Be Different

Kapitel 4 (Austeilen kann sie)

*Aus Dracos Sicht*
"Warum sollte er zwischen uns stehen?" fragend sieht sie mich an und macht mich damit nur noch nervöser. Was wenn sie in mir auch nur dieses Arschloch sieht was alle sehen?
Ich nehme ihre Hand und geh mit ihr zum anderen Ende des Raums. Dort erscheint eine Couch. Sie sieht aus wie die bei mir Zuhause. Wir setzen uns und noch immer sieht sie mich mit diesem Blick an der mich einfach nur nervös macht.

"Ich habe in den letzten beiden Schuljahren viel scheiße gebaut" noch immer sieht sie mich still an und zeigt keinerlei Reaktion. "Naja also mir ging es bisher immer nur um meinen Spaß und mein Vergnügen. Die anderen waren mir egal. Mir war egal wie es anderen damit geht oder was sie von mir halten. Vor allem was Mädchen angeht, ging es nur um mich."
Kurz sieht sie auf ihre Hände, doch dann scheint sie zu verstehen was ich meine.

"Also bist du ein Fuckboy" was bin ich? "Fuckboy?" wiederhole ich. Sie grinst kurz, was ich der Unwissenheit meinerseits zuschreibe. "Ja, du schläfst mit vielen Mädchen einfach nur aus Spaß, nicht wegen Gefühlen." erklärt sie.
Das Wort klingt genauso scheiße, wie das was ich die letzten zwei Jahre so abgezogen habe. Also scheint es mir passend zu sein. "Ähhm... Ja genau. Ich habe in den Ferien viel nachgedacht und... und etwas erlebt. Ich will so nicht mehr sein. Ich weiß, keiner hier wird mir glauben. Sie alle sehen in mir den arroganten Malfoy, der sich nur um sich kümmert. Doch so will ich wirklich nicht mehr sein."

Wieder reagiert sie nicht und verunsichert mich. Schnell nehme ich ihre Hand in meine und rede einfach weiter "Und ich weiß, du bist was das angeht meine Chance. Du bist neu an der Schule. Du bist anders und kennst die Vorgeschichte von keinem hier. Dir kann ich beweisen, dass ich ein Freund sein kann. Das ich nicht nur Sex will, sondern das auch ich ein Mensch mit einem Herz und Gefühlen bin."
"Also willst du mit mir befreundet sein, weil ich neu bin?" oh nein, so hatte ich das doch nicht gemeint. Schnell schüttle ich den Kopf und rede wieder weiter "Nein, das mit dem 'neu sein' ist ein Bonus. Es klingt bestimmt dumm aber ich sehe ein wenig von mir in dir. Du wirkst allein von außen schon so anders als alle anderen hier. Genau wie ich. Und deine Art. Ich weiß wir kennen uns noch nicht wirklich. Aber es scheint mir, als wäre dir egal was andere von dir denken. So war ich auch schon immer. Aber jetzt will ich lernen, wie ich auch mit Gefühlen ich selbst sein kann. Vor anderen dazu stehen kann und nicht immer nur den kalten Angeber spiele. Du kannst das, ich hoffe ich kann von dir lernen und ich kann dir auch helfen. Dich hier zurecht zu finden und einen Freund zu haben."

Es wird still. Zu still. Doch dann erscheint ihr hübsches Lächeln "Ich wäre sehr gern mit dir befreundet Draco".
Ungläubig sehe ich sie an "Wirklich?". Ich schlinge meine Arme um ihren Nacken und freue mich wie ein kleines Kind. Doch dann wird mir bewusst was ich gerade mache. Ihr Geruch und ihr... Nein Draco reiß dich zusammen!
"Entschuldige" schnell lasse ich sie los und rücke wieder zurück. "Schon gut. Ich denke Freunde machen so etwas auch".

"Übrigens... Ich hatte auch noch nie einen echten Freund" sie zuckt mit den Schultern.
"Auch nicht an deiner alten Schule?"
"Wie hätte ich jemand dort meine Geheimnisse offenbaren können? Sie durften nicht wissen was oder wer ich wirklich bin." erklärt sie und ich merke wie sie immer emotionaler wird.
"Erzähl mir mehr"
"Von meiner Vorgeschichte?" hakt sie nach. "Ja, wie kommt es das du jetzt hier bist?". Sie wirkt überrascht von meiner Forderung. Doch atmet einmal durch und streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Naja, mein Vater ist Nelio Grindelwald. Er und ich leben in Österreich. Wir haben dort ein... ein Haus. Er schickte mich mit 6 Jahren auf eine Muggelschule in Deutschland. Wir apparierten jeden Morgen in eine kleine Wohnung gegenüber der Schule und nach dem Unterricht wieder nach Hause. Er war schon immer der Meinung, dass man beide Seiten kennen muss. Alles was mit Zauberei zu tun hatte, brachte mein Vater mir Zuhause bei. Doch nun hat er leider keine Zeit mehr und meinte hier sei ich am besten aufgehoben."
"Warum hat er keine Zeit mehr?" ihre Augen weiten sich und werden glasig. "Ich...".
Schnell nehme ich ihre Hand und drücke sie leicht "Schon gut. Du musst es mir nicht sagen".
"Danke" murmelt sie. Es stimmt mich traurig sie so zu sehen. Noch immer sind ihre Augen glasig und sie wirkt abwesend. Ich muss auf ein anderes Thema kommen. Ein Blick auf sie bringt mich auf eine Idee.