Kapitel 25

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(y/n) PoV:

Am nächsten Morgen wurde ich dadurch geweckt, dass mich jemand an sich drückte und mir leise Worte zu flüsterte, die stark nach einem "Guten Morgen" klangen. Ich begann unwillkürlich zu lächeln und öffnete wenig später die Augen, sodass ich direkt in die Severus sehen konnte, welche zwei wunderschönen Onyxen glichen. "Endlich bist du wach." Er beugte sich etwas weiter zu mir herüber, um mit einer Hand durch meine Haare zu gleiten. Bei seinem Anblick kam automatisch Freude in mir auf und ich strahlte ihn an, sodass man wahrscheinlich hätte meinen können, ich wäre die Sonne oder so was. Auch auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, welches mich wie immer begeisterte. "Ich brauche eben meinen Schlaf." Er zog die Brauen hoch. "Dann hoffe ich mal zehn Stunden waren ausreichend." Normale Menschen hätten auf die Aussage wahrscheinlich ein wenig schockiert reagiert, mich ließ das aber nur mit einem stolzen Grinsen zurück. "Das kommt nicht ansatzweise an meinen Rekord ran." Er schüttelte amüsiert den Kopf und schwang dann die Beine aus dem Bett. "Wo willst du hin, Fledermaus?" Er drehte sich noch einmal zu mir um. "Essen, eh es gleich nichts mehr gibt und wie gesagt, darfst du mich auch gern beim Namen nennen."
"Gewöhn dich besser dran. Ich will auch essen", gab ich zurück, sprang ebenfalls auf und griff nach seiner Hand. "Können wir?" Er schaute kurz herunter und grinste ein wenig, bevor er nickte und wir gemeinsam seine Räume verließen. Aus Angst erwischt zu werden, ließ ich seine Hand draußen wieder los. Nervig...

In der großen Halle ließ ich mich auf meinem gewohnten Platz nieder und er setzte sich neben mich, woraufhin ich ihn verwundert ansah. "Gehörst du nicht nach vorne?"
"Ich gehöre zu dir... Außerdem möchte ich dich nicht quer durch die Halle anschreien."
"Guter Punkt", sagte ich, während ich etwas auf meinen Teller füllte und dann bemerkte, dass er nicht reagierte. Ich sah zu ihm und bemerkte, dass er nahezu geistesabwesend in Richtung Tür schaute. Um zu erkennen, was ihn so sehr daran faszinierte, lehnte ich mich zur Seite. Mir blieb beinahe das Essen in der Speiseröhre stecken. Och nöö... Muss das sein? Trelawney sah uns hoch erfreut an und winkte uns zu, wobei sie aussah wie eine Irre. Also nicht anders als sonst... Severus wirkte noch deutlich griesgrämiger, als im Unterricht, was unter anderem daran lag, dass er sein Besteck nun so fest umklammerte, dass seine Knochen weiß hervor traten. "Beruhig dich, Severus. Ich bin mir sicher, sie will nur mal "Hallo" sagen." Er schaute wieder zu mir und hob eine Augenbraue an. "Klar, wie in den vergangenen Wochen...", murmelte er vor sich hin. Ich legte eine Hand auf seinen Arm und streichelte diesen kurz mit dem Daumen. "Wir sollten uns den Tag nicht davon verderben lassen, oder?"
"Du hast Recht... Entschuldige..." Gerade als ich noch etwas erwidern wollte, ertönte eine viel zu bekannte Stimme neben uns. "Guten Morgen. Schmeckt es euch?"
"Dein Anblick reicht um mir den Appetit zu verderben", grummelte Severus und schob seinen Teller demonstrativ zur Seite. Der kann aber auch echt ein Stinktstifel sein. "Natürlich. Es schmeckt sogar ausgezeichnet", lächelte ich. Ein wenig Höflichkeit konnte auch nicht schaden. Ganz abgesehen davon konnte Trelawney einem ja auch irgendwo leid tun. Sie saß bestimmt den ganzen Tag einsam und allein in ihrem Turmzimmer und starrte in irgendwelche Kugeln und so was. "Wie ich sehe, esst ihr gemeinsam und seid auch zusammen her gekommen. Sehr erfreulich. Ihr versteht euch immer besser. Das freut mich gerade für dich, Severus." Sie klopfte ihm auf die Schulter, woraufhin er sich völlig verkrampfte. "Das reicht jetzt, Sybille. Ich weiß wirklich nicht, was dein Problem ist, wahrscheinlich will ich das auch gar nicht, aber mir reicht es, dass du ständig um uns herum schwirrst und uns regelrecht kontrollierst." Ihre Augen weiteten sich und sie wirkte nun völlig schockiert. "Severus, ohne mich wärt ihr jetzt gar nicht hier... Aber gut... Von dir kann man keinerlei Dank erwarten..." Sie schaute kurz zu mir. "Ich hoffe nur, dass ich (y/n) nicht zu sehr mit dir gestraft habe..." WAS?! Keine Sekunde später rauschte sie an uns vorbei.

