Kapitel 12 - Tag 10

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Louis erwachte nur wenige Stunden später in der Nacht um 2am.
Etwas lautes hatte ihn geweckt und als ihm klar wurde, was das war, kroch sofort Panik durch jede seiner Adern: Donner.
Tatsächlich hatte sich draußen ein fröhliches Gewitter gebildet.
Louis in seinem Bett hingegen war alles andere als fröhlich.
Er sprang auf und verließ sein Zimmer. Vielleicht hatte er Glück und jemand anderes war noch wach?
Als bereits der nächste Donner über ihnen her rollte, sprang er bedeutend schneller zur Tür von Harrys Zimmer.
Sollte er...? Oder war das kindisch? Andere Erwachsene hatten nicht so eine Angst... Aber andere Erwachsene hatten als Kind auch nicht mit angesehen, wie ihr eigenes Haus vom Blitz getroffen und anschließend in Flammen aufgegangen war.

Der nächste Donner nahm Louis die Entscheidung ab. Er sprang nahezu in Harrys Zimmer.
Der lag in seinem Bett, blickte aber nun zur Tür.
"Hey. Tsch... Tschuldige. Du schläfst. Iiiiich... Ich dachte wir... Also ich ..."
"Komm her, Love. Ich weiß doch, dass du Angst hast.", Lächelte Harry sanft.
Noch bevor er ganz ausgesprochen hatte, hatte er Louis halb auf und halb neben sich liegen.
Der kleinere klammerte sich an ihm fest, als wolle er verhindern, dass Harry einfach weglief.
"Es ist komisch, dass du das weißt...", Murmelte Louis.
"Schlecht komisch?"
"Nein..."
"Siehst du? Dass ich das weiß ist viel wichtiger, als dass ich weiß was deine Lieblingsfarbe ist."
"Hmm.", Brummelte Louis zustimmend.
"Was machst du sonst, wenn es gewittert?"
"Hm... Angst haben?"
"Wohnst du allein?"
"Das war doch Bedingung dir vorgeführt zu werden?", fragte Louis irritiert.
"Nein, Bedingung war alleinstehend. Hätte ja sein können, dass du in einer WG wohnst, oder mit deinen Eltern zusammen oder so."
"Achso. Nein. Ich wohne allein."
"Wieso?"
"Wie wieso?"
"Wieso lebst du allein und nicht mit wem?"
"Ich... Ich bin gern allein."
"Wirklich?"
"Ja. Wieso?"
"Weil ich darauf geachtet habe, dass du seit nun... Wir haben nach Mitternacht also 10 Tagen nicht allein warst. Also außer im Bad und Nachts. Es wirkt nicht so, als würde dich das stören."
"Oh, das wusste ich gar nicht..."
"Dann scheint es dich wirklich nicht gestört zu haben.", Lächelte Harry. Es klappte. Er beschäftigte Louis mit ihrem Gespräch und dadurch verfiel der nicht seiner Angst vor dem Gewitter.
"Hm... Nein, wohl nicht. Ich weiß nicht. Vielleicht weil ich weiß, dass es eben nur drei Wochen sind. Danach gehst du weg."
"So wie du das sagst, hast du dir darüber vorher aber keine Gedanken gemacht?", fragte Harry nun, starrte ins nichts und kraulte Louis im Nacken.
"Ich weiß nicht...", Murmelte Louis.
"Niall sagte, du hattest noch nie eine Beziehung. Stimmt das?"
"Ja. Ich... Mich hat das nie interessiert. Für andere war das immer unendlich wichtig und man musste jede Woche wen anders haben. Aber ich... Keine Ahnung. Ich hatte nie das Verlangen danach. Durch meine Arbeit habe ich sowieso den Eindruck, dass scheinbar die wenigsten Beziehungen wirklich glücklich sind."
"Bist du es ohne Beziehung?"
"Ich bin zufrieden. Ich vermisse nichts.", Murmelte Louis und schmiegte seine Nase an Harrys Hals.
"Jetzt Grade.", Nuschelte er dann noch ganz leise. Aber Harry hatte es trotzdem gehört und nickte ganz leicht mit dem Kopf. Ein bisschen hoffte er, dass Louis es nicht merkte. Es war ein Reflex gewesen. Aber Louis hatte gemerkt, sagte nichts und lächelte.

Als sie am späten Vormittag schließlich wieder aufwachten, lagen sie noch genau so, wie in der Nacht.
Draußen trommelte der Regen gegen die Fenster und es war sehr windig.
So wurde entschlossen, den Tag drinnen zu verbringen.
"Lasst uns doch in den Wellnessbereich hier. Wie ist der so?", fragte Niall nun Louis.
"Ähm. Schön? Es gibt ja ein integriertes Schwimmbad, Dampfbäder, eine Saunaland-"
"Da gehen wir hin. Warst du schonmal in einer Sauna?" Entschied Harry und Zayn und Niall zweifelte nicht daran, dass Harry nur Louis meinte. Beide grinsten breit.
"Nein."
"Warum? Du arbeitest doch hier."
"Ich hab so oft gehört, dass Leute darin umkippen."
"Ach was. Komm, Darling."
"Muss man da nackt sein?"
"Dein einziger Begleiter sollte ein großes Badetuch zum draufsetzen oder besser legen sein. Du kannst dich damit theoretisch bedecken, aber im Grunde ist das nicht nötig. Ansonsten bin ich dein einziger Begleiter. So vorher wird aber eine Kleinigkeit gegessen und vor allem genug getrunken."
Gesagt getan.

Schließlich betraten sie abgeduscht hintereinander eine noch leere Sauna.
"Je weiter oben man sitzt, desto wärmer. Anfänger setzen sich am Besten ganz unten hin. Oder noch besser legen.", Erklärte Harry.
Er selbst nahm sein Tuch ab und legte es eine Stufe höher auf die Bank, bevor er sich darauf legte.
Huch, so viel Nacktheit war Louis nun so gar nicht gewohnt. Tat es Harry aber einfach Mal gleich. Immerhin ging es ja ums Saunieren, oder?
"Ww wieso keine Badekleidung?"
"Es ist unhygienisch und die Hitze kommt nicht richtig an die Haut. Schlimmstenfalls stinkt es synthetisch.", gab Harry zurück.
Louis nickte nur.
"In 8 Minuten setzen wir uns wieder. Dann bleiben wir noch zwei Minuten sitzen und dann gehen wir raus. Das Ganze dann zwei bis dreimal. Okay?"
"Oke."
Sie redeten danach nicht mehr. Beide hatten die Augen geschlossen und genossen die Ruhe. Louis fand das seltsam gut. Aber er war sich nicht sicher, ob das an der Sauna oder einfach an Harry lag.

Es war auch nicht komisch, dass sie beide nackt waren. Naja, bis sie sich beim letzten Saunagang Harry nicht schräg hinter, sondern gegenüber von Louis auf eine Liege legte. Man sah sich automatisch an. Louis bekam sofort rote Bäckchen. Also noch rotere.
"Du hast einen verdammt schönen Körper. Weißt du das?", Fragte Harry und ließ völlig sichtbar seinen Blick an Louis hoch und runter wandern.
"Ähm.. Danke... Gleichfalls?", Fragte Louis peinlich berührt, konnte aber zeitgleich nicht verhindern, dass sein Blick ebenfalls auf Harrys Körper haftete.
"Wem auch immer du die Ehre gestattest, es wird eine Ehre für denjenigen sein, der dich als erster berühren darf. Bitte zu mir den Gefallen und achte darauf, dass es jemand besonderes ist.", Sprach Harry und sein Blick wurde sehnsuchtsvoll.

"Komm her?", Wimmerte Louis fragend und streckte die Arme nach Harry aus.
Er wusste selbst nicht, wie er sich fühlte. Aber erstmals in seinem Leben hatte er bewusst das Bedürfnis in den Arm genommen zu werden. Und zwar ausgerechnet von einem splitterfasernackten Harry.

Just in dem Moment als Harry aufstehen wollte, wurde die Saunatür aufgerissen und ein schnatternder Trupp Damen zwischen 45 und 60 platzte herein.
Eine Dame setzte sich direkt neben Louis, sodass sich die Beine sogar berührten.
Hilflos blickte der zu Harry. Man sah, wie unangenehm die Situation für Louis war.
Und Harry hasste die Damen in dem Moment so abgrundtief für ihr auftauchen, Moment zerstören und die ungehobelte Art.
Treat people with kindness, treat people with kindness, treat people with kindness, treat people with kindness, wiederholte er wie ein Mantra in seinem Kopf, während er Aufstand, sich das Tuch umband sich Louis schnappte und die Sauna ein paar Minuten zu früh verließ. Der Moment zwischen ihnen war verflogen. Wie doof. Louis murmelte nur verstört irgendwas von Klosterfrau Melissengeist Ultras.

Nachdem sie fertig mit dem Abduschen waren lagen sie noch im Ruheraum herum auch hier waren sie nur zu zweit, da es viele Nischen gab. Schließlich sollten sich die Hotelgäste auch hier nicht vorkommen wie in einem ordinärem Spaßbad.
"Und, wie war dein erstes Mal?", fragte Harry und drehte seinen Kopf zu Louis.
"Gut. Also irgendwie anstrengend und entspannend gleichzeitig. Das Ende ignoriere ich einfach mal.", Erklärte Louis.
"Und deins?", Hing er dann doch noch an.
"Sehr gut. Ich war aufgeregt, aber es war unglaublich erotisch. Er war erfahren und entsprechend konnte er mich anleiten. Ich habe es sehr genossen. Seitdem habe ich natürlich eine Menge dazu gelernt. Ich weiß, wie ich mit einem Bottom umgehen muss. Sex soll beiden Spaß machen und man sollte über alles reden können ohne falsche Scharm", Sprach Harry und kramte in seiner Tasche herum.
Louis blickte erst neutral, aber dann ging Harrys Kino los.
Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick.
"Dddd das meinte ich gar nicht."
"Ich weiß. Trotzdem ist es ja vielleicht eine hilfreiche Information, Darling.", Grinste Harry.
"Für was?", Stammelte Louis.
"Schatz, du kannst mir nicht erzählen, dass du es nicht fühlst... Zwischen uns baut sich eine ganz bestimmte Spannung auf. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du mir für die Information dankbar sein."
"Oke...", Stammelte Louis nur völlig überfordert.

Na, da Wissen wir doch Mal Bescheid. Wie es wohl weiter geht?
Ich hoffe euch gefällt die Story und sie ist nicht zu langweilig...
Meldet euch gern. Auch mit Sachen, die Harry mit Louis in den nächsten Tagen noch unternehmen könnte.
Viele Grüße ^_^

Style(s) ist everything (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt