3. Was zum Teufel-

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Langsam kam ich wieder zu mir. Da mein Kopf brummte wie ein Bienenschwarm, wollte ich die Augen nicht öffnen, sondern einfach so liegenbleiben. Als das Dröhnen jedoch nach einiger Zeit etwas nachliess öffnete ich dann doch zögerlich meine Augen und blickte in ein grelles Licht über mir.

Ich kniff meine Augen zusammen. War ich immernoch auf der Straße? Doch unter mir fühlte ich nicht mehr den nassen Asphalt, sondern eine weiche Matratze. Leicht drehte ich meinen Kopf zur Seite. Hier starrte ich nun nur gegen eine weiße Wand. Mein Blick ging von ihr, hin zu einem Blumenstrauß, zu einem Stuhl. Etwas verschwommen erkannte ich dort eine Person sitzen.

Als meine Sicht sich langsam schärfte, wusste ich sofort wer dort saß. Die schulterlangen Haare, mit der hellblauen Jacke würde ich überall wiedererkennen. Emma. Diese hatte meine Regung wohl auch direkt mitbekommen und sprang auf.

"Oh Gott, Alice! Ich hatte solche Angst um dich! Ich hatte Angst du würdest schon gar nicht mehr aufwachen!", quickte sie.

"Nicht so laut", brummte ich und fasste mir sogleich an meinen dröhenden Schädel.

"Es tut mir leid", hauchte sie erschrocken und überdeckte ihren Mund direkt mit ihren beiden Händen. Ich rang mir ein kleines Lächeln ab und deutete ihr an, sich auf meine Bettkante zu setzen.

Sofort kam sie meiner Bitte nach, ließ sich neben mir nieder und fasste nach meiner eiskalten Hand.

"Was ist passiert, Emma?" Ich wischte mir mit meiner anderen Hand über meine klatschnasse Stirn. Es fühlte sich an als würde ich innerlich kochen. Doch bevor sie antworten konnte, klopfte es einmal an der Tür und ein Mann im weißen Kittel betrat das Zimmer.

Er hob überrascht die Augenbrauen an. "Ah, Miss Morgan, Sie sind endlich wach." Der Mann wandte sich an Emma. "Würden Sie uns kurz entschuldigen?"

Sie nickte zügig, schnappte sich ihre Tasche  und verließ mit den Worten: "Dein Dad und ich besuchen dich später noch einmal!" auch schon den Raum.

"Was meinen Sie mit 'endlich wach'?", fragte ich und probierte den Arzt zu fixieren, der sich vor mein Bett gestellt hatte und ein Klembrett hervor zog.

"Sie waren drei Tage weggetreten."

Drei Tage?! Es fühlte sich an wie eine halbe Stunde.

Doch was war passiert?

Als könnte er meine Gedanken lesen, fuhr der Mann fort.

"Sie hatten einen Autounfall. Es ist ein Wunder, dass Sie noch unter uns weilen. Sie wurden zwischen dem LKW eingeklemmt und dann noch von einer anschließenden Explosion erfasst. Sie haben viele Verbrennungen. Hauptsächlich Verbrennungen zweiten Grades aber auch einige dritten Grades, die wir jedoch schon operativ entfernt haben. Ich muss wirklich sagen, sie heilen bisher schon sehr gut. Dazu noch einige gebrochene Rippen und eine Platzwunde am Kopf. Im Großen und Ganzen hatten sie wahnsinnig viel Glück. Ihre Schutzengel haben große Arbeit geleistet."

Überrumpelt von den vielen Informationen dröhnte mein Kopf erneut. Mein Blick wanderte auf meine Hände, von denen einige Schläuche zu Infusionsständern hingen. Meine Arme waren tatsächlich komplett in Verbänden eingepackt.

"Sie haben momentan keine Schmerzen, da wir Sie mit genügend Schmerzmittel versorgen." Er deutete auf den Ständer neben meinem Bett. "Sie werden noch einige Tage hierbleiben müssen, aber jetzt sollten Sie sich erstmal ausruhen."

"Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?", fragte ich heiser. Mein Hals fühlte sich nämlich staubtrocken an. Er nickte, bevor er das Zimmer verließ.

*

Wenige Minuten später hatte mir eine Krankenschwester das verlangte Glas Wasser gebracht. Sie führte noch eine Checks durch, stellte die Dosis des Schmerzmittels höher und war dann ebenfalls wieder zügig verschwunden.

Zögerlich griff ich nach dem Glas auf meinem Beistelltisch. Ich trank einen Schluck, doch bei jeder Bewegung konnte ich meine inneren Verletzungen spüren. Trotz des Schmerzmittels. Und sie brannten wie blankes Feuer in mir. Wieder überkam mich ein Hitzeschwal.

Doch nicht nur mein Inneres brodelte, sondern auch das Wasser vor mir. Meine Hände erhitzten sich auf eine übermenschliche Temperatur. Der Inhalt des Glases kochte. Wie in einem Wasserkocher. Perplex starrte ich auf das Glas. Was zum Teufel- Wie war das bitte möglich? Oder bildete ich mir das ein? Lag es an der hohen Schmerzmitteldosis? Und wann hört es auf?

Doch das tat es nicht. Hastig stellte ich es wieder auf den Beistelltisch. Sofort war das Wasser wieder ruhig, als wäre nichts geschehen. Ich löste meinen Blick und musterte nun meine Hände. Meine Handflächen glühten orange, doch färbten sich allmählich wieder normal. Auch meine Körpertemperatur fühlte sich wieder niedriger an.

Was war bitte mit mir passiert?!

Fire Touch || Avengers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt