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Tajana's Pov

Ich wache dadurch auf, dass sich etwas im Raum bewegt. Als ich langsam meine Augen auf mache, verfalle ich in kompletten Schock. Wo bin ich?

,,Beruhig dich, ich bins nur.'' sagt mir eine Männer Stimme. Ich dreh mich zu ihr und schaue in die bekannten Augen von Ayden. Langsam demmert es mir auch wieder, was passiert ist.

,,Willst du was Essen? Ich muss gleich zur Arbeit, also wenn du Fragen hast, stell sie jetzt.'' er reicht mir ein Korb mit belegten Brötchen und ich schau ihn nur dumm an. Ich bin gerade noch viel zu Müde, um klar zu denken. Er schmunzelt nur auf meine Reaktion und steht auf.

Warte? Hat er mich beim schlafen beobachtet?

,,Nope, hab mich nur für die Arbeit fertig gemacht.'' ruft er mir zu, als er in einen Raum geht.
,,Fang an wirklich zu denken und deine Gedanken nicht auszusprechen. Sonst hilft es dir nicht.'' fügt er noch hinzu und lacht ein wenig.

Na toll.

Ich nehm mir dann doch ein Brötchen in die Hand und stehe auf. Ich hab noch immer nur ein weites Shirt und meine Unterwäsche an, aber das interessiert mich recht wenig. Ich lauf in den gleichen Raum, in dem auch er ist.

,,Hast du jemals versucht die anderen wieder an dich zu erinnern?'' frag ich ihn eine Frage, die schon lange auf einer Zunge brennt.

,,Jop, bin auch wieder mit meinen alten Freunden befreundet, nur kennen die mich als Ayden, nicht mehr als Arian. Früher hieß ich so, doch hab ich mich dann in Ayden umbenannt.'' sagt er mir. Na toll. Also funktioniert das nicht, oder hat es vielleicht nur bei ihm nicht funktioniert.

Wenn ich ehrlich bin, will ich nur das meine Eltern sich an mich erinnern. Aber selbst wenn, sie würden es nicht wollen. Sie haben sich schon immer einen Sohn gewünscht und jetzt haben sie einen, warum sollten sie wieder eine Tochter haben wollen?

Meine altern ,,Freunde'' waren sowieso nur für die Schule und Partys.

,,Willst du es auch versuchen? Sie wieder an dich zu erinnern?''fragt er und schaut mich prüfend an. Ich schüttel meinen Kopf und geh wieder aus dem Zimmer. Ich muss ein neuen Job finden und mir dann irgendwie eine eigene Wohnung leisten.

Zur Schule will ich nicht mehr gehen, ich wollte schon immer eine Entschuldigung, um nicht zur Schule zu müssen und jetzt hab ich sie. Ich nehme mein Handy und geh sofort auf verschiedene Seiten, wo man schwarz arbeiten kann.

,,Was machst du?'' fragt mich auf einmal Ayden und ich erschrecke mich und lasse mein Handy aus der Hand fallen, doch es schlägt niemals auf dem Boden auf. Ich schon von seinem Gesicht wieder zu meinem Handy, welches schwebt? Wtf? Ayden lacht nur hinter mir auf.

,,Uns wurde nicht nur etwas genommen. Ich zumindest hab auch etwas bekommen. Also, diese Fähigkeit. Ich kann dich, mich und Gegenstände schweben lassen oder unsichtbar machen. Deine Kräfte sollten bald auch da sein.'' meinte er und lachte weiter. Ich nahm mein Handy und schaute, ob dort irgendwie Fäden dran sind, die ich nicht gesehen habe.

Doch niegends ist etwas. Was ist mit dieser Welt passiert? Was ist aus meiner normalen, langweiligen Welt passiert?

Ein Finger legt sich auf mein Kinn und schließt mein Mund.

,,Du siehst zwar bezaubernd aus, wenn dein Mund offen ist, aber jetzt ist nicht der richtige Moment'' komplett entgeistet schau ich ihn an. Ich will was sagen, weiß aber nicht was. Er lacht mich nur wieder aus und ich dreh mich beleidigt von ihm weg.

,,Wie willst du heißen?'' fragt er mich auf ein mal und wechselt wieder das Thema.

,,So wie immer.'' mein ich nur knapp.

,,Und was ist dein voller Name? Schreib alle deine Daten mal hier auf. Geburtsdatum, Name, Nachname und den ganzen Müll.'' er schiebt mir ein Stift und ein Blatt zu.

,,Wieso?'' frag ich ihn. Wieso sollt ich meine Daten an ihn weiter geben?