Snape PoV:

Was fällt ihr ein? Ihre Worte trafen mich aus irgendeinem Grund ziemlich hart. Mir war zwar durchaus bewusst, dass sie wahnsinnig war und nur Quatsch erzählte, aber... Vielleicht tat ich (y/n) wirklich nicht gut. Vielleicht war ich einfach nicht der Richtige. Ich war doch viel älter und ihr Lehrer und außerdem... Ein Todesser. Ich spürte erneut ihre warme Hand an meinem Arm und wandte mich ihr wieder zu. Sie lächelte ermutigend. "Sev, alles ist gut. Was sie sagt, stimmt nicht. Sie ist nur beleidigt, weil sie genau weiß, dass sie bescheuert ist." Als sie meinen Spitznamen sagte, musste ich leicht lächeln. Irgendwie war das ziemlich niedlich. "Es ist nur... Ich weiß auch nicht... Wahrscheinlich bin ich das hier einfach noch nicht gewöhnt. Du weißt, dass zwischenmenschliche Beziehungen nicht gerade zu meinen Stärken gehören."
"So was redest du dir nur ein. Ich weiß, dass du ein toller Mensch bist und mir ist es egal, was alle anderen von dir halten. Severus, ich liebe dich so wie du bist." Wieder musste ich lächeln. "Danke", hauchte ich ihr leise zu. Dann schaute ich mich kurz im Raum um. Irgendwie nervt mich hier alles. Am liebsten wäre ich jetzt irgendwo ganz alleine mit ihr. Egal wo, Hauptsache sie ist bei mir. "Möchtest du gehen, Sev?" Der warme und sanfte Klang ihrer Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich erneut lächeln. "Ehrlich gesagt, wäre mir das lieber, ja."
"Super, ich habe gerade aufgegessen. Wo möchtest du hin?"
"Wir könnten spazieren gehen... Im verbotenen Wald vielleicht."
"Natürlich. Der beste Ort für romantische Spaziergänge", erwiderte sie mit einem schiefen Grinsen und hob die Brauen an. "Auf der anderen Seite hab ich nicht oft die Gelegenheit auf legale Weise in den Wald zu schlendern, also warum nicht?"

Im verbotenen Wald war es wie immer etwas kalt und dunkel, weshalb ich begann mir Gedanken darüber zu machen, ob das nicht wirklich eine ziemlich blöde Idee war. Wer geht denn mit seiner Freundin in einem gefährlichen, finsteren Wald spazieren? So bescheuert, bin auch echt nur ich. Ich legte einen Teil meines Mantels über ihre Schultern, sodass er ihr Wärme und Schutz bot. Sie sah zu mir auf. Ich liebe ihre (e/c) Augen über alles. Sie waren wunderschön. Jedes Mal verlor ich mich darin. "Danke."
"Liebend gerne. Tut mir übrigens leid, dass ich den Wald vorgeschlagen hab..."
"Also ich find's hier eigentlich ganz schön", lächelte sie und sprang dann auf einen Baumstamm, um darüber zu balancieren, was mir ein weiteres Lächeln entlockte. Aus Angst sie könnte abrutschen, lief ich zu ihr und streckte vorsichtig die Arme aus. "Mir passiert schon nichts", entgegnete sie lachend. Ich griff nach ihrer Taille, hob sie vom Baumstamm und wirbelte einmal mit ihr im Kreis herum. "Nicht, wenn ich da bin." Meine Hand wanderte an ihre Wange, um diese zärtlich mit dem Daumen zu streicheln. Ihre Mundwinkel wanderten in die Höhe und ihre Augen begannen zu funkeln, was mich überglücklich machte. Ich beugte mich langsam vor und legte meine Lippen dann zaghaft auf ihre, woraufhin wir in einem zärtlichen Kuss versanken. Nach einer Weile spürte ich ihre Hände in meinem Nacken, was ein leichtes Kribbeln in mir auslöste. Wie auch gestern erfüllte mich wieder dieses Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Nach einiger Zeit lösten wir uns wieder voneinander, jedoch waren unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Für einen Moment schwiegen wir. Dann ergriff ich jedoch das Wort. "Ich liebe dich, (y/n). Danke für das alles. Mir wird immer wieder bewusst, wie sehr ich dich brauche und bei mir haben möchte. Du hast mich und mein ganzes Leben verändert und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Ich will für immer bei dir sein."
"Mir geht es genauso, Severus. Ich liebe dich auch." Diese Worte aus ihrem Mund zu hören, lösten noch nie zuvor da gewesene Gefühle in mir aus, die mit Worten kaum zu beschreiben waren. So viel Freude und Liebe habe ich noch nie in meinem Leben gespürt. Es war wundervoll.

(y/n) PoV:

Wir spazierten noch lange durch den Wald und unterhielten uns bis wir wieder zurück zum Schloss mussten. Kurz bevor wir eintraten, legte er seine Hände auf meine Taille und sah tief und durchdringend in meine Augen. "Ich muss leider noch etwas erledigen. Ich würde gerne bei dir bleiben, aber ich kann nicht, tut mir leid. Du könntest heute Abend zu meinen Räumen kommen. Es würde mich sehr freuen dich dort zu sehen."
"Ist schon okay, Sev. Ich wäre zwar auch lieber bei dir, aber wenn du noch was zu tun hast, ist das in Ordnung..." Eigentlich fand ich es ziemlich blöd, dass er nicht bei mir sein konnte, aber wahrscheinlich ging es einfach nicht anders. "Aber... Was hast du denn zu erledigen?" Sein Blick wanderte umher und er zögerte mit seiner Antwort. Seltsam... "Ich muss wo hin... Na ja, jemandem einen Besuch abstatten", murmelte er. Ich nickte skeptisch, beließ es aber dabei. Das klärte sich schon noch. "Bis heute Abend." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte meine Arme um seine Schultern und vereinte unsere Lippen miteinander, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. "Bis später", sagte er, als wir uns wieder lösten und nahm noch einmal meine Hand, um mit seinem Daumen über diese zu fahren, während er wieder tief in meine Augen sah bis wir uns leider wieder voneinander lösen mussten.

Ich machte mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, wo ich in Ruhe lesen konnte, ohne dass mir Luce oder sonst wer auf die Nerven ging. Ich vermisse Severus leider jetzt schon, wovon mich auch das Buch nicht ablenken konnte. Andererseits freute ich mich umso mehr, ihn heute Abend wieder zu sehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07, 2022 ⏰

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The Face behind the Mask (Snape x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt