⋘58⋙

510 27 4
                                    

Tajana's Pov

,,Guten Morgen, Kleines.'' sagt Ayden und schaut zu mir runter.

,,Morgen.'' sag ich kurz. Ich muss hier raus. Irgendetwas stimmt hier nicht. Irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht.

,,Willst du Pfandkuchen? Toni hat unten gekocht.'' sagt er und steht auf.

,,Nein danke. Um ehrlich zu sein muss ich los. Bye.'' ich bin mal wieder schon angezogen. Immer das selbe Outfit. Als ich aus der Tür wollte, werde ich wieder zurück gezogen. Ayden schaut mich wütend an und drückt mich gegen die Wand.

,,Du machst, was ich sage!'' knurrt er und zieht mich dann runter zur Treppe.

,,Du musst aufwachen, bitte. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun soll.''

Das erste Mal! Das erste Mal, dass ich hören konnte aus welcher Richtung es kommt. Desto weiter wir uns von dem Schlafzimmer entfernen, desto leiser wird die Stimme.

,,Sitz! Beweg dich nicht, sonst werde ich dir die Augen aus stechen!'' droht mir Daniel. Sein Oberkörper drückt gegen mein Rücken und Toni stellt einen Teller Pfandkuchen vor mich hin.

,,Iss.'' seine schlichte Stimmlage lässt trotzdem den Befehl hinter dem Wort durch. Ich nehme die Gabel und das Messer und schneide die Pfandkuchen zu Essbaren kleinen Happen.

Der Druck von hinter mir verschwindet, doch Daniel's Presenz ist immer noch da.

,,Heute ist der letzte Tag.''

,,Was?'' frag ich und will hinter mich schauen. Daniel's Hände greifen nach meinem Kopf und drehen mich wieder nach vorne.

Warum ist heute der letzte Tag? Was meint er damit?

,,Du hast aufgegessen, super. Lass uns einen Film schauen gehen.'' Daniel wirft mich über seine Schulter und läuft los. Als ich mein Kopf hebe, kann ich nicht mal zurück in die Küche schauen.

,,Guck nach unten, so wird dir nichts passieren.'' sagt Ayden und drückt meine Hand. Ich tue es einfach. Ihm zu liebe. Alles ergibt keinen Sinn. Wieso sind sie so? Wieso darf ich nicht zurück? Wieso darf ich nirgends hinschauen?

Daniel wirft mich aufs Sofa und macht einen Marvel Film an. Jetzt bin ich mir sicher. Das sind nicht meine Jungs. Niemals würden sie im Leben einen Marvel Film freiwillig an machen. Höchstens Yoshua.

,,Wo sind die anderen?'' frage ich einfach. Nur noch Daniel, Toni und Ayden sind hier. Das ist komisch.

,,Was meinst du mit anderen? Wir sind doch da? Wer sollte fehlen?'' fragt Daniel und schaut mich komisch an.

,,Ich komme später noch mal.''

,,Tajana?'' fragt Toni nach mir. Ich dreh mich zu ihm und schau in sein besorgtes Gesicht.

,,Hmm?'' antworte ich ihm kaum.

,,Du scheinst so abwesend. Alles okay?'' forscht er weiter nach.

,,Ja, was sollte sein?'' stelle ich ihm eine Gegenfrage.

,,Nichts, nichts. Leg dich hin und schau den Film. Das ist ,,Die Bestimmung'' reihe. Die magst du doch so sehr.'' ich dreh mich wieder zum Fernseher. Dort war gerade doch noch Marvel? Auch Daniel ist weg. Was zum fick?!

,,Entschuldigt mich.'' mein ich nur und will aufstehen. Ayden hält mein Arm fest und zieht mich runter.

,,Wohin willst du jetzt schon wieder?'' sein Ton klingt wütend, doch auch irritiert.

,,Für kleine Mädchen?'' lüge ich. Eigentlich wollte ich hier nur weg. Ich muss zurück. Irgendwas muss in unserem Zimmer sein.

,,Du lügst!'' schreit Toni und Ayden gleichzeitig.
,,Du kannst uns nicht anlügen! Wir sind in deinem Kopf. Wir hören alles, was du denkst!'' fügen sie synchron hinzu. Das ist creepy-.

,,Schau den Film!'' bestimmen beide wieder synchron.

,,Ist ja schon gut. Ich mach ja schon.'' ich setz mich einfach hin und schaue den Film, den ich schon hundert mal gesehen habe.

Wenn ich jetzt einfach aufstehen würde und rennen würde.

Aber selbst als ich mich bewegt habe, lagen Toni und Ayden auf mir. Sie haben mich fest gehalten, damit ich nicht gehen kann. Ich muss mein eigenen Verstand austricksen.

,,Ich mach nichts. Versprochen.'' mein ich nach einer Zeit und beide lassen mich los.

Ich bleibe hier sitzen. Ich bleibe hier sitzen. Ich bleibe hier sitzen. Diesen Satz wiederhole ich die ganze Zeit in meinem Kopf. Irgendwann entfernen sie sich auch und legen sich etwas entfernter von mir weg.

Ich bleib hier sitzen...

Doch meine Beine machen ihr eigenes Ding. Ich stehe auf und laufe los zur Treppe. Beide sind nicht schnell genug um mich aufzuhalten. Ich laufe zu meinem Schlafzimmer, welches ich mir mit Ayden teile.

Hinter mir ihre lauten Fußschritte. Ihr Gebrülle. Meine Angst. Was passiert, wenn sie mich kriegen? Wer sind sie überhaupt. Das sind nicht meine Jungs.

,,Wach auf! Sie kommen gleich. Bitte!''

Die Stimmen werden immer deutlicher. Ich renne um mein Leben. Aber was, wenn ich im Zimmer bin? Wer ist da drinnen? Egal, ich muss weg von den Fake Versionen von meinen Jungs. Sowas würden sie niemals tun. Ihr ganzes Verhalten ist falsch. Niemals so, wie die echten.

Ich fasse an den Türgriff. Runterdrücken. Rein. Tür schließen.

Es klopft an der Tür, doch ich hab sie schon verschlossen. Dann fangen sie an die Tür einzutreten.

,,Bitte, um alles in der Welt. Wach auf.''

Die Stimme kenne ich.

,,Tajana! Wach auf!''

Ich folge den Stimmen. Immer weiter. Ich öffne die Schranktür und will rein laufen, da werde ich zurück gezogen.

,,Bleib hier!'' schreit fake Ayden mich an. Ich schreie, dass er mich los lassen soll, dass er nicht echt ist. Doch nichts. Ich hebe mein Bein und trete ihm in die Weichteile. Er rollt von mir runter und ich stürme los in den Begehbaren Kleiderschrank.

,,DU SCHLAMPE!'' schreien beide. Die Panik macht sich immer mehr in mir breit. Was soll ich jetzt tun. Ich versuche die Türen zu zuhalten, indem ich mich vor sie setze. Beide treten wieder gegen die Türen, bis sie auffliegen. Somit schubsen sie mich nach vorne und mein ganzer Körper wird mir Schmerz überflutet.

Ich schreie vor Schmerz und versuch weg zu krabbeln. Ayden zieht mich an meinen Haaren nach oben, schlägt mich aber kurz darauf auf dem Boden. Das macht er noch einmal, doch mein Körper wird taub und alles wird schwarz.

Wer sind sie? Das können nicht meine Jungs sein. Das kann nicht Ayden, Daniel oder Toni sein. Niemals würden sie sowas tun! Niemals würde Ayden mir so weh tun, keiner von ihnen.

Was passiert mit mir?

Wo. Bin. Ich?

----

1022 Wörter.

Mindfuck Kapitel xd

Wer bin ich wirklich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt