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Tajana's Pov

Er steht auf und nimmt mich einfach in den Arm.

,,Narben sind nicht hässlich, wir alle haben welche. Unsere sind nur hinter unseren Tattoos versteckt. Trotzdem lieben wir sie, genau wie wir deine lieben.'' murmelt er gegen mein Nacken und streicht mein Rücken.

,,Können wir bitte duschen, damit ich mir schnell was anziehen kann?'' frag ich ihn niedergeschlagen.

,,Ja, aber wir lieben deine Narben. Wir haben sie schon oft genug gesehen.'' meint er und öffnet meinen BH. Dann geht er weiter runter und setzt leichte Küsse auf meine Narben. Er zieht den letzten Stück Stoff von meinen Beinen und zieht sich selbst dann aus.

Er hebt mich hoch und trägt mich in die Dusche. Als er das Wasser an macht, stellt er sich vor den Wasserstrahl und schützt mich somit vorm kalten Wasser. Als er wärmer ist macht er Platz, damit ich unters Warme kann.

Er holt eine neue Packung Shampoo aus einem Regal und kommt wieder in die Dusche. Vorsichtig massiert er meine Kopfhaut.

,,Geh etwas runter.'' sag ich ihm und nehme sein Shampoo. Er grinst mich frech an und stellt sich auf seine Knie. Seine Arme schlingen sich um meine Taille und sein Kopf legt er auf meinem Bauch ab. Ich nehme sein Shampoo und massier es in sein Haar ein, während er den Griff um mich nicht lockert.

,,Ich hab dich so vermisst. Deine Stimme, deinen Duft, deine Art.'' murmelt er gegen mein Bauch und verteilt wieder viele sanfte Küsse.

,,Ich lieb dich.'' sag ich ihm und er schaut zu mir hoch.

,,Ich lieb dich auch, wie am ersten Tag.'' er hat ein riesen Lächeln im Gesicht und stellt sich wieder auf. Ich umarm ihn einfach und krall meine Nägel in seinem Rücken fest.

,,Lass uns das Shampoo auswaschen.'' raunt er nach eins, zwei Minuten in mein Ohr. Ich entfern mich etwas von ihm und er nimmt den Duschkopf in die Hand. Vorsichtig spült er alles aus meinem Haar und passt besonders auf, dass kein Wasser in mein Gesicht kommt. Bei ihm macht er es eher weniger vorsichtig. Er stellt sich einfach unters Wasser und rubbelt durch seine Haare.

,,Du bist ein Idiot.'' lach ich nur und nehme den Duschkopf.
,,Kopf nach hinten.'' lach ich weiter.

,,Dein Wunsch sei mir Befehl.'' sein Grinsen ist groß und er geht wieder auf die Knie.

,,Gewöhn dich nicht an den Anblick.'' grinst er mich weiter frech an.

,,Und was wenn doch?'' frag ich ihn und schmunzele leicht. Ich wasch ihm den Rest raus und er stellt sich wieder aufrecht hin.

,,Dann wirst du schnell über meinem Knie liegen. Gott, wie sehr ich das vermisst habe.'' er zieht mich an meinen Hüften zu sich, doch seine Hände wandern schnell zu meinem Hintern.

,,Alles wieder meins.'' murmelt er verträumt weiter.

Er verlässt die Dusche wieder und kommt mit einer Duschgel Packung wieder.

,,Deine alten Sachen hat Toni weg geworfen, als er hier rein kam und sie sind kaputt gegangen. Also hast du neues, lag nur eine ganze Weile im Regal.'' sagt er leicht lächelnd. Er nimmt einen Schwamm und wäscht meinen Körper für mich. Wieder, bei sich ist er komplett unsanft. Er klatscht sich einfach sein Duschgel auf die Haut und reibt sich ein. Trottel.

,,Ich liebe dich, ich liebe dein Körper. Man wirst du Leide, wenn du dich wieder erholt hast.'' spricht er leise, was sich aber anhört, als würde er mit sich selbst reden. Mein Gesicht läuft rot an und ich dreh mich einfach von ihm weg. Langsam wasch ich den ganzen Schaum von meinem Körper, doch Ayden hat andere Pläne. Er dreht mich um, sodass wir Gesicht zu Gesicht stehen.

,,Mach ich dich nervös?'' neckt er mich. Ich schau ihn einfach nur an, da ich ein riesen Knoten im Hals habe.

,,Hat da jemand die Regeln vergessen?'' er streicht mein Haar aus dem Gesicht und starrt mir in die Seele.

,,Ja und nein, ich hab sie nicht vergessen.'' mein ich kleinlaut von mir und sehe ihn weiter an.

,,Komm, lass uns zu Selina.'' er duscht sich schnell ab und wir steigen raus.

Er trocknet mich ab. Wieso behandelt er mich eigentlich wie ein Baby? Dann hilft er mir meine Kleidung anzuziehen und zieht sich schnell selbst an. Wir schließen die Tür wieder auf und gehen runter.

Unten angekommen sehen wir keinen und ziehen unsere Schuhe einfach schnell an. Wir steigen wieder in sein Auto und er macht die ganze Zeit das selbe, wie auf dem Weg hierhin. Streichelt mein Oberschenkel und checkt ab und zu, ob ich okay aussehe.

Wir bleiben auf dem kleinen Parkplatz vom Friedhof stehen und in meiner Brust zieht sich alles zusammen.

,,Wir können auch ein ander Mal wieder kommen.'' sagt Ayden sofort und bemerkt, dass mir unwohler ist. Doch es wird sich nie ändern. Sie ist Tod, wegen mir. Ich hätte Ayden früher anrufen sollen. Er wäre gekommen und hätte alles regeln können. Na ja, den Typen zusammenschlagen können. Ich hätte vorsichtiger fahren können, die Polizei früher anrufen können.

Doch alles hilft nicht mehr.

,,Nein, bring mich zu ihr.'' in meinen Augen sammeln sich wieder Tränen und meine Hände fangen an zu zittern. Ich war nicht mal bei ihrer Beerdigung...

Wir steigen aus und Ayden nimmt meine Hand sofort in seine. Er drückt mich näher zu sich ran und streichelt meinen Arm auf und ab. Wir laufen ziemlich lange und langsam zu ihrem Grab rüber. Ayden bleibt stehen, als er eine Person vor ihrem Grab sieht.

,,Das ist ihr Bruder.'' sagt er leise. Wir gehen langsam weiter und einige Tränen sind mir schon über die Wangen gekullert.

,,Hay.'' spricht Ayden Selinas Bruder an. Er dreht sich um und lächelt uns leicht an. Auch er hat Tränen über seinen Wangen laufen.

,,Ist sie es?'' fragt er und deutet auf mich.

,,Ja.'' antwortet Ayden.

,,Darf ich?'' er steht vor mir und deutet auf eine Umarmung. Ich nick nur und umarm ihn.

,,Es tut mir so Leid. Ich hätte die Polizei früher rufen sollen. Vielleicht wäre sie jetzt noch am Leben.'' wein ich aus.

,,Es ist nichts deine Schuld. Keiner gibt dir die Schuld.'' sagt er nur und entfernt sich wieder.
,,Sie hat dich wirklich gemocht und würde dir selbst niemals die Schuld geben. Du warst wie eine Schwester für sie, die sie nie hatte. Trotz dieser kurzen Zeit.'' fügt er hinzu. Er streichelt meine Wange einmal kurz und gibt Ayden eine Brüderliche Umarmung.

,,Die anderen haben mich angerufen, als ihr los seid.'' sagt er mit einem leichtem lächeln. Immer mehr Tränen fließen meine Wange runter und ich hoch mich zu ihrem Grab runter. Wir hatten kurz an einem Blumenladen gehalten und ich lege die Blumen vor ihren Grabstein.

,,Es tut mir Leid.'' flüstere ich, sodass ich mich selbst kaum hörte.

Du wirst für immer meine Beste Freundin sein.

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1125 Wörter.

Wer bin ich wirklich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt