Als das helle Tageslichte auf seine Augen traf, musste er einige Male blinzeln, um sich daran zu gewöhnen und gähnte dann einmal verschlafen auf. Er fühlte sich warm und geborgen. Lange war er nicht mehr mit so einem angenehmen Gefühl erwacht.
Er gähnte noch einmal und brauchte ein paar Sekunden, um sich an seinen neuen, wachen Zustand zu gewöhnen und spürte erst jetzt, dass er sich an etwas großes gepresst hatte. Etwas großes, lebendiges. Fragend drehte er sich um und als er erblickte, neben was oder besser gesagt wem er da lag, geriet sein Atem automatisch ins stocken. Ein wirrer blonder Haarschopf war alles, was er unter der weißen Bettdecke ausmachen konnte, doch das reichte ihm voll und ganz um zu wissen, um welche Person es sich handelte. Sofort war das warme und wolige Gefühl verschwunden und stattdessen durch Angst und Nervösität ersetzt. So vorsichtig er konnte, rückte er Stück für Stück von dem Körper neben ihm weg, sodass er nun dicht an die Wand gepresst da hockte. Kläglich suchten seine Augen nach einem Ausweg aus dem Bett, bei dem er den schlafenden nicht wecken würde, doch dieser hatte die ganze länge des Bettes beansprucht und es war beinahe unmöglich an ihm unbemerkt vorbei zu kommen.
Fuck! Hätte er gestern nicht rumgeheult, wie ein kleines Baby, dann wäre es jetzt nicht zu dieser Situation gekommen! Es war ihm ja schon unangenehm, dass der Blondschopf ihn gestern beruhigen und in den Arm nehmen musste, doch das hier toppte alles! Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, mit diesem zusammen eingeschlafen zu sein. Er konnte sich nur noch an seinen kleinen Heulkrampf erinnern und danach war alles schwarz. War er...Oh Gott, war er einfach in den Armen des anderen eingeschlafen? Er war gestern so schockiert von der Sache mit Overhaul gewesen, dass er sich über sowas gar keine Gedanken gemacht hatte. Auch jetzt beschäftigte ihn noch die Sache mit dem jungen Yakuza Boss. Was hatte sich dieser dabei nur gedacht? Hatte er sich denn überhaupt etwas dabei gedacht? Er fand ihn atttracktiv und hatte ihn einfach ohne jede Hemmung auf dem Gang geküsst. Er wollte sich gar nicht erst vorstellen, was noch alles zwischen ihnen passiert wäre, hätte Hawks sie nicht unterbrochen. Es war schon beinahe amüsant, wie oft ihn sein Begleiter jetzt schon gerettet hatte. Als erstes hatte er ihn natürlich von der Straße geholt und ihm ein ordentliches Zuhause gegeben. Dann hatte er sich um seine Narben gekümmert und hatte ihn auf ihrer gemeinsamen Mission unterstützt. Dass er ihn gestern schon wieder retten musste, war ihm dabei mehr als nur peinlich.
Verdammt, wie konnte man bitte schön so idiotisch und unselbstständig sein?In seine Gedanken vertieft merkte er gar nicht, wie er unruhig auf seinem Platz herumrutschte und leise Flüche von sich gab. Er stoppte erst, als ein leises Geräusch neben ihm ertönte, was ihn sofort in allem Inne halten ließ. Vorsichtig lugte er nach unten und als er eine träge Bewegung unter der weißen Decke warnahm, hätte er sich am liebsten sofort in Luft aufgelöst. Noch eine Bewegung war zu sehen und ein müdes Murren ertönte. Er biss sich auf die Lippe, um keine Laute zu machen oder in einem anderen Maß die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, doch dafür war es schon zu spät. Es dauerte nicht lange, bis sich ein verschlafenenes Augenpaar öffnete und langsam durch die Umgebung schweifte. Das sonst so glänzende gold war matt und verschleiert, doch mit jeder weiteren Sekunden, bekame es etwas mehr von seiner üblichen schärfe. Schließlich landeten sie auf ihm und analysierten ihn für einen Momemt, bevor auch ihr Träger zu realisieren schien, in was für einer Situation sie sich gerade befanden und sich langsam aufrichtete. Als Hawks nun im Bett saß, statt zu liegen und damit den Weg nach draußen frei gemacht hatte, war der Schwarzhaarige drauf und dran dies zu nutzen. Er richtete sich auf und wollte gerade aufstehen, aus dieser fragwürdigen Situation fliehen, als er am Handgelenke gepackt und zurück nach unten gezogen wurde. "Warte Mal einen Moment.", ertönte die raue Stimme seines Gegenübers und er fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Einerseits, weil diese Worte gerade verdammt sexy geklungen hatten, andererseit weil er Angst davor hatte, was ihr Besitzer als nächstes sagen könnte. Würde er Fragen stellen? Ja, natürlich würde er Fragen stellen, Idiot!
Er konnte es dem geflügelten wirklich nicht verdenken, dass er ein paar Antworten zu der gestrigen Situation haben wollte, doch er war sich nicht sicher, ob er ihm diese auch geben konnte oder besser gesagt wollte. Unsicher blickte er in die goldenen Augen, die ihn mit einem unlesbaren Ausdruck musterten. Es verging ein Moment der Stille, in dem sie sich beide nur gegenseitig anstarrten, bevor einer von ihnen doch noch das Wort ergriff.
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Your Power (Dabihawks)
FanficJapan in der Krisensituation. Eine gespaltene Gesellschaft, Aufstände, Rebellionen und eine Gruppe Verrückter, die alles verändern will. Natürlich gehört Dabi nicht zu diesen Spinnern. Er würde doch niemals bei sowas wahnsinnigem mitmachen...oder?