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Tajana's Pov

Die Männer von Toni brachten alle Tüten in die Küche, außer meine. Ich hab ihnen gesagt, dass sie die Tüten vor meine Tür stellen sollten, was sie auch taten. Am Ende bedankte ich mich, denn um ehrlich zu sein, ich hätte kein Bock alles rein zu tragen.

In der Küche standen alle Jungs gegen die Kücheninsel gelehnt und hatten eine meiner Pizza Packungen in der Hand.

,,EY!'' rief ich. Es war meine Pizza! Ich hab keine einzige Pizza in deren Einkaufswagen gesehen! Sie haben keine mitgenommen.

,,Hay, da ist ja unsere, die sich eine Pizza geholt hat und uns keine mitgenommen hat.'' sagte Ayden belustigt, der gerade die Pizza in der Hand hielt.

,,Ihr wart real Talk im selben Laden? Warum habt ihr euch nicht auch welche geholt? Aber die ist meine und wenn ihr sie auch nur auf macht, werden eure Eier nicht mehr lang an euren Körpern sein!'' drohte ich ihnen. Es ist mein Essen! Meins!

,,Ruhig, kleine. Wir essen sie schon nicht.'' sagte Toni belustigt und hebte abwehrend seine Hände. Ich blickte auch die Anderen abwartend an, die zu schmunzeln begannen, dann aber doch bestätigten, sie nicht anzurühren.

Ich schnappte meine Pizza Packung und legte sie wieder in das Kühlfach.

,,Was willst du heute Essen?'' fragte mich Ayden, als ich wieder vor ihnen stand. Und verdammt waren die alle groß und angsteinflössend, wenn sie um einen herum standen. Alle drei waren um die 1,90 m groß, doch Toni war etwas größer als Yoshua. Vielleicht drei Zentimeter? Oder waren es einfach nur wegen den Haaren, die verschieden gestylt waren?

,,Keine Ahnung, Asiatisch?'' fragte ich ihn fragend. Er nickte und holte sein Handy raus.
,,Sushi bitte.'' fügte ich doch hinzu, da ich jetzt lust auf Sushi bekommen habe.

Ich ging schnell in mein Zimmer, da ich vergessen hatte Geld mitzunehmen. Ich holte 60 Euro raus und lief wieder in die Küche. Yoshua war mittlerweile in einer Jogginghose also zog ich etwas an dem Bund und steckte ihm einen fünfziger und zehner Schein zwischen Haut und Stoff.  Er hatte scharf die Luft eingezogen, entspannte aber, als er sah, was ich machte.

Als ich mich gerade umdrehen wollte, packten mich die Hände von Ayden an beiden Handgelenken. Er drehte mich schwunvoll um und drückte mich gegen dir Kücheninsel.

,,Soll ich dir jetzt doch 600 Euro geben?'' knurrte er mich wütend an. Ich schüttelte den Kopf und er nahm das Geld, was gerade noch in der Hose von Yoshua war und legte es mir in meine Hosentasche.

,,Versteh doch, ich kann für mich selber zahlen! Ich brauche euer Geld nicht! Ich will euch kein Geld aus den Taschen ziehen und mich nicht wie so eine Geld Tussi fühlen.'' motzte ich ihn an und steckte ihm das Geld wieder in die Anzugtasche.

,,Tajana!'' sagte er warnend, doch ich ignorierte ihn.

,,Hat dir die kleine von der Kasse geschrieben?'' fragte ich Yoshua, da ich nicht mit Ayden reden wollte.

,,Ja, sie hat mir fast direkt geschrieben. Ich will aber nichts von der, wollte sie aber nicht korben vor anderen.'' meinte er und zuckte desinteressiert mit den Schultern. Auf einmal spürte ich ein stechenden Schmerz an meinem Hintern und Ayden drehte mich wieder zu ihm. Ich sah ihn mit großen Augen an, da er mich gerade auf meinen Arsch geschlagen hatte.

,,Ich sag es jetzt das letzte Mal. Du bist keine Geld Tussi und wirst dieses Geld annehmen! Ich werd dich sonst bestrafen, Tajana!'' sagte er drohend und legte mir die 60 Euro in die Hand. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und lief einfach los zu meinem Zimmer.

Ich schloss die Tür ab und fuhr mit meinem Rücken gegen ihr runter auf den Boden.

Hatte er mich gerade wirklich geschlagen? Nur wegen Geld, was ich nicht von ihnen annehmen wollte?

Es war eindeutig ein Fehler mit denen zu kuscheln und in einem Bett zu schlafen. Ich geh da nicht mehr raus. Die können mich am Arsch lecken! Ich stand wieder auf und lief zu meinen Tüten. Ich holte mir eine Pringles Dose raus und legte mich ins Bett.

Ich startete ein Film auf meinem Handy und ignorierte das Klopfen an meiner Tür. Nach einer Stunde war die Dose leer und ich ging wieder zu meinen Tüten und holte mir noch Cracker. Als der Film vorbei war, machte ich den nächsten an und schaute weiter.

Das Klopfen an der Tür hat nachgelassen und es ist relativ still im Haus. Man hört nur meinchmal, wie die Jungs göllen und wieder verstummen. Wahrscheinlich schauen sie gerade selber was im Wohnzimmer.

Auch nach weiteren zwei Stunden, entschied ich mich nicht das Zimmer zu verlassen. Sie sollen merken, dass sie was falsch gemacht haben und nicht ich! Ich bin doch kein Hund, den man so rum kommandieren kann und am Ende schlagen kann?!

Und das für den dümmsten Grund der Welt.

Nur weil ich selber bezahlen wollte!

Das sind Blödmänner!

Aydem's Pov

Ich hatte aus reflex gehandelt, ich wollte sie nicht schlagen. Sie ist noch nicht bereit für sowas und das zeigte ihr Reaktion darauf perfekt. Es tat mir irgendwie im Herzen weh, als sie mich so angesehen hat.

Sie hatte schock ins Gesicht geschrieben und ihre Augen strahlten pure angst und trauer aus. Ich hab komplett verkackt.

Seit über vier Stunden hat sie ihr Zimmer nicht mehr verlassen und man hört kein Mucks von ihr. Am Anfang hab ich sie noch weinen und schluchzen gehört und mich versucht zu Entschuldigen, doch sie hatte mich einfach ignoriert. 

Ich hass mich gerade mehr als nur ein wenig dafür. Was bin ich für ein Idiot?!

Toni hatte mir auf die Schulter geklopft um mich von ihrer Tür weg zu bringen und hat mich im Wohnzimmer auf die Couch gesetzt. Er hat die PS5 an gemacht und wir haben ein wenig gezockt, während Yoshua es sich auf Tonis Schoß gemütlich gemacht hatte. Er lag mit dem Kopf auf seinen Beinen und seine Arme umgriffen Tonis rechten Oberschenkel.

Er liebte es uns einfach nur beim zocken zu zusehen. Er selber ist ein Switcher, doch ist meistens eher Submassiv, wie er gerade auch deutlich zeigt. Simon und Kai sind auch beide Switcher und werden meistens von Daniel dominiert. Die haben schon seit ca. einem halben Jahr etwas am laufen, doch sind nicht in einer Beziehung.

Toni lachte mich aus, als er mein Auto gesprengt hatte. Wir spielen gerade nur GTA V und er hat mächtig Spaß mich zum ausrasten zu bringen. Die ganze Zeit wirft er Annährungs Mienen auf die Straße, wo ich lang fahre und lacht. Selbst Yoshua schmunzelt die ganze Zeit und ist auch einige Male zum lachen gekommen.

Ich schaute sofort nach hinten, als ich die Tür sich öffnen hören ließ. Tajana lief am Wohnzimmer vorbei, ohne uns einen Blick zu würdigen und war in einer Wolldecke eingekuddelt. Sie ging ins Badezimmer und paar Minuten später hörte man die Spülung und den Wasserhahn.

Sie kam wieder raus, doch lief nicht wie erwartet in ihr Zimmer zurück. Sie ging in die Küche und holte sich eine aufback Pizza aus dem Kühlfach. Sie machte den Ofen an und 15 Minuten später ging sie mit einem Teller Pizza in ihr Zimmer.

Selbst als Yoshua versucht hat mit ihr zu reden, hat sie ihn ignoriert. Angeschaut, aber ignoriert.

Es war einfach ein stich in mein Herz und wieder hörten wir nichts mehr von ihr. Den ganzen Tag war sie da drinne.

Mittlerweile ist es 18 Uhr und wir haben immer noch nichts von ihr gehört. Yoshua ist jetzt aufgestanden und läuft zu ihr und tatsächlich hat sie ihm die Tür auf gemacht. Sie blickte für einige Sekunden an ihm vorbei und sah mich und Toni an.

Ihre Augen waren rot, genau wie ihre Nasenspitze, was hieß, dass sie wieder geweint hatte. Yoshua ging mit einem letzten Blick zu uns in ihr Zimmer und nureine halbe Stunde später hörten wir sie tatsächlich beide lachen.

Sofort schoss mir ein lächeln ins Gesicht, doch es verschwand als ich wieder daran dachte, dass sie nur wegen mir so gelaunt war.

Es tut mir leid, mein Engel...

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1341 Wörter.

Wer bin ich wirklich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt