Kapitel 10 - Tag 8

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"AAAAAAAAHHHHH!"
"AAAAAAAAHHHHH!"
"AAAAAAAAHHHHH!"
Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick. Klick.

"Perfekt!", freute sich Harry.
Louis stand vor Zayns Bett aus dem er Liam und Zayn schreiend aufgeschreckt hatte. Die beiden, so plötzlich Geweckten, hatten aus Reflex ebenfalls geschrieen.
"So. Vielen Dank. So verschreckt hatten wir bisher noch nicht.", Freute sich Harry und zog Louis an der Hand wieder aus dem Raum.

"Sprich, Schatz. Nicht, dass du noch ein Trauma davon trägst.", grinste Harry und Niall hockte sich ebenfalls sehr interessiert vor Louis.
"Die... Die... Zayn... Und Liam... Die waren nackt.", Stammelte Louis mit Glubschaugen.
"Nein, das ist ja nicht zu glauben.", Meinte Niall gespielt überrascht.
"Komplett!"
"Hm... Ansonsten wäre das, was sie gestern Abend gemacht haben auch schwer möglich...", Murmelte Niall grinsend, während Harry in einer Tour Fotos machte.
"Was... Oh... Sie... Nein!.. Sie... Doch? Oh..."
"Lass dir Zeit." grinste Niall.
"Sie haben... Also miteinander?"
"Hmm... Das, oder sie haben sich zusammen einen runter geholt. Aber das halte ich für eher unwahrscheinlich."
"Oh."
"Louis, das ist was ganz normales, weißt du?"
"Ähm... Ja. Ja, natürlich."
"Was schockt dich dann so?"
"Ähm..."
"Louis du hast keine Erfahrung. Es ist okay. Dich darf das ruhig schocken.", Zischte Niall, denn Harry hatte ihm unterm Tisch gegen das Bein getreten.
"Ähm. Ich hab ihre nackten Hintern gesehen...", Murmelte Louis.
"Und?", fragte Niall.
"Ähm... Naja. Sie haben welche."
"Das ist doch gut zu wissen.", Lachte Niall.
"Warum hast du mich darein geschickt?"
"Hat Harry gesagt."
Sofort schoss Louis' Blick zu Harry.
"Wieso?"
"Oh, ich liebe deine Mimik. Außerdem sind jetzt alle wach. Wir werden heute Mal was unternehmen, was ich nicht so oft mache und was eben am Vorabend startet."
"Ach und was?"
"Zeit sich anzuziehen."
"Romeo und Julian!! Anziehen!", Brüllte Niall zu Zayns Tür.

"Ein Fußballspiel?!" Fragte Louis geschockt und betrachtete das riesige Stadion vor sich.
"Ja."
"Ich will das nicht."
"Wieso?"
"Weil da Hooligans sind. Und alle saufen und prügeln sich und schreien Rum und-"
"Halt Mal die Backen. So schlimm ist das alles nicht.", Prophezeite Zayn. Man musste ihm zu Gute halten, dass er ja nicht wissen konnte, wie es mit Louis wird.

"JETZT LASS DOCH MAL LAUFEN DU FOOKIN LOOSA!! DU ARSCHKRAMPE LAUF!!!"
"DER VERDAMMTE HODENKOBOLD SPIELT AUF ZEIT!!!"
"WAS IST DENN DAS FÜR EIN FOOKING GESICHTSEINTOPF?!"
"DU VERDAMMTE ARSCHGEIGE! DAS IST DOCH KEIN GELB!!!!"
Louis lebte und starb und wurde wiedergeboren. Alles in einem einzigen Moment. Das hier war... Unglaublich. Er schrie herum. Er sang mit dem Chören mit und lebte nur diesen einen ganz besonderen Moment.

"Ähm... schätze, du solltest fotografieren... Mehr Emotion geht nicht.", Murmelte Niall ängstlich.
"Äh..", machte Harry nur völlig schockiert. Er hatte offenbar ein Monster geschaffen.
"Ähm... Love... Also", versuchte Harry Louis irgendwie anzusprechen, der offenbar gerade in einem völlig anderen Film war.
"Hast du das gesehen? Der Scheißkerle hat gefoult. Und der Pissschiri hat keine Kackkarte gezogen."
"Fäkalien kommen dir gut über die Zunge, was?", fragte Zayn lachend.
"Ja, Guck doch Mal, was der- Alta! Das Tor besteht nur aus Pfosten. Ja Ja Ja! JAAAAAAAA!", brüllte Louis plötzlich ohrenbetäubend mit all den anderen um sich herum zusammen. Dabei riss er seine Arme nach oben und begoss sämtliche Leute in seinem direkten Umfeld mit Bier. Glücklicherweise taten viele genau das Gleiche, sodass sich niemand über die Bierdusche beschwerte und alle gleichermaßen das kalte und klamme Gefühl genießen konnten.
"Das liebe ich so an Fußballspielen...", grummelte Harry. Das war eigentlich überhaupt nicht das, was er sich unter Vergnügen vorstellte. Wobei er ja auch streng genommen arbeitete.
Er war heilfroh, dass er keine Filme für seine Kamera brauchte. Sonst hätte er nur beim Spiel 200 Filme gebraucht. Louis' Mimik war... Unglaublich. Sie war so unglaublich ausdrucksstark, wenn man sie erstmal aus ihrem Käfig der Gleichgültigkeit befreit hatte. Es würde ihm hoffentlich noch öfter gelingen. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Heute war immerhin schon der achte Tag.

Im nächsten Moment konnte er nicht mehr denken, weil Louis singend in seine Arme sprang, nachdem er sich offensichtlich schon mit wildfremden Leuten zugeprostet und in den Armen gelegen hatte. Also wahrscheinlich nur in den Armen gelegen, Bier zum Zuprosten hatte er ja nun nicht mehr. Der Anschlusstreffer musste schließlich gebührend gefeiert werden.
Und irgendwie war es okay für Harry hier so zu stehen. Mit Bier begossen zwischen haufenweise Prolls, die glaubten mehr Ahnung zu haben als Schiedsrichter und Trainer und überhaupt alle zusammen. Es war okay, obwohl er sich die Füße platt stand und seine Ohren sausten von dem ohrenbetäubenden Geräusch.Es war schön hier. Weil... Weil Louis.

Am Ende wurde es für Harry sogar noch schöner. Ihr Team hatte verloren. Das an sich, sollte man ja nun eigentlich nicht schön finden. Aber Louis war völlig aufgelöst und wusste offenbar gar nicht, wohin mit sich. Es war unglaublich, dass er bisher nicht den Weg ins Stadion gefunden hatte.
Nun war er eine kleine traurige Bohne und völlig überfordert mit seinen Gefühlen.
Er litt richtig. Harry verstand die Begeisterung für Fußball nur in gewissen, sehr engen Maßen. Er fand dieses Verhalten normalerweise eher nervig und hielt sich daher von einschlägigen Kneipen und dem Stadion fern. Aber heute genoss er es richtig. Weil... Louis.

Also zog er ihn an sich und nahm ihn in den Arm, um ihn zu trösten. Und genau da blieb Louis eine ganze Weile.
Klick. Klick. Klick.
Obwohl doch Harry die Hände voll mit Louis hatte.

"Komm Darling. Wir fahren zurück ins Hotel. Ein par alberne Serien heitern dich wieder auf. Und dann geht's ins Bett."
"Schon?"
"Ja. Ich mag es radikal. Morgen stehen wir um 5am auf."
"Was?!"
"Wir wollen die Sonne aufgehen sehen."
"Ähm... Ich kann dann nie im Leben aufbleiben."
"Oh, keine Sorge. Ich sorge dafür."
"Ich werde sehr sauer sein."
"Das, mein Schatz, würde ich wirklich nur zu gern sehen.", grinste Harry, legte seinen Arm um Louis und zu fünft ließen sie das Stadion hinter sich.

Louis war noch den Rest des Abends sehr anschmiegsam und hing gedanklich noch irgendwie beim Fußballspiel.
Selbst als sie ins Hotel kamen, schien er noch Beistand zu brauchen. Nur gut, dass Harry den, schon aus dienstlichen Gründen, sehr gern leistete.

Als Louis Abends in seinem Bett lag, fühlte er sich seltsam. Er hatte sich noch nie so gehen lassen, wie am heutigen Abend. Alles an der Situation hatte ihn irgendwie berauscht und hatte irgendwie ausgelöst, dass irgendeine seltsame Tür in ihm geöffnet wurde. Und wenn er jetzt hier, in seinem Bett, ganz allein darüber nachdachte, hatte sich das verdammt gut angefühlt.

Tja. Fußball weckt das Biest in Louis.
Wie Harry ihn wohl wecken wird? Wer es erfahren möchte, kann gern rein schauen, wenn es weiter geht.
Viele Grüße ^_^

Style(s) ist everything (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt