"Aller guten Dinge, sind drei"

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Ich löste mich von ihm und schaute ihm tief in die Augen. „Ich danke dir.. ich danke dir so sehr, Katsu..", bedankte ich mich.

Ja, ich nannte ihn nun beim Vornamen. Mir war es egal, ob sich der Name anhörte, wie Katsuki. Ich würde ihn so oder so vermissen ganz egal, ob mich ein Name an ihn erinnert oder nicht.

„Sag mal, Shoto..", kam es von ihm, während ihm immernoch Tränen liefen. „Hm?", fragte ich, als ich sie ihm aus dem Gesicht wischte.

„Wenn er hier stehen würde? Was würdest du ihm dann sagen?", fragte er und ich war überrascht.

Was würde ich dann sagen? Ich wusste es nicht. Ich hab nie daran geglaubt, dass ich ihn irgendwann wieder sehen werde, also habe ich mir auch nicht vorgestellt, was ich zu ihm sagen würde.

„Ich..Ich hab solange auf dich gewartet..Ich..ich..verdammt..", stammelte ich, bevor ich abbrach, weil mir mein Herz bis zum Hals schlug. Ich war einfach zu schwach.

„Ich hab dich vermisst..so sehr..1178 Briefe hab ich seit unserer Trennung geschrieben. Ich..ich liebe dich so sehr, Katsuki. Bis zum Tod und..und darüber hinaus..für immer, Katsuki..", fügte ich hinzu, als ich wieder in Tränen ausbrach. Wieso war es nur so schwer?

Mir war so schwindelig. Ich hatte lange nicht mehr so geweint. All der Schmerz, der sich in den drei Jahren angestaut hatte, kam mit einam Mal zurück und ich ließ ihn gerade raus.
„Shoto..", flüsterte er, als er mein Kinn hob und mich mit geröteten Augen anschaute. „Du bist so ein Idiot..", hauchte er lächelnd, während er weinte.

Ich bin ein Idiot? Danke, aber das weiß ich schon!

Er legte seine Stirn an meine und lachte, während seine Tränen auf meine Hände tropften. „Wir sind solche Idioten..so doof und..so blind.", sagte er leise. „W-Was?", fragte ich verwirrt. Ich verstand nicht, was er damit meinte. „Ich liebe dich auch, Shoto..", erwiderte er und ich schaute ihn mit geweiteten Augen an.

„Was..", entkam mir, als mein Herz raste. Ich zitterte am ganzen Körper und wollte nicht glauben, was gerade passierte. „Ich bin's..Katsuki..", gab er von sich.

Die Tränen, die für einen Moment aufgehört hatten zu fließen, liefen gerade unaufhaltsam an meinen Wangen herunter, während ich ihn anschaute. Ich glaubte es einfach nicht. Wie konnte er Katsuki sein?

„A-Aber die Augen..", gab ich mit zittriger Stimme von mir, als ich mit ebenfalls zittriger Hand auf seine Augen zeigte. „Kontaktlinsen.", erwiderte er. „U-Und die H-Haare..", stotterte ich, als ich mir eine Strähne nahm und sie ungläubig betrachtete. „Gefärbt.", antwortete er. „Die..die Stimme..", sagte ich schluchzend, während ich immer mehr verstand. „Der Stimmbruch..", flüsterte er und ich schluckte.

„Du..du..bist Katsuki..", stellte ich fest, als ich meine Hand an mein Herz legte, weil ich das Gefühl hatte, es würde mir aus der Brust springen.

„Du bist Katsuki..", wiederholte ich und klang wahrscheinlich wie ein Irrer, weil ich einfach nicht glaubte, dass er vor mir stand. Ich glaubte nicht, dass ich mit ihm in meinem Bett geschlafen habe. Dass wir aneinander gekuschelt waren und das über die ganze Nacht. Dass er mich Oberkörperfrei gesehen hat und sich geschämt hat. Dass ich mit ihm einen Liebesfilm geschaut hab, obwohl er sie doch so schnulzig und mädchenhaft findet.

„Ich bin es, Shoto..", bestätigte er hauchend, bevor er mich in eine Umarmung schlang. Ich konnte nicht sagen, ob es mein Herz war, das so heftig schlug oder seins. Wahrscheinlich waren es unsere beiden Herzen. Ich war so froh, dass ich ihn fester drückte und mein Gesicht gegen seine Schulter drückte, um seine Wärme aufzunehmen. Ich war so froh, dass ich lachte und gleichzeitig weinte.

"Dear Love.."| A Todobaku StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt