Romero brachte seinen Wecker zum Schweigen und beeilte sich ins Bad zu kommen. Tage, an denen Andrino vor ihm dort war, waren meist von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Doch heute lag der Gang vor ihren Räumen noch wie ausgestorben vor ihm, und er atmete erleichtert auf.
Um möglichst schnell fertig zu sein, putzte Romero sich die Zähne gleich in der Dusche, und schlüpfte für den Weg zurück in sein Zimmer kurz nochmal in seine Pyjamahose.
Als er die Türe öffnete konnte er den Wecker seines Bruders läuten hören. Flotten Schrittes durchquerte er den Gang und schlüpfte in sein Zimmer. Sich von innen an die Tür lehnend lauschte er auf die aufgehende Tür am gegenüberliegenden Ende des Stockwerkes, und die Schritte, die sich in Richtung Bad bewegten. Dort verharrten sie kurz. Romero hielt die Luft an, aber dann gingen sie doch ins Bad und nicht zu ihm.
Erst als er die Dusche rauschen hörte, konnte er wieder durchatmen. Erste Konfrontation des Tages vermieden. Schnell zog er sein am gestrigen Abend vorbereitetes Gewand an, griff sich den fertigen Schulrucksack und ging hinunter in die geräumige Wohnküche.Dort stand noch das dreckige Geschirr seiner Eltern am Esstisch, typisch. Mit einem leisen Seufzen stellte er seinen Rucksack an der Wand ab, sammelte alles ein, und brachte es zur Abwasch. Ja, sie hatten ein Hausmädchen, aber die Arme hatte doch eh alle Hände voll zu tun mit ihnen, da musste man es ihr nicht noch extra umständlich machen.
Danach wandte er sich dem Kühlschrank zu. Eigentlich wäre ihm nach Spiegelei gewesen, aber die plötzliche Stille im Haus, die mit dem Ende des Wasserrauschen aus der Dusche eingetreten war, trieb ihn zur Eile. Aus dem Brotkasten auf der Anrichte neben dem Kühlschrank nahm er sich ein paar Scheiben Toast, und stopfte sie in einen Gefrierbeutel aus der Lade darunter. Aus dem Kühlschrank folgten noch eine Handvoll Wurst- und Käsescheiben, sowie ein gekochtes Ei.
Damit hatte er alles nötige, Wasser war noch von gestern im Wagen. Schnell hob er den Rucksack vom Boden auf, und eilte aus dem Haus, bevor sein Bruder runter kam.
Während er betont langsam aus der Hauseinfahrt fuhr, und sich auf den Weg zum nahegelegenen Park machte, schämte sich ein Teil von Romero für diese kleine Flucht. Er war der künftige Alpha, er konnte sich derartiges Verhalten nicht erlauben. Wenn sein Vater es mal mitbekommen sollte, wäre ihm die Bestrafung gewiss. Aber die Erleichterung, dass es heute so gut geklappt hatte, übertönte bald all die negativen Empfindungen. Es kam nicht mehr oft vor, dass Andrino es nicht auf ein morgendliches Kräftemessen anlegte. Vermutlich hatte er sich am Abend zuvor zu lange herumgetrieben, und war nun selbst zu müde für diesen Mist. Woran es auch lag, Romero konnte es nur recht sein.
Er parkte sich am Rande des Parks ein, und zog sein Frühstück aus der Tasche. In der Hektik war es ein wenig zerquetscht worden, aber das machte ihm nichts. Mit einem Auge immer auf der eingebauten Uhr seines Autos, begann er zu essen, um nur ja nicht zu spät zu kommen. Das durfte ihm nicht passieren, seine Eltern wüssten es noch vor Ende der ersten Stunde.
Aber er würde nicht zu spät sein. Dafür hatte er mittlerweile genug Übung.
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Ein Alpha und sein Omega (Whiskerton #1)
Kurt AdamEin etwas zu unsicherer Alpha, und ein unerwartet sturer Omega. Wo kann das nur hinführen? Laufend/ langsame Updates (aktuell Blockade im Hirn, sorry) 1000 Reads am 28.03.2023 2000 Reads am 27.12.2023