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,,Haben Sie gerade ernsthaft den Hund meiner Freundin beleidigt?",knurrte Kristian wütend.  ,,Ja und jetzt bringen Sie die Hunde weg, oder ich rufe Ihre Eltern an!",motzte die rundliche Frau. Kristian lachte auf.  ,,Machen Sie das" Ich musste schmunzeln. Würde ganz schön lustig werden, wenn man wegen so etwas einen Mafiaboss anrief. ,,Finden Sie das etwa lustig?",empörte sich die Frau. ,,Passen Sie auf, wir gehen jetzt unser Zimmer suchen und Sie sprechen nochmal mit der Schuldirektorin",meinte Kristian zu der Frau. Ignorant griff Kristian nach meiner Hand und lief mit mir aus dem Raum. ,,War das gerade deren Ernst?",fragte ich empört, nachdem wir wieder in der Eingangshalle standen. ,,Keine Sorge Zoey, ich werde das regeln. Morgen hat jeder hier Respekt vor dir. Aber die Frage ist, wo ist jetzt unser Zimmer?" Ich zuckte mit den Schultern. ,,Hier ist aber auch keine Menschenseele, die man fragen könnte",beschwerte ich mich. ,,Die haben alle Schule. Heute ist der erste Schultag, schon vergessen?",meinte Kristian amüsiert. Oh, stimmte ja. ,,Kann schon sein, aber wir brauchen jetzt jemanden, der sich hier auskennt",wechselte ich das Thema. ,,Also, es gibt 2 Möglichkeiten, entweder wir warten hier, bis die Pause anfängt und fragen dann jemanden, oder wir machen uns auf den Weg zum Wohnhaus und suchen das Zimmer selber" ,,Wie lange müssten wir denn warten",fragte ich nach. Kristian schaute kurz auf sein Handy. ,,Eine knappe Stunde",antwortete er mir. ,,Ok, wir gehen das Zimmer selber suchen",entschied ich frech und machte mich auf den Weg zum Schulhof. Man konnte nur über den Schulhof das Wohnhaus erreichen. Der Schulhof war fast komplett betoniert und in unregelmäßigen Abständen waren Sitzgelegenheiten verteilt. Auf dem unbetonierten Teil befand sich ein Fußballfeld. Irgendwie mochte ich diese Schule schon jetzt. Sie versprühte so ein Heimatsgefühl. Ich wusste nicht, woher es kam. Aber ich wusste, dass ich an dieser Schule eine tolle Zeit erleben würde. Glücklich begann ich zu rennen. Ich streckte meine Arme aus und lies den Wind mit meinen Haaren spielen.


Kristian Pov:

Kopfschüttelnd beobachte ich Zoey. Ich stand immer noch auf den Stufen, die zum Schulhof führten und musste über Zoeys Verhalten grinsen. Ich liebte es, wenn sie so viel Lebensfreude ausstrahlte. Ich glaube in so Momente kam einfach ihre versäumte Kindheit zurück. Und es machte mich glücklich, sie so zu sehe. Viel zu oft, musste ich sie mit Tränen in den Augen sehen. Es tat gut, sie mit einem glücklichen Funkeln in den Augen zu sehen. Ohne weiter zu überlegen rannte ich die Treppen runter und sprintete Zoey hinter her. Ich blieb mit ein bisschen Abstand hinter ihr. Der Wind spielte mit ihren langen braunen Haaren und die Sonne wurde von ihrem weißen Top reflektiert. Ally lief aufgedreht neben ihr her. Mittlerweile hatte Zoey den ganzen Schulhof überquert und war unter dem großen Vordach stehen geblieben. Sie drehte sich um, um zu gucken, wo ich war. Ich ging lachend auf mein Mädchen zu. Ich umarmte sie und flüsterte leise:,,Ich liebe dich Prinzessin." Ich legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Zoey genoss den Moment und nach und nach wurde ihr Atem immer regemäßiger. Plötzlich zog Cannollo an der Leine. Wiederwillig löste ich mich von Zoey, um zu gucken, was er hatte. In der Eingangstür zum Wohnhaus standen zwei Jungs, ungefähr in meinem Alter. Der eine hatte sich hingehockt und hielt Cannollo seine Hand hin. Er lies Cannollo daran schnuppern, dann hob er seine Hand und fuhr Cannollo damit durchs Fell. Cannollo begann sofort zu bellen.  Ist der irgendwie dumm? Cannollo ist trotz allem ein Kampfhund. Ich zog ihn an der Leine zu mir und funkelte den Jungen wütend an. Ich kraulte Cannollo hinterm Ohr. ,,Alles gut",flüsterte ich meinem Hund zu. ,,Alles gut, Großer" Cannollo brauchte ein paar Minuten, bis er sich abgeregt hatte. Als das geschafft war, wendete ich mich wieder den beiden Jungs zu. ,,Was fällt euch ein?",motzte ich die Beiden an. Der, der Cannollo gestreichelt hatte, wirkte verunsichert. Der andere aber strahlte pures Selbstbewusstsein aus. Ppp, das konnte ich auch. Ich bemühte mich eine machtvolle Aura auszustrahlen und tada, selbst der so selbstbewusste Junge wirkte verunsichert. Tja, es hatte auch Vorteile, wenn man bei der Mafia arbeitete und oft Macht und Dominanz ausstrahle musste. Grinsend sah ich Zoey an. Sie hielt meine Hand und blickte die Jungs frech an. Ich könnte sie stundenlang so ansehen. ,,Könnt ihr uns vielleicht den Weg zeigen?",riss mich Zoeys Stimme aus meinen Gedanken. ,,Klar, vorher würde ich aber gerne wissen, wie du heißt und wieso ihr hier mit zwei Hunden auftaucht",erwiederte der selbstbewusste Junge frech. Mindestens genauso frech, erwiederte Zoey:,,Zoey und die Hunde gehören zu uns." ,,Das ist aber keine Antwort",lachte der Junge gespielt empört. Mir gefiel es nicht, wie er mit Zoey sprach. Er versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln. Angespannt nahm ich Cannollo noch kürzer. Mir gefiel das hier ganz und gar nicht. Zoey wollte gerade dem Jungen antworten, als ich sie unterbrach:,,Danke, wir suchen unser Zimmer selber." Ich schob mich an dem Jungen vorbei, durch die Tür und zog Cannollo hinter mir her. Zoey folgte mir sichtlich empört. ,,Was fällt dir eigentlich ein? Der Junge war doch voll nett",meckerte Zoey. ,,Nein Zoey, war er nicht",presste ich mit zusammen gebissenen Zähnen hervor. ,,Doch",protestierte sie, während wir durch  einen langen Flur liefen. ,,Zoey",sagte ich warnend. 

My big brothers and other problemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt