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Schon leicht angetrunken saß ich auf Kristians Schoß. Leonie, ein Mädchen, in meinem Alter, hatte mich dazu überredet, mit auf diese Party zu gehen. Ich hatte davor nie getrunken oder geraucht, aber Ricki hatte mir einfach einen Becher in die Hand gedrückt und gemeint, es würde gut schmecken. Hat es eigentlich auch, nur wollte ich danach noch mehr. Kristian hat versucht mich zu stoppen, aber irgendwann hat es es aufgegeben und still beobachtet, wie ich einen nach dem anderen Becher leer trank. Nach der Hälfte, hatte er mich dann auf seinen Schoß gezogen, damit keiner der haufenweise Jungen mich anfasste. Zugegebener Maßen, ich hatte schon extrem freizügige Sachen an. Ich trug ein enganliegendes schwarzes Kleid, dass mir bis knapp über den Hintern ging. Außerdem saßen wir hier in dem Zimmer ziemlich zusammen gedrängt.


In einer anderen Ecke des Raumes:

Ricki: Siehst du das Mädchen da?

Ben: Die im schwarzen Kleid?

Ricki: Ja.

Ben: Sieht schon echt heiß aus.

Ricki: Ich will, dass du dafür sorgst, dass sie entweder noch mehr trinkt oder ein paar von den Pillen nimmt.

Ben: Aber sie hat einen Wachhund dabei. Dieser Junge passt echt krass auf sie auf, als ob sie sein ein und alles wäre. Allein schon, wie besitzergreifend er sie umarmt.

Ricki: Ich weiß, schick  Emilia oder Lioba zu ihm. Die sollen ihm ablenken und dann grätsche ich Zoey weg.

Ben: Sicher, dass das eine gute Idee ist? Der Junge sieht so aus, als ob er dem erst besten, der sie anspricht, eine reinhauen würde.

Ricki: Ich weiß und jetzt mach! Emilia! Lioba!


Zoeys Pov: 

Ben, ein eigentlich ziemlich netter Junge, reichte mir noch einen Becher, den ich dankend annahm. ,,Zoey, das reicht",mischte Kristian sich ein. ,,Wieso?",fragte ich murrend. ,,Weil du schon genug getrunken hast",argumentierte mein Freund. ,,Nein!",motzte ich. Okay, so langsam machte sich der ganze Alkohol bemerkbar. ,,Zoey, was ist 50x10+20 ?" Was sollte diese Frage den jetzt? ,,Weiß ich doch nicht",murmelte ich. ,,Siehst du? Du bist sonst super in Mathe und das ist eine Aufgabe für 5 Klässler",versuchte Kristian mich zu Vernunft zu bringen. ,,Ich habe morgen erst Schule",protestiere ich. Kristian schüttelte seinen Kopf:,,Zoey, das macht keinen Sinn mehr. Wir gehen aufs Zimmer." Kristian wollte aufstehen, aber ich blieb einfach sitzen. ,,Nein",protestierte ich. ,,Zoey, ich diskutiere nicht",gab er genervt von sich und hob mich an meiner Hüfte hoch, sodass er aufstehen konnte.  Er wollte nach meinem Handgelenk greifen, um mich mit zu ziehen, aber ich wich aus. ,,Zoey, es reicht",sagte er mahnend. ,,Du hast Alex versprochen, auf dich aufzupassen",errinnerte er mich. Hmhm.. stimmte eigentlich, aber man lebt ja nur einmal und gerade machte es so Spaß hier. ,,Man lebt, um frei zu sein",lallte ich ihm übermütig entgegen. Ich drehte mich um und verschwand mit meinem Becher in der Hand, in der Menge.


Kristians Pov:

Zoey... Ich lies meine Hand sinken, die ich nach ihr ausgestreckt hatte. Was machte sie nur? Früher hätte sie nie freiwillig getrunken und schon längst nicht bis zum Limit. Ich kannte sie so nicht. War es Ricki, der sie so veränderte? Ich mochte ihn von Anfang an nicht. ,,Hey",riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Vor mir stand ein ziemlich knapp bekleidetes Mädchen. Sie hatte schwarze Haare und eine ziemlich gute Figur. ,,Hey",erwiederte ich abwesend meine Gedanken hingen bei Zoey. ,,Du bist neu hier, oder?",fragte das Mädchen verführerisch. Ich nickte nur abwesend. Ich sollte Zoey suchen gehen, statt mich von irgendwelchen Schulschlampen anflirten zu lassen. ,,Ich kann leider nicht mit dir sprechen, ich muss meine Freundin suchen",erwiederte ich. Das Mädchen zog eine Schnute. ,,Bleib doch bei mir" Ich schob das Mädchen zu Seite, um mich auf den Weg zu machen, Zoey zu suchen, als sich plötzlich zwei Lippen auf meine legten. WTF. Das hatte sie nicht ernsthaft gemacht. Wütend löste ich mich aus dem Kuss. Kaum hatte ich meine Hände frei, klatschte ich der Schlampe eine. Was dachte sie, wer sie ist? Das Mädchen blickte mich nur kalt an, aber ich sah, dass sie mit den Tränen kämpfte. Plötzlich ging mir ein Licht auf, sie sollte mich im Schach halten. Wütend lies ich meine Hand nochmal nach vorne schnellen. ,,So und jetzt sagst du mir, wo meine Freundin ist",knurrte ich. Das Mädchen vor mir brach in Tränen aus. ,,Er will nicht, dass du dazwischen kommst",schluchzte sie. Er, Ricki. ,,Wo ist sie?",fragte ich nochmal verlangend.

My big brothers and other problemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt