Snape PoV:
Die nachfolgenden Stunden zogen unfassbar langsam an mir vorbei und die Inkompetenz der Schüler reizte mich noch mehr als sonst. Durch sie habe ich mich gerade unfassbar glücklich gefühlt und ich freue mich darauf, sie nachher wieder zu sehen. Mich ärgerte es, dass dieser ganze Unterricht noch dazwischen stand. Niemand war so gut wie sie in Zaubertränke, nichtmal ansatzweise. "Mr. Cooper. Was tun Sie da?", fragte ich, kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Manchmal fragte ich mich, wann dieses Quälen von Dummheit ein Ende nahm. "Der Trank wird..." Ein lauter Knall ertönte und sein Gesicht färbte sich schwarz. "Explodieren", murmelte ich leise und sah ihn dann finster an. In seinen Augen lag eine unfassbare Angst. "Zwanzig Punkte Abzug", knurrte ich und wandte mich dann genervt ab, um wieder zum Pult zu gehen. Wenn doch nur alle Schüler etwas mehr wie (y/n) wären...
Irgendwann neigten sich auch die letzten Stunden dem Ende zu und ich konnte mich kaum gedulden. Ich freute mich unfassbar auf dieses Treffen... Auch wenn Sybille dabei war. Aber mit ihr gemeinsam war alles so lustig. Sie weckte merkwürdige Gefühle in mir. Durch sie war ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder glücklich und irgendwie erweckte sie ein seltsames Gefühl der Vertrautheit in mir. Ihr konnte ich so ziemlich alles erzählen. Wir konnten Spaß zusammen haben, aber auch über ernste Dinge reden. Und seit kurzem wusste ich sogar, dass uns unsere Leidenschaft für Zaubertränke ebenfalls verband. Es war wunderbar mit ihr einen Trank zu Brauen. Ich hatte das Gefühl, wir waren genau auf einer Wellenlänge. Nachdem ich den Unterricht beendet habe und alle hinaus stürmten, konnte ich ein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Wie lange ist es her, dass ich gelächelt habe? Dank ihr fühlte ich mich endlich nicht mehr so trostlos und elendig.
Die restliche Zeit bis zum Abendessen verbrachte ich in meinem Büro. Dort korrigierte ich noch ein paar Hausarbeiten und bereitete den morgigen Unterricht vor. Und dann war es so weit. Das Abendessen und das darauffolgende Treffen, auf das ich mich den gesamten Tag gefreut hatte.
In der großen Halle aß ich genüsslich mein Essen und versuchte Sybille, die mich absolut unauffällig angrinste zu ignorieren. Die strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Unerträglich... Und jetzt rieb sie wieder ihre Finger ineinander, als hätte sie Großes vor. Ich starrte auf meinen Teller und gab mir alle Mühe ihren seltsamen Blicken auszuweichen, was nicht gerade einfach war. "Psst...", hörte ich von der Seite. Bei Merlin... Jemand stieß mich mit dem Ellenbogen an. "Psst, Severus", flüsterte dieser jemand. Ich hob meinen Kopf und schaute nach rechts, direkt in Sybilles Augen. "Kann ich dir helfen?", fragte ich und versuchte nicht allzu gereizt und genervt zu klingen. Betonung liegt auf "versuchte". "Freust du dich schon?", erkundigte sie sich leise.
"Sybille, wir brauchen nicht flüstern, immerhin haben wir nichts verbotenes vor. Ich freue mich so mäßig", gab ich von mir. Ich bin echt gut im Lügen... Eigentlich konnte ich meine Freude kaum zurückhalten, aber meine Stimme klang monoton wie eh und je. "Glaub mir. Dieser Abend wird grandios."
"Aha", murmelte ich vor mich hin, nahm mein Glas und trank gelangweilt einen Schluck. Ich ließ meinen Blick durch die Halle gleiten bis meine Augen, die (e/c) von (y/n) trafen. Sie lächelte mich freundlich an und deutete dann mit kritischer Mine auf Sybille. Ich schüttelte nur verzweifelt den Kopf, woraufhin sie leicht grinste. Dann wandte sie sich wieder Lovegood zu. Sybille sabbelte weiter vor sich hin, doch ich beachtete sie nicht weiter und konzentrierte mich stattdessen auf mein Essen.Die Zeit verstrich und immer mehr Leute verließen die große Halle. Als nur noch ein paar vereinzelte Schüler und Lehrer zu sehen war, stand Sybille auf und zog mich am Arm hoch, woraufhin ich diesen weg riss. Danke, aber es gibt Menschen, mit denen ich echt keinen Körperkontakt will... So ziemlich jeder. Sie sah mich verwundert an. "Also dann", strahlte sie dann euphorisch und stürmte auf (y/n) zu. Das arme Kind. Ich lief hinterher bis sie stehen blieb und baute mich dann neben ihr auf.
DU LIEST GERADE
The Face behind the Mask (Snape x Reader)
RandomDu hast gerade die Schule von der Beauxbatons zu Hogwarts gewechselt und hast dich am ersten Tag schon mit einigen Leuten angefreundet. Außerdem wurdest du dem Haus Ravenclaw zugeordnet. Professor Snape macht von Anfang an einen schlechten Eindruck...