💠Creature💠

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Han Jisung war versucht zu verstehen wie das System seines Zimmerschlosses funktionierte. Die Direktorin hatte ihn nach einem dringenden Telefonat allein zurückgelassen. Ihn störte es nicht, doch er kam einfach nicht in sein Zimmer rein. Die Begegnung mit diesem Wesen geisterte noch immer durch seinen Kopf. Vor allem diese atemberaubenden Gesichtszüge. Jisung machte keinen Hehl daraus, dass er das gleiche Geschlecht bevorzugte. Sehr zum Leidwesen seiner Mutter, denn er würde ihr nie Enkel schenken. Zu ihrer Verteidigung, sie hatte ihm das niemals zur Last gelegt oder ihn deswegen schlecht behandelt. Er wusste, was seine Eltern ihm gegenüber empfanden und dafür war er dankbar.
"Achtung!"
Jisung drehte sich zu der rufenden Stimme um, wurde jedoch kurzerhand von einem Rucksack niedergeschmettert.
Was war da drin? Geologische Proben? Das Ding wiegt ne Tonne.
"Felix!, warum musst du immer mit deinem Rucksack werfen?", ertönte eine zweite, männliche Stimme, die dem Blonden beinahe lieblich erschien.
"Du kennst ihn doch, er will lieber seine Sachen schnell loswerden, um seiner großen Liebe nachzugehen."
Diese Stimme war herziehend und stichelnd, sodass sich Jisung endlich von seiner liegenden Position befreite und aufblickte. Die drei Schüler starrten auf ihn hinunter, während der Größte unter ihnen eine Hand nach ihm ausstreckte. Jisung ergriff sie zögernd, was nicht zuletzt daran lag, dass er von ihrem Aussehen fasziniert war. Die Kälte der Haut des Blonden kräuselte sich durch seinen ganzen Körper. Er hatte das Gefühl sein Gegenüber würde ihn inspizieren, ihn von innen heraus mustern, begutachten, durchleuchten. Auch wenn diese Situation nur eine Sekunden dauerte und der Blonde wieder auf den Beinen stand, wusste er, diesem Wesen sollte er nicht bei Nacht begegnen. Obwohl er einen himmelweiten Unterschied zu dem Jungen von vorhin darstellte. Jisung lächelte verlegen und observierte die drei im Stillen. Das auffälligste waren wohl die Ohren, die dem Blonden fremd und unwirklich vorkamen. Sie waren nicht die eines Menschen oder einer geschichtlichen Person aus der Vergangenheit. Die Struktur war abweichend, neu, in gewissem Maße auch wunderschön. Die spitzzulaufenden Enden wölbten sich in zweierlei Kurven, bis sie sich schlussendlich wieder mit dem Kopf verbanden. Ihre leuchtend blauen Iriden zeugten von ihrem Dasein und auch die Tatsache, dass keiner diese rasiermesser scharfen Zähne besaß, beruhigte ihn. Äußerlich ähnelten sie sich beinahe erschreckend. Schlank, hochgewachsen, sportlich, was nicht heißen musste, dass sie keine Muskeln besaßen. Sie waren bestimmt exzellente Kämpfer und Sportler. Was auch zu ihrem Wesen passte. Schnell, wendig, grazil. In manchen, äußerst seltenen Fällen tödlich.
Meerjungfrauen, in diesem Fall Meerjungmänner. Ein wirklich gravierender Unterschied zu der Sirene von vorhin.
"Alles okay? Ich hoffe, mein Rucksack hat dich nicht verletzt?", fragte der Kleinste von ihnen, während seine blonden Locken beim Auf- und Abwippen zu leben schienen. Er besaß eindeutig zu viel Energie.
"Die Wackersteine, die du da mit dir herumschleppst, haben mir wahrscheinlich ein paar Organe gequetscht, aber sonst geht's mir blendend."
Mal abgesehen davon, dass er es hier mit verdammten Fabelwesen zu tun hatte! Die sollte es doch nur in Märchen geben!
Innerlich versuchte sich Jisung abzukühlen. Jetzt war nicht die Zeit für einen Nervenzusammenbruch. Eigentlich müsste er es ganz gelassen nehmen, schließlich arbeiteten seine Eltern Seite an Seite in der Regierung mit Meerjungfrauen und Sirenen. Aber etwas nur zu hören und es dann wiederum tatsächlich zu sehen, waren zwei unterschiedliche Dinge, die ihm gerade den Geist vernebelten.
"Wirklich alles gut? Du wirkst so blass", stellte der Braunhaarige fest, dessen Art ihn ein klitzekleines bisschen an seine Mum erinnerte. Trotz dessen seine Augen blau waren, strahlten sie dieses intensive Gefühl von Geborgenheit aus, weswegen sich der Blonde etwas beruhigte.
