieder wach. Ich erklärte ihr, dass es Lola war die mir unbedingt was erzählen musste. Ich blieb noch unten und half meiner Abuela beim kochen bevor ich wieder hoch ging und mein Telefon checkte.
Drei verpasste Anrufe von Rafe und zwei Nachrichten, dass ich ihn denn bitte zurückrufen sollte. Er dachte sicher, dass ich ihn jetzt nie wieder sehen will nachdem rauswurf gestern. Aber er konnte ja nicht wissen, dass ich nicht direkt wegen ihm so reagierte. Er hatte sich mir geöffnet und ich hab ihm rausgeworfen, da ist es ein Wunder, dass er sich überhaupt noch gemeldet hat!

Außerdem wollte Ki heute mit Sarah und mir zum Festland, weil die Jungs heute wieder Popes Dad halfen. Heute war Montag, jedoch hatte ich mit Matt und Matthew ausgemacht, dass ich meine Projektaufgaben von nun an zu Hause mache, ich hatte das nötige ja auf dem Macbook gespeichert und wenn ich etwas bräuchte, könnte ich einfach vorbeikommen. Außerdem meinten sie,  ich soll meine Ferien noch genießen, sie sind ja nicht mehr allzu lange. Genauer gesagt war ich nur noch 3 Wochen da! Und das Event war schon in zwei!

Ich gab Ki Bescheid, dass ich heute nicht mitkommen werde. Ich hatte immernoch keinen klaren Kopf und die Gedanken von letzter Nacht kamen immer wieder hoch. Mit Rafe wollte ich heute jedoch auch nicht sprechen,  ich brauche dazu noch etwas Zeit um nicht immer wieder diese schlimmen Flashbacks zu bekommen, wenn ich darüber nachdenke, was ich ihm sagen sollte.  Stattdessen ackerte ich den ganzen Nachmittag an meinem Projekt und war so weit gekommeb,  dass ich mir vornehmen konnte diese Woche nur noch einmal daran zu arbeiten. 

Gegen 18 Uhr hörte ich dann auf und ging eine Runde joggen. Erst danach konnte ich mit klarem Kopf nachdenken, was ich denn Rafe sagen sollte. Ich beschloss ihn zurückzurufen, und als er ranging konnte man ihn nur schwer verstehen. „Ja?" „Hey hier ist Alya, du hast gesagt ich soll dich zurückrufen. Könnten wir uns morgen treffen ich möchte das klären von gestern und dir helfen." „Ne, du willst mir doch sowieso nur sagen, dass ich mich verpissen kann, wie jeder andere auch. Mir kann niemand mehr helfen" lallte er schon fast unverständlich. „Bist du betrunken?" fragte ich ihn. „Betrunken, High und" irgendwas raschelte, „ auf nem Trip. Suchs dir aus" lachte er dann.

Mir stiegen Tränen in die Augen. So war es bei Jason damals auch dass er alleine vom kiffen nicht zum Level kam. Und dann hatte er es übertrieben. Ich erlebte gerade einen Flashback und es war so unglaublich schlimm und real. „Mach keinen Scheiß Rafe" sagte ich mit zitternder Stimme. „Ach jetzt interessierts dich hm? Warst gestern auch so angewiedert von mir und meinem Problem. Da zieh ich gleich noch ne Line" hörte ich ihn wieder lachen. „Es reicht Rafe hör auf!" „Zwing mich doch" kam es vom anderen Hörer. „Gut, wo bist du?" „Geht dich doch nichts an!" meinte er, doch im Hintergrund hörte ich Barry reden. Rafe war im Cut. Ich hatte plötzlich furchtbare Angst dass auch ihm das gleiche wie Jason passiert. Barry war es egal wie süchtig seine Kunden sind. Um seine Kohle zu bekommen drehte er ihnen noch mehr an, das hatte Ki mir mal erzählt.

Ich stieg ins Auto und fuhr los. Es fühlte sich ungewöhnlich an vor der Einfahrt zu John B in die Straße nach rechts einzubiegen. Bei Barry angekommen hoffte ich, es war nicht zu spät. Ich stürmte zu dem ranzigen Wohnwagen und ging hinein, wo ich Rafe fand. Total drauf. Ich wusste nicht ob es das Gras, Kokain oder der Alkohol war aber er sah fertig aus. Erst als ich direkt vor ihm stand erkannte er mich und meinte „Na los, setz dich zu uns!", packte mich an der Hüfte und zog mich auf seinen Schoß.

seven things | Rafe CameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt