Kapitel 4

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y/n PoV:

Am nächsten Tag freute ich mich ganz besonders auf Zaubertränke. Wir hatten zwar nur eine Einzelstunde, aber spaßig wird es mit Sicherheit dennoch. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen machte ich mich auf den Weg zu Zaubertränke.

Dort angekommen setzte ich mich zu dem goldenen Trio und Luna. Ich kam etwas später, da wir in den ersten beiden Stunden Kräuterkunde hatten und ich auf Grund eines dummen Missgeschickes nach der Stunde noch sauber machen musste. Auf einmal kam auch Neville zu unserem Tisch. "Hey... Ähm... Könnte ich mich heute zu euch setzen?", fragte er unsicher. "Ich bin nicht so gut in Zaubertränke... Und... Na ja... Ich dachte einer von euch könnte mir helfen...?"
"Ja klar", sagte ich munter. Er lächelte und setzte sich dann neben mich, während ich meine, gestern zubereiteten, Tränke auf den Tisch stellte. Die anderen schauten mich ein wenig verwirrt an. "Snape hat gestern arroganter Weise gesagt, dass ich zu blöd wäre gute Tränke zu brauen... Na ja... So in etwa." Die anderen nickten. "Der Kerl kann wirklich niemanden leiden", schmunzelte Ron.
"Willkommen im Club der Hassschüler", grinste Harry und schlug mir vorsichtig auf die Schulter. Gerade als ich etwas erwidern wollte, drehten die anderen sich um und wirkten etwas ängstlich, ganz besonders Neville. Auch ich drehte mich nun um. Ups. Snape ist auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Er zog eine Augenbraue nach oben. "Der Club der Hassschüler ist für Sie noch zu milde, Potter", knurrte er. "Und im übrigen gibt es durchaus Menschen, die auch ich ansatzweise ausstehen kann. Dass Sie nicht dazu gehören, sollte Sie nicht wundern, Mister Weasley", sagte er abfällig. Ron ließ den Kopf hängen. Das kann man sich ja nicht mit ansehen. Dieses Arschloch! "Es gibt Dinge, die nicht für Ihre Ohren bestimmt sind, Professor."
"Alles was in meinem Klassenraum gesagt und getan wird, ist durchaus für mich bestimmt. Sie scheinen das Nachsitzen sehr genossen zu haben, Miss (l/n)."
"Fällt Ihnen nicht mal langsam 'ne bessere Drohung ein?", entgegnete ich schnippisch. Der kann einem wirklich auf die Nerven gehen. Wie lange benutzt er das Nachsitzen jetzt schon als Argument? Zu lange... "Es scheint mir nicht so als könne man Ihnen mit irgendetwas drohen." Wie konnte man nur so herablassend sein? Ehe ich noch etwas sagen konnte, lief er mit wehendem Umhang nach vorne.

"Wieso sind Ihre Bücher noch nicht aufgeschlagen? Offensichtlich steht eine Seitenzahl an der Tafel", sagte er entnervt. Sofort kramten alle ihre Bücher hervor. Ich schaute mich um. Da hab ich wohl was vergessen. Gerade als ich aufzeigen wollte, wurde mein Arm nach unten gedrückt. Ich schaute zur Seite und in Nevilles verängstigtes Gesicht. "Bist du irre? Schau lieber mit in mein Buch..." Ich zuckte mit den Schultern, nahm sein Angebot jedoch an.

Im Verlaufe der Stunde sollten wir einen simplen Trank brauen. Zwar versuchten wir Neville mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und ihm zu helfen, jedoch entstand trotzdem eine Katastrophe. War das da eine neue Lebensform in seinem Kessel? Die grüne Plörre machte sich selbstständig und landete auf dem Tisch, wodurch wir alle angeekelt schauten. "Wie immer schaffen Sie es mit mangelnder Kompetenz und einem Talent für Unfälle zu glänzen, Longbottom", gab Snape kühl von sich. "20 Punkte Abzug für Gryffindor. Beseitigen Sie dieses... Undefinierbare Ding." Mit diesen Worten wandte er sich ab und Neville ließ traurig den Kopf hängen. "Das wird schon wieder", sprach Hermine ihn Mut zu. Wir anderen nickten.

Als ich mit meinem Trank fertig war, stand ich mit den anderen beiden Gebräuen auf und ging zu Snape. Ich baute mich mit einem süffisanten Lächeln vor ihm auf. "Möchten Sie meine Blamage nun begutachten."
"Nur zu gerne", erwiderte er und klang, im Vergleich zu seinem Normalzustand, ziemlich vergnügt. Auch wenn er wohl eher Schadenfreude empfand. "Was möchten Sie zuerst sehen? Meine eigene Kreation oder...?" Ehe ich ausreden konnte, unterbrach er mich. "Ich hatte lange nichts mehr zu lachen. Lassen Sie uns damit beginnen." Ich nickte und schob den Trank in seine Richtung. Er begutachtete ihn. "Mhm... Sieht nach einem gut durchdachten Trank aus. Was bewirkt er?"
"Finden Sie's raus...", sagte ich amüsiert. Er sah mich finster an. "Sagen Sie es mir", keifte er. Schon lustig, wenn er sich aufregte. "Wenn ich's Ihnen sage, testen Sie's dann aus?"
"Miss (l/n)", sagte er drohend.
"Na von mir aus. Der Trank bewirkt, dass sich die Hautfarbe ändert. Je nach dem welche Zutat man hinzugibt, kann man über die Farbe entscheiden", erklärte ich ihm.
"Aha. Und welche Hautfarbe würde man in diesem Fall annehmen...?"
"Blau", antwortete ich gleichgültig. Er schaute sich den Trank genau an und roch dann daran. "Mhm... Er scheint wirklich gut zubereitet zu sein, testen werde ich ihn aber nicht... Den anderen Trank kann ich besser kontrollieren. Für welchen haben Sie sich entschieden?"
"Den Alterungstrank, auch wenn er sehr simpel ist." Ich schob den Trank zu ihm. Nach einer genauen Inspektion, sah er wieder in meine (e/c) Augen. "Der ist in der Tat hervorragend. Außerdem ist es doch recht bewundernswert, dass Sie die Zeit gefunden haben sich einen ganz eigenen Trank auszudenken." Wenn der wüsste. Ich lächelte ihn an. Davon wirkte er ein wenig verstört. Wundert mich nicht. Oft wird der sicher nicht angelächelt. "Also hab ich die Herausforderung bestanden?"
"Durchaus... Aber beantworten Sie mir eine Frage..."
"Ich dachte der große Professor Snape ist allwissend", höhnte ich. Sein Blick wich einem missbilligendem, er sagte jedoch nichts. "Wieso benehmen Sie sich dermaßen idiotisch? Sie könnten ein O in Zaubertränke haben."
"Entschuldigung, aber sowohl mein Sinn für Gerechtigkeit als auch meine Charakterstärke stehen für mich weit über meinen schulischen Leistungen. Ich bin teilweise einfach nicht damit einverstanden wie Sie mit Ihren Schülern umgehen." