Langsam schlenderte ich außerhalb des Stuttgarter Museums umher. Die kühle Nachtluft verwandelte meinen Atem in kleine Wölkchen. Mein Blick wanderte über den Platz und ich zog den Gürtel meines bodenlangen Mantels enger. Um nicht direkt enttarnt zu werden, trug ich darunter erst meinen schwarzen Anzug. Nach einem erneut prüfenden Blick, aktivierte ich das kleine Knöpfchen in meinem Ohr mit einem Knopfdruck. Man hatte mich hier als Wachposten platziert, da ich laut Natasha die 'Unbekannteste und Unauffälligste' von allen Beteiligten war und so die Lage aus nächster Nähe beobachten konnte.
"Alles Roger, Rogers", sprach ich in das kleine Gerät und verzog meine Lippen in ein hämisches Grinsen. Manchmal war ich auch wirklich zu lustig. Ich konnte Steve förmlich die Augen verdrehen sehen. Von der anderen Seite kam nach einer kurzen Stille, nur ein lautes Seufzen. Im Hintergrund hörte ich jedoch Natashas leises Kichern. Wenigstens eine, die einen guten Witz wertschätzen konnte.
"Geben Sie mir Bescheid, wenn etwas passiert, aber mischen Sie sich ja nicht ein!", kam es tadelnd von Steve und ich bejahte nur schlicht. Er dachte wirklich er könnte mir Anweisungen geben. Dass ich nicht lache. Ich hatte mich auch schon den gesamten Hinflug geweigert ihn 'Captain' zu nennen. Jemand der mich nur aufgrund meiner Vorfahren unter einen Hut steckt, hat dies meiner Meinung schlichtweg nicht verdient.
Plötzlich hörte ich aus dem Inneren des Museums laute Panikschreie und noch bevor ich dies Natasha mitteilen konnte, stürmte die Menschenmenge aus dem Gebäude und riss mich in ihrem Strom chancenlos mit. Und dann sah ich ihn. Loki. Zwar hatte ich bereits ein Bild von ihm gesehen, doch ich hatte mir diesen Gott jedoch deutlich mächtiger und angsteinflößender vorgestellt. Er stolzierte langsam aus dem Museum in Richtung Menschenmenge und materialisierte sich in eine goldene Rüstung mit Helm, dessen Hörner aussahen wie die einer Ziege. Direkt traf die Polizei ein, deren Autos er jedoch ohne zu zögern mit seinem Zepter wegsprengte.
"Kniet vor mir nieder", rief er und kam imposant auf die Menge zu, doch wurde von allen ignoriert. Immernoch redeten alle durcheinander und drängten sich dicht aneinander. Auf einmal erschienen drei weitere Lokis und umgaben uns, um uns vom Entkommen zu hindern. "Ich sagte, kniet nieder", schrie er nun deutlich lauter und stampfte mit seinem Zepter auf den Boden. Die Menschen verstummten sofort und kamen ruhig seiner Forderung nach. Ich tat es ihnen gleich um nicht aufzufallen, doch aufgrund der Stille hatte ich keine Möglichkeit eine Nachricht an die anderen zu senden.
"Ist das nicht einfacher? Ist das nicht eure natürliche Haltung? Es ist die unausgesprochene Wahrheit der Menschheit, dass sie sich nach Unterwerfung sehnt. Der blendende Reiz der Freiheit schmälert eure Lebensfreude in einem Gezänk um Macht und Identität. Eure Bestimmung ist es, beherrscht zu werden. Am Ende werdet ihr immer niederknien!", spottete der Gott und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ich haderte mit mir selbst was ich nun tun sollte. Ich sah in den Himmel und hatte die kurze Hoffnung dort Natashas Jet zu sehen, doch sie hatten die Wendung der Situation anscheinend noch nicht mitbekommen und warteten auf mein Zeichen. Ich atmete tief durch und stand auf. Meine Augen waren starr auf Loki gerichtet. Dabei drückte ich außerdem unauffällig auf das Knöpfchen in meinem Ohr, als ich eine Haarsträhne hinter mein Ohr strich.
"Nicht für Menschen wie dich", sagte ich laut in einem erstaunlich sicheren Ton und selbst der Gott schien eine Sekunde lang überrascht von meiner Regung, doch fing dann nur an zu lachen. Ich hoffte jedoch nur, dass Natasha und Steve meinen Plan erkannten.
"Es gibt keinen Menschen wie mich."
"Es gibt immer Menschen wie dich", entgegnete ich bissig, doch auch das lies sein breites Grinsen nicht verschwinden.
"Schaut euch diese mutige junge Frau an! Lasst sie euch als Exempel dienen." Loki richtete sein blau leuchtendes Zepter auf mich und mein Herz pochte immer schneller. Wahrscheinlich hatte nun meine letzte Minute begonnen und ich würde nun von diesem Gott gegrillt werden. Was eine Ironie. Ich wollte irgendetwas tun. Zu meiner Waffe greifen oder auf ihn zu stürzen, doch mein Körper regte sich kein bisschen. Gerade als Loki einen Energiestrahl herausschoss, sprang Steve aus dem Nichts vor mich und wehrte die Explosion mit seinem Schild ab, die anschließend den Gott selbst traf.
Erschrocken stolperte ich zurück und kam unsanft auf dem Boden auf
"Wissen Sie, ich hatte hier schon mal einige Unstimmigkeiten mit einem Kerl, der meinte sich über alle zu stellen und über alles herrschen zu können."
"Der Soldat. Der Mann aus einer anderen Zeit", kam es gehässig von Loki, als er sich langsam aufrichtete und sich den Schmutz von deiner Rüstung klopfte.
"Ich bin nicht derjenige, der unzeitgemäß ist", entgegnete Rogers und grinste. Über uns tauchte der Quinjet auf, der das ausgefahrene Maschinengewehr auf Loki richtete.
Dabei ertönte Natashas Stimme aus dem Inneren des Flugzeugs: "Loki, lass die Waffe fallen und ergib dich!"
Doch Loki schoss mit einem blauen Strahl auf den Jet, mit dem die Agentin gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Steve stürmte auf den Gott zu warf sein Schild auf ihn, das in einem hohen Bogen von Lokis Rüstung abprallte. Beide gerieten in einen Kampf, doch Rogers war ohne sein Schild gegen das Zepter deutlich im Nachteil. Der Gott warf den Super Soldaten zu Boden und kam langsam auf ihn zu.
"Knie nieder!", forderte Loki und drückte Steves Helm mit seinem Stab nach unten. Ich musste ihm helfen. Blitzschnell öffnete ich meinen Mantel, ließ ihn auf die Straße fallen und rannte auf die beiden zu. Ich packte das Zepter und verpasste Loki einen Tritt mit meinem Bein. Er taumelte zurück und entriss mir jedoch wieder seine Waffe. Ich griff wieder nach seinem Arm und riss dabei ein Stück seiner Rüstung ab.
Er wollte gerade ausholen und mir einen Faustschlag verpassen, doch meine Hand zuckte nach oben und umfasste krampfhaft sein Handgelenk. Doch es fühlte sich nicht so an wie ich erwartet hatte. Seine Haut war eiskalt. Ich ließ meine Handflächen sich auf hunderte Grad erhitzen, sodass er schmerzerfühlt aufschrie, erschrocken seine Augen aufriss und mir sein Handgelenk entzog. Ehe ich reagieren konnte trat er mir in den Bauch und ich landete einige Meter weiter hinten unsanft an einer Mauer.
Ich krümmte mich vor Schmerzen und musste heftig husten. Als der Gott sich wieder gesammelt hatte und sich nun erneut Steve widmen wollte, erkannte ich das silberglänzende Schild nur einige Meter neben mir liegen. Mein Körper schmerzte höllisch und am liebsten hätte ich kein einziges meiner Glieder bewegen wollen, doch ich kroch hinüber. Gerade als ich schlapp machen und aufgeben wollte, berührten meine Fingerspitzen das kühle Metall.
"Rogers!", rief ich, stütze mich nach Luft schnappend auf und warf ihm das Schild zu. Er fing es auf und verpasste Loki damit zügig einen Kinnhacken, der sich gewaschen hatte. Wäre dieser kein Gott, wäre er spätestens jetzt um zwei gesunde Zahnreihen ärmer. Jedoch landete auch er nach einem kräftigen Schlag von Lokis Zepter, wieder auf dem nassen Asphalt.
Plötzlich ertönte laute AC/DC-Musik über die Lautsprecher des Quinjets und innerhalb weniger Sekunden, wurde der Gott zu Boden geschossen und vor ihm landete Iron Man höchstpersönlich. Dieser zog sämtliche Waffen seines Anzuges und richtete sie auf unseren Gegner.
"Jetzt bist du dran, Ziegenpeter." Loki rappelte sich langsam auf und schnaubend hob ergebend seine Hände in die Luft, während seine Rüstung wieder verschwand. "Gute Entscheidung", kam es aus dem Anzug und dieser zog die zahlreichen Waffen wieder ein.
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Fire Touch || Avengers FF
Fanfiction"𝐼 𝑤𝑖𝑠ℎ 𝐼 𝑐𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑡𝑒𝑙𝑙 𝑦𝑜𝑢 𝑡ℎ𝑎𝑡 𝑖𝑡 𝑔𝑒𝑡𝑠 𝑏𝑒𝑡𝑡𝑒𝑟, 𝑏𝑢𝑡 𝑖𝑡 𝑑𝑜𝑒𝑠𝑛'𝑡. 𝑌𝑜𝑢 𝑔𝑒𝑡 𝑏𝑒𝑡𝑡𝑒𝑟." Zur falschen Zeit, am falschen Ort und dann wendet sich ihr Leben plötzlich um 180 Grad. Alice wird vor die Herausf...