Kapitel 23

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(y/n) PoV:

Einige Tage vergingen, ohne dass wir wirklich Kontakt miteinander hatten, was mich in gewisser Weise verletzte. Normalerweise konnte ich mit so etwas umgehen und stand darüber. Natürlich reagierte man gekränkt darauf, wenn sich eine nahe stehende Person distanzierte, aber nie traf es mich so hart wie jetzt. Begegneten wir uns auf dem Flur, grüßte er mich nicht und lief nahezu panisch an mir vorbei; trafen sich unsere Blicke in der großen Halle wandte er sich schnellstmöglich ab; versuchte ich mit ihm zu reden, wehrte er alles ab. Die Distanz zwischen uns machte mich fertig. Ich verstand ihn einfach nicht. Erst redete er davon, wie viel ich ihm doch bedeutete und im nächsten Moment verhielt er sich wieder so. Der hatte wohl einfach Stimmungsschwankungen oder so. Mein Blick wanderte zu dem kleinen Wecker neben mir. Drei Uhr nachts und ich lieg wach... Ich seufzte und richtete mich auf. In der Küche gibt's sicher noch Schokotörtchen und Schokolade löst Probleme... Na ja, zumindest bekomm ich davon 'nen Schub Glückshormone. Also stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche, obwohl man da glaub ich eigentlich keinen Zutritt hatte.

Ich schlich mich herunter und betrat dann den unterirdischen Gang, der zur Küche führte. Dort war auch das Gemälde der Obstschale, samt der Birne, die gekitzelt werden musste, um in die Küche zu gelangen. Ich fühlte mich zwar etwas dämlich dabei eine gemalte Birne zu kitzeln, aber ich brauchte nunmal mein Schokotörtchen, also machte ich weiter bis das blöde Ding endlich zu lachen begann. Wenig später verwandelte sich die Birne in eine Türklinke. Ich drückte sie herunter und betrat dann die geräumige Küche.

Ich kannte sie und den Weg, wie man hinein kam nur von Erzählungen, weshalb ich unglaublich begeistert von diesem Anblick. Wahnsinn! Gott sei Dank waren gerade keine Hauselfen da. Ran an die Schokotörtchen. Ich musste eine Weile lang suchen bis ich sie fand. Als ich sie entdeckte, schnappte ich mir direkt drei Stück und verschwand dann wieder. Die sehen noch leckerer aus als sonst.

Draußen angekommen, nahm ich direkt einen Happen und schloss die Augen. Köstlich. Ich genoss jeden Bissen. Meine Freude nahm leider ein Ende als ich die Augen wieder öffne. Snape. Er sah mich etwas verwirrt an. "Klauen Sie neuerdings Mitten in der Nacht Schokotörtchen?", fragte er und legte den Kopf schief. Ich schaute auf die Ladung in meinen Händen und dann wieder in seine Augen. "Ähm... Ich kann das erklären."
"Die Schokolade an Ihren Mundwinkeln sagt alles", entgegnete er schmunzelnd. Mein Blick wanderte verlegen zur Seite und ich hob meinen Arm, um meinen Mund daran abzutupfen. Mehr fällt ihm nicht ein... "Wie kommen Sie denn jetzt plötzlich dazu wieder mit mir zu reden?"
"Wieso plötzlich?", entgegnete er, so als hätte er wirklich absolut keine Ahnung was los war. Spinnt der? "Die letzten Tage waren Sie sich ja zu schade, um mit mir zu sprechen", sagte ich genervt. "Bitte? Es hat sich einfach keine Gelegenheit ergeben."
"Eigentlich sogar ziemlich viele... Bitte überlegen Sie sich endlich, ob Sie Zeit mit mir verbringen wollen oder nicht. Ihre ständigen Sprünge und Stimmungsschwankungen nerven langsam." Er wirkte etwas überrumpelt. "E- Es tut mir leid..."
"Schon wieder", murmelte ich und sah ihn leicht gereizt an.
"Nein, es ist nur... Es fällt mir schwer momentan mit dir... Mit uns umzugehen..." Ich verzog meinen Mund zu einem stummen, ironischen Lachen und sah dann wieder zu ihm. "Sie haben genug gesagt", unterbrach ich ihn und ging dann schnellen Schrittes an ihm vorbei. "Nein. Warte!", rief er mir noch hinterher, doch ich hörte nicht hin. Es war mir egal. Noch nie habe ich mich so gedemütigt gefühlt.

Snape PoV:

Ich sah ihr nach bis sie vollkommen verschwand. Was tust du? In mir breitete sich eine allgegenwärtige Leere aus, die mich förmlich zerstörte. Ich ließ den Kopf hängen. Mir fiel auf, dass die Spitze meines Zauberstabs noch leuchtete. Ich murmelte ein leises "Nox" in mich hinein, woraufhin mich die Dunkelheit langsam verschlang, was ich allerdings schon gewöhnt war. Nur ich und die Finsternis. Alleine.

The Face behind the Mask (Snape x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt