Kapitel 16

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(y/n) PoV:

Am nächsten Morgen wachte ich völlig verschlafen auf. Das gestern hat mich so mitgenommen, dass ich zu wenig und definitiv zu schlecht geschlafen habe. Als ich mich langsam wieder orientieren konnte, bemerkte ich, dass mich zwei besorgte Augenpaare musterten. "Alles gut bei dir?", fragte Luna nahezu panisch. "Ja. Geht's dir besser?", kam es von Aidan. Ich richtete mich langsam auf und hielt mir die Stirn. Mir ging es immer noch absolut beschissen. "Weiß nicht... Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass es mir nicht gut geht?"
"Luna hat es gestern schon bemerkt. Heute morgen hat sie mich direkt geholt, weil sie meinte, du hättest viel zu unruhig geschlafen. Wir haben uns ziemlich große Sorgen gemacht." Das war ja Mal eine nettes Guten Morgen. Es freute mich zwar, dass ich ihnen offensichtlich so wichtig war, dass sie sich sorgten, schließlich bewies das, dass ich zwei wirklich gute Freunde gefunden habe, aber gerade hätte ich lieber meine Ruhe gehabt. "Nett von euch, dass ihr euch so um mich kümmert", sagte ich mit einem milden Lächeln. Beide nickten aufgeregt. "Also... Alles okay bei dir?", hakte Aidan noch einmal nach.
"Geht schon... Na ja..." Ich sollte die beiden nicht anlügen. Sie waren zwei wirklich gute Menschen und hatten das nicht verdient. "Wenn ich ehrlich bin, geht es mir eher schlecht."
"Du bist gestern mit Tränen in den Augen rein gekommen. Ich wollte dich nicht direkt überfallen und nachfragen. Darf ich vielleicht jetzt fragen, warum es dir so schlecht geht."
"Ja. Klar. Ähm... Sagen wir so. Ich hatte gestern ein kleines Treffen mit Trelawney und Snape, was weniger gut ausgegangen ist."
"Wer von den beiden hat dir weh getan? Ich erledige ihn. Ganz si..." Bei Aidan wusste ich gerade nicht, ob er das ernst meinte oder doch eher zum Spaß sagte, weshalb ich ihn sicherheitshalber unterbrach. "So ist es nicht. Am Ende gab es nur ein... Missverständnis." Gute Frage, ob das jetzt das richtige Wort ist. Na ja, es war wohl am zutreffensten. "Hey, der Grund oder die Umstände sind egal. Diese Idioten haben dich verletzt und damit kommen sie nicht ungestraft davon." Aidan gehört wohl eher zu den Gryffindors. Luna legte beruhigend die Hand auf seinen Arm. "Bleib ruhig. Ich bin mir sicher, dass wird sich klären." Er nickte langsam und versuchte wohl, nicht gleich das Gebäude in die Luft zu jagen. "Falls es sich nicht klärt, weißt du, wo ich bin", sagte er dann etwas gelassener. Ich nickte. "Wenn es dir noch sehr schlecht geht, ist es sicher kein Problem, wenn du den Unterricht ausfallen lässt. Du brauchst sicher Ruhe und wir könnten mit Dumbledore sprechen", lächelte Luna. Aidan knirschte mit den Zähnen und schaute grimmig an die Wand. "Oder mit Snape", kurrte er.
"Meint ihr, es ist okay, wenn ich nicht im Unterricht bin."
"Selbstverständlich. Dumbledore geht locker mit so was um. So lange wir nur den Unterricht schwänzen und nicht von einem dreiköpfigen Hund gefressen werden, ist alles gut", witzelte Aidan. "Aber im Ernst. Wenn's dir schlecht geht, ruh dich aus, ja?" Ich nickte.
"Gut. Dann gehen wir mal in den Unterricht", meinte Luna und endlich klang ihre Stimme nicht mehr besorgt, sondern hatte wieder das typische verträumte, heitere, was mich sehr freute. "Oh ja. Snape wird sein..."
"Ihr habt heute nicht bei ihm, Aidan", unterbrach ich ihn direkt mit einem kleinen Grinsen, was mir sofort verging, als mir wieder einfiel was gestern los war. Seine Augenbrauen schossen verwundert in die Höhe. Als er sich wieder gefasst hatte, grummelte er ein "Schade" vor sich hin. "Dann bis später", sagte Luna. "Gute Besserung", lächelte Aidan und verließ dann mit ihr zusammen den Raum.

Snape PoV:

Wann ging es mir das letzte Mal so schlecht? Ich war nicht mal beim Frühstück. In meinem Zustand hätte ich keinen Bissen herunter bekommen. Als ich mich auf den Weg zum Unterricht machte, sah ich Lovegood und Flint, (y/n)s Freunde. Stellt sich nur die Frage, wo (y/n) ist. Normalerweise gehen die drei immer zusammen zum Unterricht. Seltsam.

Ich erreichte meinen Klassenraum und ging langsam ans Pult, um mich vor der Klasse aufzubauen. Die Schüler mussten jetzt wohl darunter leiden, dass ich noch schlechtere Laune als sonst hatte. "Ihr Buch sollte längst auf Seite siebenundneunzig aufgeschlagen sein", raunzte ich, woraufhin einige kurz zusammen zuckten. "Sind Sie nicht dazu im Stande die Worte an der Tafel zu lesen?", fragte ich erzürnt. Der Raum wurde von einem bedrohlichen Schweigen gefüllt. Niemand traute sich auch nur einen Piep von sich zu geben. Keiner wollte bemerkt werden. Sie mieden meine Blicke, mehr als sonst. Letztlich entdeckte ich Mr. Nicols. "Auch Ihr Buch, Nicols", zischte ich und schwang meinen Zauberstab, woraufhin eben dieses aufflog. Er sah mich perplex an. "Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie zu unsanft geweckt habe", gab ich sarkastisch von mir. "Fünfzehn Punkte Abzug für Hufflepuff." Ein Raunen ging durch die Menge. Ich schnappte ein paar Worte auf. Fünfzehn... Viel zu viel... Er kann doch nicht... Noch mieser drauf als sonst... Jedes einzelne Geräusch reizte mich. "Ruhe!" Sofort verstummten alle. "Wenn ich noch einen Ton höre, werden Sie auf eine Weise bestraft, die selbst die Monster in Ihren Albträumen, als grausam empfinden würden... Lesen Sie Seite siebenundneunzig und machen Sie dann die Aufgaben. Da Sie mir in den letzten Stunden mehrfach bewiesen haben, dass Sie vollkommen überfordert sind und ich nicht wieder Ihre Katastrophen beseitigen will, werden Sie nur ein paar theoretische Aufgaben bearbeiten. Ich will bis zum Ende der Stunde nichts mehr hören." Nach dieser Ansage setzte ich mich hinters Pult und beobachtete wie die Schüler ängstlich ihre Bücher aufschlugen und sich bemühten dahinter zu verschwinden. Diese Unfreundlichkeit waren sie wahrscheinlich nicht einmal von mir gewöhnt. Wegen dem Vorfall mit (y/n) ging es mir nur einfach so schlecht. Wieso war sie nicht bei ihren Freunden? Ließ sie den Unterricht ausfallen? Ich legte meinen Kopf in eine Hand. Was hab ich getan? Ihr ging es sicher schrecklich wegen mir. Ich musste ihr doch irgendwie helfen können. Generell machte ich mir Sorgen. Der Gedanke daran, dass es ihr gerade total beschissen ging, machte mich fertig. Alles was ich wollte, war dass es ihr gut ging. Und das alles nur wegen Trelawney. Die wird noch was erleben... Aber (y/n) hatte Priorität. Irgendwas musste ich tun. Selbst wenn sie mich nicht sehen wollte. Wahrscheinlich verabscheute sie mich gerade, aber das war mir egal. Selbst wenn sie mich hasste, würde ich alles geben, damit sie sich wieder besser fühlte. Ich würde so ziemlich alles dafür tun, dass sie wieder glücklich war. Auf der einen Seite ging es mir gerade nur um ihr Wohlbefinden und auf der anderen Seite... Was wenn ich sie wirklich verlor? Das durfte nicht passieren. Nicht schon wieder. Sie war großartig und ich wollte sie auf keinen Fall verlieren. Aber was sollte ich tun? Irgendwie musste man das doch klären können.

The Face behind the Mask (Snape x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt