Louis kehrte gerade mit einer verdammt reichen Frau ins Hotel zurück.
Sie hatte einen persönlichen Begleiter im Hotel gebucht. Der Service machte das Eloda besonders. Es ging hierbei nicht um sexuelle Arrangements. Sie waren kein Puff, sondern ein erstklassiges Hotel.
Es ging vielmehr darum, dass ein Einheimischer für einem Gast ein Programm ausarbeitete und diesem so London zeigte. Oder zumindest das London, was reiche Leute eben gern sehen wollten. Es ging um Exklusivität. Das Gefühl hier dazu zu gehören. Nicht als Touri. Das Gefühl hier jemanden zu kennen, mit dem man Zeit verbrachte. Das Angebot kam gut an.
Louis hatte die typischen Touristenpunkte schon unendlich oft abgegrast, aber es gab eine finanzielle Entschädigung, die Louis gern mitnahm. Er hörte gern die Geschichten aus Leben in denen viel gereist wurde, wo man irgendwelchen wichtigen Leute traf und selbst immer ganz wichtige Dinge tat. Manchmal waren sie spannend und manchmal nutzte Louis die Zeit, um zu überlegen, was er später noch einkaufen musste, oder so etwas.
Es kam durchaus vor, dass er von den Damen angegrabbet wurde oder auch seltener Herren. Die wünschten sich aber tatsächlich auf langen einsamen Dienstreisen eher eine Art Kumpel. Sie buchten den Service um nicht allein in der fremden Stadt in einem Pub zu hocken. Sie erzählten von ihrem Leben und Louis hörte lieb zu und war genau der Kumpel, den sie eben gerade brauchten.
Gegen Grabbeleien gab es aber auch einen Punkteplan im Hotel, wie man verfahren sollte. Von Augenkontakt unterbrechen bis auf "Hilfe" schreien, war dort alles vermerkt."Tschüss Louis."
"Auf Wiedersehen Mrs Flearet.", Verabschiedete sich Louis höflich am Fahrstuhl und ging zu Liam an die Rezeption, wo gerade kein Gast herum stand."Na? Wie war's?"
"Och ja... Jedesmal wenn ich mit einer Dame in dem Alter los ziehe, frage ich mich, ob das Konzept Heiraten nicht vielleicht doch überholt werden sollte...", Meinte Louis achselzuckend.
"Hahaha!", Lachte Liam.
"Möchtest du dich jetzt verwöhnen lassen?", fragte Liam grinsend.
"Oh ja. Bitte. Das wäre jetzt genau das Richtige.", seufzte Louis glücklich.
"Eine Dame und ein Herr. Wollten dringend jemanden wie dich. Wie klingt das?"
"Sehr gut. Wie alt?"
"Um die 70."
"Oh. Perfekt.", freute sich Louis, nahm den Zettel mit der Zimmernummer entgegen und lief zum Aufzug.Drei Stunden später kam Louis durch die großen Glastüren wieder in die Lobby. Es hatte geregnet und seine Kaputze war nass. In seiner einen Hand hielt er ein großes Eis und in der anderen einen riesen Kuschelteddy.
"Na? Spaß gehabt?", fragte Liam grinsend.
"Jop.", freute sich Louis und leckte fröhlich an seinem Eis.Am Anfang waren solche Angebote für ihn ein Graus. Aber die erfolgreichen Leute ohne Kinder wurden eben auch alt. Sie sehnten sich dann doch plötzlich nach einem Enkelkind. Also offiziell hieß das natürlich anders. Person mit weit weniger Lebenserfahrung, die Zeit mit ihnen verbringt oder so. Aber Louis fühlte sich als das Ersatzenkelkind. Er bekam Eis, Kuscheltiere und andere Spielsachen und er unternahm coole Sachen mit den alten Leuten. Also jetzt nichts wirklich Actiongeladenes. Aber es war nett und Louis fühlte sich mindestens zehn Jahre jünger.
Meistens bekam er diese Jobs. Oder Praktikanten. Louis war 23 aber hatte irgendwie mit 17 aufgehört zu altern. Naja. Da war es dann wirklich Mal von Vorteil. Seinen spärlichen Bartwuchs, rasierte er immer sehr penibel weg. Somit wirkte er definitiv eine ganze Ecke jünger als er eigentlich war.Am Abend lag Louis in seinem Bett und betrachtete seine Kuscheltiersammlung. Sein Nachtlicht beleuchtete den ganzen Raum.
Er hatte seine Plüschtiere alle auf seinem Schrank platziert. Nur einige wenige lagen bei ihm im Bett.
Er hatte sich, weil er ja erwachsen war, ein großes Bett gekauft. Nur dummerweise gab es niemanden, der neben ihm darin lag. Also war eben eine Hälfte voll mit Teddys. Damit fühlte er sich nicht so allein. Ob er traurig war, dass er allein schlafen ging? Nein. Er war es schlicht gewohnt. Er war noch nie in einer Beziehung gewesen. War, bis auf einen Kuss mit 13 bei einem Flaschendrehspiel ungeküsst. Louis hatte sich bisher mit dem Thema einfach überhaupt nicht beschäftigt. Sich selbst befriedigen tat er nur selten. Er vermutete selbst wohl sowas wie asexuell zu sein.So lag er allein in seinem Bett mit seinen Kuscheltieren. Beleuchtet von einem Nachtlicht, weil Louis eben schon immer etwas ängstlich war.
Aber es sah ja nie jemand. Besuch hatte er nur äußerst selten und der verirrte sich natürlich nicht in sein Schlafzimmer.Sein neuester Teddy hatte noch keinen Namen. Er hatte sich eine Tradition überlegt. Die Teddys bekamen den Namen des Kunden, der ihn als nächstes exklusiv buchte.
Er betrachtete die braunen Teddyaugen, die ihn aus dem weißen Wuschelfell entgegen sahen.
"Nacht, Teddy.", Murmelte Louis, drehte sich mit dem Bär im Arm auf die Seite und schlief bald darauf ein.Am nächsten Morgen war Louis wie immer pünktlich im Hotel. Er arbeitete seit fünf Jahren hier und war noch nie zu spät gekommen.
Heute morgen war er im Fitnessbereich eingeteilt. Er war natürlich kein Fitnesskaufmann und bot keine Kurse an, aber ein bisschen Hilfestellungen geben, hatte man ihm angelernt. Wenn Gäste eine exklusive Betreuung gebucht hatten, betreute er sie sie schließlich auch in diesem Bereich."Ich bin müde.", grummelte Louis, als Liam vorbei kam.
"Armes Lou. Komm. Gleich geht's eh ab zur Dienstbesprechung."
So schnappten die beiden noch einen Moment frische Luft und machten sich dann auf zum Besprechungstermin der Servicekräfte."Soooo. Also... Morgen kommen 15 gut betuchte Kegeldamen. Sie nennen sich Klosterfrau Melissengeist Ultras. Ähm... Ja.. Die Männer sind langjährige Gäste hier. Daher haben wir sie angenommen. Also: 15 Frauen zwischen 45 und 55, die genervt sind von ihrer Ehe sind und zusammen die Sau raus lassen wollen und gern ein paar persönliche Begleiter hätten. Die kommen im Business unter. Irgendwer freiwillig, der sich um die kümmern will?", James Corden versuchte bei der Dienstbesprechung motivierter zu klingen als er offenbar war.
"Bloß nicht alle auf einmal.", grummelte er, als niemand sich so wirklich meldete.
Bis auf einen natürlich."Lou, warum meldest du dich da freiwillig?"
"Ich kann gut mit älteren Frauen."
"Was?!"
"Doch nicht so.""Jemand außer Louis? Leute kommt schon.", Versuchte es James weiter.
"OK, wir kommen nochmal drauf zurück. Morgen reist ebenfalls unser internationaler Modeguru an. Für drei Wochen. Er bezieht die Luxussuite im de Luxe. Der allseits beliebte Harry Styles."
Die Reaktionen könnten unterschiedlicher nicht sein. Die meisten seufzten entzückt. Waren begeistert und jauchzten teils sogar auf.
Louis seufzte auch. Aber genervt. Harry Styles war eine Plage. Ein Promi. Sie müssten das Sicherheitspersonal aufstocken. Gleichzeitig durften die anderen Gäste nicht gestört oder bedrängt werden.
Ach, er mochte Harry Styles auch einfach nicht. Er war öfter in der Stadt und immer in ihrem Hotel. Louis hatte ihn noch nie gesehen, aber der Typ war sehr exzentrisch und hatte viele Sonderwünsche, um die sich oft Louis kümmern musste.
Toll, drei Wochen mit diesem Hampelmann, dachte Louis genervt.Jep, Louis ist Mal so richtig begeistert. Was haltet ihr von Louis und seinem Leben so?
Viele Grüße ^_^
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Style(s) ist everything (Larry)
FanfictionLouis liebt sein langweiliges Leben. Wirklich. Wenn es nach ihm ginge, könnte es ewig so weiter gehen. Doch dann schneit jemand in sein Leben, der es komplett auf den Kopf stellt und vielleicht sieht es von hier aus viel viel besser aus... Enthält S...