,,Mensch, vertrau mir doch mal. Ich hab dir doch noch nichts böses gemacht. Ich will dir ein neuen Perso erstellen. Du brauchst doch etwas, womit du dich ausweisen kannst.'' sagt er etwas genervt. Doch die betonung liegt auf noch. Ich kenn ihn immer noch nicht und bin sehr misstrauisch.

Ich schreibe ihm trotzdem alle relevanten Daten auf und reich ihm wieder den Zettel.

,,Kleines, du musst dich an den Gedanken gewöhnen, dass du jetzt bei mir lebst. Ich werd dir nichts tun und meine Absichten sind auch keine Bösen. Du kannst jeden Moment raus, doch du hast nichts und ich genieße deine Gesellschaft. Ich muss jetzt aber los, du kannst noch schlafen oder machen, was auch immer du vor hattest. Das WLAN-Passwort ist in dem kleinem Kärtchen dort am Router. Tschüß'' er zeigte auf ein Regal und verschwand wenig später aus der Haustür.

Ich gehe dort hin und entdecke auch wenig später den WLAN-Router und gestatte mir den Zutritt ins Netzwerk. Ich suche noch eine Weile nach Jobs, doch finde ich nichts. Nichts ist gut genug bezahlt, damit ich alleine Leben kann. Aber hier für Monate auf einer Couch schlafen?

Sie ist nicht ungemütlich und man könnte sie dauerhaft als Schlafplatz benutzen, aber ihr Ort, wo sie steht, ist ungünstig. Er kann mich zur jeder Zeit beobachten und das lässt mich ein wenig unwohl fühlen. Ich kenn ihn doch gar nicht?

Wieso musste mir all das passieren? Ich will wieder in mein weiches Bett, zu Hause in meinem Zimmer, bei meinen Eltern im Haus.

Ich leg mich wieder hin und schließe meine Augen. Ich bin noch Müde und er hat mich viel zu früh geweckt. Ich versinke ins Land der Träume.

Mein Traum besteht aus meiner Vergangenheit, meines alten Lebens, wo mich noch jeder kannte...

,,Bin wieder-'' ruft Ayden und weckt mich damit, doch er bricht mittem im Satz ab. Ein kleines gemurmeltes 'Sorry'kann man hören und dann wieder bewegung im Raum. Ich hab meine Augen nicht geöffnet und liege immer noch so da, er denkt wohl, dass ich noch schlafe.

Lieb ist er ja schon, er gibt  mir Essen und Trinken, ein Schlafplatz und er lässt mich auch schlafen. Es schließt sich eine Tür und man hört dann nur noch, wie jemand mit Sachen handtiert.

Er muss in die Küche gegangen sein. Warte, abpropro Küche. Was wenn ich bei meinem alten Job nach frage? Das Männliche ich kann doch nicht auch meinen Job übernommen haben? Meine Eltern würden ihn doch dafür viel zu sehr verwöhnen, da er ein Junge ist.

Ich mache meine Augen auf und geh auf die Webside meines Restaurant. Und tatsächlich, sie suchen noch Mitarbeiter. Ich schreibe sofort meine Bewerbung, doch was soll ich angeben, wo ich wohne? Wer sind meine Eltern?

Ich tapse leise zu meiner Klamotten Kiste und nehm mir eine Hose raus, danach mache ich mich auf den Weg zur Küche. Ich wage ein Blick ins innere und sehe, wie Ayden mit dem Rücken zur Tür steht. Auf einmal dreht er sich um und scheint selbst kurz erschrocken zu sein, lächelt mich dann aber an.

,,Hast du Hunger?'' fragt er und hält mir die Pfanne, in der er Essen zubereitet, entgegen.

,,Nein danke, aber wo wohn ich jetzt?'' frag ich ihn.

,,Na, bei mir?'' beantwortet er meine Frage, wie eine selbstverständlichkeit.

,,Und wo ist ,,bei dir''? Ich brauch eine Adresse.'' sag ich ihm dann wieder. Er geht auf mich zu, bleibt aber neben der Tür stehen. Ich öffne die Tür ein Stück weiter und sehe, dass er auf ein Notizbuch etwas schreibt. Er reißt die Seite raus und reicht sie mir.

,,Danke.'' flüster ich und dreh mich wieder um.

,,Kein Problem.'' sagt er mir und geht wieder zum Herd. Ich setz mich wieder hin und Tipp die Adresse ab. Als ich fertig mit der Bewerbung bin, schick ich sie ab. Hoffen wir mal, dass mich meine alte Chefin wieder annimmt.

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1285 Wörter.

Wer bin ich wirklich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt