Die Personen, die den Raum betraten sahen auf den ersten Blick alles andere, als vertrauenswürdig aus und nachdem Toya ihre harten Gesichter und zerissene Kleidung, auf welcher der ein oder andere rote Fleck zu sehen war, den er jetzt mal lieber nicht für Blut hielt, gesehen hatte, hätte er sich am liebsten sofort wieder umgedreht und wäre gegangen. Zumindest wenn das nicht das dümmste wäre, was er in dieser Situation hätte tun können, also lehnte er sich einfach in seinem Stuhl zurück und versuchte so entspannt, wie möglich zu wirken. Punkt eins im Untergrund, lass dir niemals deine Schwäche anmerken! Aufmerksam musterte er die Neuankömmlinge und war sich schon jetzt sicher, dass diese alles andere als normale und zivillisierte Bürger waren. Ganz vorne stand ein Kerl, der ungefähr in seinem Alter sein müsste. Untypische babyblaue Haare, hingen in losen Strähnen von seiner Stirn und und seine blutroten Augen waren desinteressiert zu Boden gerichtet, wodurch man nur ein kleines Schimmern von ihrer eigentlichen Intesität mitbekam. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war nicht wirklich gut gelaunt und motiviert, doch das war kein Wunder, bei den Personen neben ihm. Eine von ihnen war ein blondhaariges Mädchen in Schuluniform, welches er auf höchstens 17 Jahre schätzte. Wie ein aufgezogenes Spielzeug hüpfte sie auf und ab und Toya war sich sicher, dass er unter ihrem Oberteil eine Metallspitze aufblitzen sah, doch wollte lieber nicht daran denken, was es sein könnte. Während sie immer wieder an der Schulter des Blauhaarigen rüttelte und anscheinend versuchte, ihm irgendwas zu erzählen, was mehr wie ein langezogenes Quietschen klang, unterhielt sie sich mit einem großgebauten Mann neben ihr. Dieser wirkte nicht weniger verrückt und gestikulierte wild mit den Händen, während er sprach. Seine Gestalt war von einem Schwarz-weißen Ganzkörperanzug verhülllt und Toya fragte sich, ob er nicht erkannt werden wollte oder ob er diese Aufmachung allen ernstes als Fashion ansah. Hinter Ihnen kamen noch zwei weitere Personen zum Vorschein, denen man schon von vorn herein ansah, dass sie zu dieser Freakshow dazugehörten. Der eine trug einen langen beigen Mantel, einen Zylinder und eine Maske, die sein Gesicht verdeckte. Allgemein sah er aus, wie ein typischer Magier für Kinder, wobei die vereinzelten Blutflecken auf seiner Kleidung wohl nicht ganz passten. Bei dem anderen konnte man zuerst nur ein paar lila Strähnen erkennen, doch nachdem er ein Stück nach vorn trat, stockte dem Weißhaarigen der Atem. Der Typ war eine...Echse! Heilige Scheiße! Es gab viele kranken Sachen auf dieser Welt, doch diese Gruppe war eines der absurdesten Dinge, die er bisher gesehen hatte!
Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss und fast automatisch wanderten die Blicke nach vorn. Geradewegs zu ihm und Keigo. Sofort wurde es still im Raum und selbst das Blondhaarige Mädchen hielt ihre Klappe. In Toya machte sich bei dem Anblick lauter Unwohlsein breit. Klar, mochte er es, Aufmerksamkeit zu bekommen, aber auch nur in gewissen Maßen und von bestimmten Personen, denn die Blicke, die ihm nun zugeworfen wurden waren fast ausschließlich misstrauisch und es war schwer dieses Starren nicht gleich als feindselig zu interpretieren. Er lugte kurz zu Keigo neben ihm. In der Hoffnug eine Erklärung oder irgendeinen Tipp, wie er sich verhalten sollte, zu bekommen, doch die goldenen Raubtieraugen waren nach vorn gerichtet und er schien ihm keine große Hilfe zu sein. Sein eigener Blick wanderte auch wieder zu den Fremden und wenn man im Erdboden versinken könnte, hätte er das jetzt gern getan. Der Mann ganz vorne kam ein paar Schritte näher, während die Anderen dort blieben, wo sie waren. Das typische Verhalten eines Anführers und Toya war sich sicher, dass er sich für ein...interresantes Gespräch fertigmachen könnte. Die blutroten Augen waren direkt auf seine ozeanblauen gerichtet und er kramte sein bestes Pokerface hervor. Wenn er schon die Mimik seines Gegenübers nicht lesen konnte, dann sollte dieser das auch nicht tun bei ihm tun.
Eine halbe Ewigkeit verging, bevor er ein Räuspern vernahm und sich wieder mehr auf den ganzen Kerl, als nur auf dessen Blick konzentrierte. "Also, dann bist du wohl Toya?" Der Weißhaarige schluckte kurz und versuchte sich seine Nervösität nicht anmerken zu lassen. Es war seltsam, dass jeder hier wusste, wer er war und er selbst noch nicht mal die Namen dieser Typen kannte. "Ja, das ist richtig. Mit wem hab ich das Vergnügen?" Es würde nichts bringen, es zu verleugnen und solange niemand von diesen Typen seinen Nachnamen wusste, könnten sie ihm nichts anhaben. Der Blauhaarige schmunzelte bei seinen Worten kurz. Ein zaghaftes heben der Mundwinkel, welches genauso schnell auch wieder verschwunden war. "Hm, sieht so aus, als wüsstest du, wie man die richtigen Fragen stellt. Ich heiße Tomura Shigaraki." Shigaraki? Den Namen hatte er schonmal gehört, aber ihm wollte nicht so recht einfallen woher. Sein Gegenüber schien seinen Blick zu bemerken und richtig zu deuten. Ein Grinsen stahl sich auf die eingerissenen Lippen und seine Augen bekamen einen wilden Glanz. "Deinem Blick nach zu Urteilen, hast du schonmal von mir gehört oder sollte ich sagen von meinem Meister? Sicher ist dir All for One ein Begriff, nicht wahr?" Toyas Augen weiteten sich bei diesem Namen. Natürlich kannte er All for One. Wer tat das denn bitte nicht? Der Typ war eine Legende und unter Mutanten sowas, wie ein Kulturheld! Früher, als Menschen seiner Art noch nicht ganz so verbreitet waren, wie in der heutigen Zeit und man noch viel schlimmere Maßnahmen ergriff, um die "normale" Bevölkerung vor diesen sogenannten "Monstern" zu schützen, war er der erste gewesen, der sich dagegen gewehrt hatte. Verdammt, der Typ hatte eine ganze Armee aufgebaut und es hieß, dass er irgendwann ewiges Leben erhalten hatte und noch immer irgendwo hier in Japan war. Einige hielten diese Theorie für reine Fantasie. Hirngespinnste von Mutanten, die so sein wollten, wie er, doch einige kannten die Wahrheit. All for One hatte eine ganz besondere Fähigkeit. Er konnte die Mutationen von anderen Menschen stehlen und sie entweder für sich selbst in Anspruch nehmen oder an Andere weitergeben. So war er auch zu seiner Unsterblichkeit gekommen. Außerdem war bekannt, dass er aus der Familie Shigaraki stammte und damit kam er wieder auf den Blauhaarigen Mann vor ihm zurück.
DU LIEST GERADE
Your Power (Dabihawks)
FanfictionJapan in der Krisensituation. Eine gespaltene Gesellschaft, Aufstände, Rebellionen und eine Gruppe Verrückter, die alles verändern will. Natürlich gehört Dabi nicht zu diesen Spinnern. Er würde doch niemals bei sowas wahnsinnigem mitmachen...oder?