Er nickte nur und zwang sich zu einem Lächeln.
"Also, was bringt dich vor unsere Zimmertür?", wollte der größere Blonde wissen und stellte sich vor die Verriegelung.
Jisung erklärte die Situation von seiner Ankunft über den Weg hierher, mit Ausnahme der Sirene, und warum die Direktorin ihn hier hat stehen lassen.
Felix, so vermutete Jisung, schien ein Licht aufzugehen.
"Dann bist du unser neuer Mitbewohner!", strahlte er mit einem Mal und blendete ihn mit seiner Energie und Freude. Der Mensch musste nur Blinzeln und schon fand er sich in einer Umarmung wieder, die er nach kurzem Zögern erwiderte.
"Bevor wir reingehen, stelle ich uns noch kurz vor. Das Energiebündel und unser Keksbäcker des Jahrhunderts, welcher dich gerade umarmt, ist Felix. Der großgewachsene Unscheinbare neben dir ist Jeongin und ich bin Seungmin, auf gute Jahre in diesem Schloss!"
Der Blonde befreite sich aus Felix' Umklammerung und schenkte den drei attraktiven, jungen Geschöpfen sein Tausend-Kilowatt-Lächeln. 
"Han Jisung! Die Freude ist ganz meinerseits."
Obwohl er sich noch nicht sicher war, was er von dem ganzen halten sollte. Seine Eltern wussten, dass er das Meer verabscheute. Ihn dann auf eine solche Schule zu schicken, wo nicht nur Fabelwesen ihr Unwesen trieben, die ohne diese Flüssigkeit nicht leben konnte, sondern es auch noch ständig regnete, das Gebäude auf einer Klippe stand, umgeben von Wasser und außerdem mehrere Planschbecken im Inneren verbaut wurden, schien ihm eher eine Art persönliche Folter, als ein Schutzangebot. Er machte sich ein Vermerk, seine Eltern umgehend zu kontaktieren. Das konnte doch nicht sein.
"Die Tür öffnest du ganz leicht. Du klopfst zweimal und rufst 'Gaya'", erklärte ihm Jeongin und folgte seinen eigenen Worten.
Für einen Moment erschien ein gleißendes Licht, weshalb Jisung die Augen bedeckte.
Die Tür schwang wie von selbst auf, und nachdem der Blonde gesehen hatte, was sich dahinter verbarg, fielen Ihm beinahe die Augen raus.
Jap, jetzt hatte er alles gesehen.
Das kleine fliegende Wesen winkte ihm zu, als wäre es das Normalste der Welt, was in seinen Augen absolut nicht sein konnte. Wahrscheinlich verriet ihn sein Gesichtsausdruck, denn Felix klopfte ihm lachend auf die Schulter.
"Dein erstes Mal, was?"
Unfähig auch nur ein Wort aus seinem Mund entschwinden lassen zu können, starrte er das Etwas an.
"Freut mich, neuer Mitbewohner. Ich bin Gaya, die Zimmerelfe von Raum 1710."
Nun war es vollkommen um Jisung geschehen. Dieser Kobold konnte auch noch sprechen! Das erschütterte seine Gedankenwelt völlig. Sowas kannte er aus Bücher, die seine Mutter ihm zu seinen Kindertage vorgelesen hatte. Es jetzt wahrhaftig vor sich zu haben, schien keineswegs bis zu seinem Gehirn durchdringen zu können. Hingegen der allgemeinen Verachtung der Menschen gegenüber diesen Geschöpfen, fand Jisung sie faszinierend, auch wenn er sich erst von seinem Schock erholen musste.
"Die Freude ist ganz meinerseits", stammelte der Blonde und observierte die kleine Schönheit in stiller Beobachtung. Ihre winzigen Flügel bewegten sich rasch, sodass er gar nicht erfassen konnte, wie sie aussahen. Ihr grünes, seidiges Kleid flatterte im Wind, der durch den Durchzug verursacht wurde. Sie erinnerte ihn mehr an eine Waldelfe, als an eine Zimmerelfe, was wohl an der kleinen Krone aus Ästen und Zweigen auf ihrem Haupt lag.
Jisung schüttelte den Kopf, um zur Vernunft zu kommen.
Die Welt war verrückt.

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Guten Abend, meine lieben Leser und Leserinnen! Tadaaaaa! Wer hät's gedacht, Felix, Seungmin und Jeongin sind die guten xd
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wer die andere Seite spielt!

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Seungmin

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Erin🌸

Pearls {Minsung}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt