16. Kapitel

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Huhu :D

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich das 17. Kapitel vor dem 16. veröffentlicht habe. Ich hatte übersehen, dass das 16. noch auf "Entwurf" stand. Sorry. Nicht, dass sich hier jemand wundert...

»...Wir werden dem BlattClan also mit einem Angriff drohen, ihnen sagen, wir würden unser Territorium zurückerobern wollen. Aber wir werden nicht kämpfen und ihnen stattdessen auch eine friedliche Lösung anbieten: Wir werden uns das Territorium, das sie uns gestohlen haben, zumindest in dieser Blattleere teilen.«

Klippenfall hörte die Stimme der Anführerin schon, bevor er das Lager betrat. Er kehrte gerade mit Lärchenflamme von der Grenzpatrouille zurück, auf der er und Hagelsturm mit Rankensee gesprochen hatten. Seine Schwester hatte auf dem Rückweg ein Beutetier entdeckt und versichert, dass sie gleich nachkommen würde.

Ob Regensterns Plan nun überhaupt noch eine Chance hatte, zu funktionieren? Klippenfall war zuvor schon skeptisch gewesen und jetzt, wo Rankensee von dem Vorhaben wusste, waren seine Zweifel noch weiter gewachsen.
Er trat durch den Tunnel im Lagerwall auf die Lichtung, auf der sich seine Clangefährten versammelt hatten, und sah Regenstern am Boden zwischen einigen Wurzeln sitzen. Ausnahmsweise war die Anführerin nicht auf den Pelzbaum geklettert, um die Clanversammlung einzuberufen. Ihre Wunden, die sie aus dem Kampf gegen den FederClan vor einigen Sonnenaufgängen davongetragen hatte, machten ihr noch deutlich zu schaffen.
Die Anführerin hatte ihre Rede gerade beendet, als auch schon Protest laut wurde.

»Warum warten wir nicht, bis die Wunden aller Krieger verheilt sind und greifen dann an?«, wollte Lärchenflamme wissen.

Wolfsfeuer sprang am Rand der Lichtung auf die Pfoten. »Wenn ihr mich fragt, sind wir schon jetzt wieder stark genug, um gegen den BlattClan zu gewinnen. Unser Clan ist doppelt so groß wie ihrer!«

Pfützenschimmer, Klippenfalls Mutter, saß wie so oft während der letzten Sonnenaufgänge am Eingang des Heilerbaus. Von dort aus hatte Klippenfalls Mutter stets einen Blick auf das Nest ihres Gefährten, der sich dort noch immer von den Folgen des Kampfes erholte. »Trotzdem sind wir geschwächt. Was, wenn der BlattClan unsere Drohung ernst nimmt und angreift, bevor wir ihm unser Friedensangebot unterbreiten können? Was, wenn sie uns erneut besiegen?«, miaute sie.

Klippenfalls Zweifel waren ebenso groß wie die seiner Mutter, wenn auch aus einem anderen Grund.

Hagelsturm hätte Rankensee nichts von dem Plan sagen dürfenKlippenfall glaubte zwar nicht, dass Rankensee ihr Wissen weitergeben würde, um dem NachtClan zu schaden, aber sicher, dass sie nichts verraten würde, war er sich nicht. Wenn Rankensee loyal gegenüber dem BlattClan war, würde sie verhindern müssen, was Regenstern plante. Doch Klippenfall hatte eher das Gefühl, dass sie noch immer mit einer Pfote auf der Seite des NachtClans stand. Es blieb abzuwarten, was Rankensee tun würde, oder ob sie sich möglicherweise wie Hagelsturm verplapperte und alles aus Versehen verriet.

»Ob wir stark genug wären, weiß ich nicht. Es würde knapp werden. Selbst wenn wir den BlattClan besiegen würden, bezweifle ich, dass unser neuester Streit um Territorium mit dem FederClan beendet ist. Wir müssen damit rechnen, dass sie erneut angreifen und dürfen zu dem Zeitpunkt nicht auch noch von einem weiteren Kampf geschwächt sein. Doch warten können wir auch nicht. Ihr werdet bemerkt haben, wie schnell es inzwischen kälter wird. Noch reicht unsere Beute aus, doch wenn diese Blattleere ebenso reich an Schnee und Frost sein wird wie die letzte, wird sie schon bald knapp werden. Es ist keine leichte Entscheidung, ich werde noch einmal über eure Einwände nachdenken müssen.«

Klippenfall beobachtete, wie seine Anführerin über die Lichtung auf ihren Bau zu humpelte.

Ich sollte mit ihr über das reden, was an der Grenze passiert ist. Klippenfall war klar, dass Regenstern davon erfahren musste, damit sie die Chancen, ihren Plan erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, realistisch einschätzen konnte. Auch wenn das bedeutete, dass er zugeben musste, dass er und Hagelsturm unerlaubt die Grenze überquert hatten. Zwar hatte Klippenfall den Plan nicht selbst verraten, dennoch trug auch er einen Teil der Schuld. Schließlich war es seine Idee gewesen, mit Rankensee zu reden. Aber verheimlichen durfte er den Vorfall nicht, das würde alles nur noch schlimmer machen.

Verworrene Pfade ~ Finstere Sterne // Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt