Be Different

Kapitel 22 (Eine Entscheidung)⚡

*Aus Dracos Sicht*
"Ich will dich nie wieder verlieren!"

Y/N hat Tränen in den Augen und bringt mich zum Grinsen. Langsam beugt sie sich zu mir nach vorne und drückt ihre Lippen liebevoll auf meine. Sie kuschelt sich noch enger an mich und so schlafen wir beide ein.

Ich zucke zusammen als ich die Tür höre. Dann spüre ich eine Bewegung auf dem Bett und Y/Ns warmen Körper der sich wieder an meinen kuschelt. Sie atmet tief ein und legt ihren Kopf auf meine Brust.
"Babe, wo warst du?"
"Mein Großvater ist abgereist und ich habe mich noch bei ihm verabschiedet" erklärt sie und legt ihren Kopf wieder ab. Ich ziehe sie mehr auf mich und halte sie fest bei mir.

Es wird wieder still und ich bin kurz davor erneut einzuschlafen. Doch dann spüre ich etwas. Meine Brust und mein Bauch werden nass. Außerdem verändert sich die Atmung von meinem Mädchen.
"Babe? Weinst du?" kaum ausgesprochen setzt sie sich kurz auf und wischt sich mit den Händen über ihre Wangen. Schnell dreht sie sich mit dem Rücken zu mir und drückt ihr Gesicht ins Kissen. "Geht schon wieder schlaf weiter" wimmert sie leise.

Doch so werde ich sie bestimmt nicht liegen lassen. Auch ich setze mich nun auf und greife an ihre Schulter. Vorsichtig dreh ich sie auf ihren Rücken und schaffe es damit ihr ins Gesicht sehen zu können. Ich beuge mich ein wenig über sie und mustere kurz ihr Gesicht. Sie wirkt so traurig und verletzt.
"Es tut mir leid, dass dein Großvater schon wieder gehen musste. Das du wieder ohne ihn und deinen Vater zurechtkommen musst. Aber du hast doch jetzt mich. Ich werde dich nie verlassen!" ich streichle über ihre Wangen und wische ihre Tränen weg, während ich ihr ein Kuss auf die Stirn gebe.

"Ich weine nicht deswegen" wimmert sie leise.
"Weswegen dann?" ich nehme ihre Hände und fahre mit meinen Fingern über ihre Knöchel. "Draco ich muss dir etwas sagen" beginnt sie doch stockt. Augenblicklich bekomme ich Panik. Was will sie mir sagen? Wird sie Hogwarts wieder verlassen müssen? Wird sie mich verlassen? Hat ihr Großvater ihr irgendetwas schlimmes gesagt?
"Y/N du kannst mir alles sagen" versuche ich sie aufzumuntern.
"Ich weiß nicht wo ich anfangen soll" Y/N wirkt so unglaublich unsicher und verängstigt.
"Lass dir Zeit" weiter streichle ich ihre Fingerknöchel.

"Du kennst mein Tattoo an der Hand" sie deutet auf ihre Hand und ich sehe auf den schwarzen Schriftzug. 
"Ja natürlich" mein Blick geht wieder zu ihr. Nachdenklich sieht sie darauf.
"Dieses Tattoo ist das einzige welches ich nicht freiwillig habe. Es ist ein Fluch." Y/N streichelt über ihre Haut. Zeichnet mit ihren Fingern das Wort immer wieder nach.

Was meint sie mit 'Fluch'? Kaum merklich drücke ich ihre Hand "Was für ein Fluch?".
Tausende von Gedanken kommen mir in den Kopf. Ich kenne die Flüche die unsere Magie mit sich bringen kann. Was andere Hexen und Zauberer sich gegenseitig antun können.
Y/N weint immer stärker "Ich werde einen meiner Sinne verlieren".
Ich versuche ihren Satz zu verstehen. Davon habe noch nie etwas gehört. Einen ihrer Sinne?

Bevor ich in der Lage bin ihr zu antworten, redet sie weiter.
"Mein Großvater hat sich damals in seine zukünftige Frau, meine Großmutter, verliebt und wollte sie zu seiner Frau nehmen. Ein anderer Zauberer wollte sie und war eifersüchtig. Er war der Meinung, dass sie sich nur für meinen Großvater entschieden hat, weil er ein Reinblüter ist. Daher hat er einen Fluch auf meine Großmutter gelegt. Das Wort 'Pureblood' erschien auf ihrer rechten Hand und sie verlor im Alter von 47 Jahren die Fähigkeit körperliche Empfindungen wahrzunehmen. Als meine Mutter sich in meinen Vater verliebt hat und die beiden geheiratet haben erschien auch bei ihr das Wort auf der Hand. 3 Jahre später verlor sie ihr Gehör. Draco auch ich habe den Fluch in mir. Auch ich werde einen meiner Sinne verlieren."

Plötzlich dröhnt mein Kopf. Ich verstehe jedes Wort was sie sagt, doch ich kann es nicht zusammensetzen. Y/N steht auf und geht zum Fenster. Ich sehe ihr nach und versuche noch immer zu verstehen was sie mir da gerade erklärt hat.
"Der Mann, der den Fluch auf meine Großmutter legte. Dieser Mann war ein Muggelgeborener. Daher verachtet mein Großvater sie. Er verhält sich falsch. Er gibt ihnen allen die Schuld für das Schicksal seiner Familie. Doch mein Vater ist anders. Er gibt der Liebe die Schuld. Ich stattdessen nehme es hin" sie sieht mich an.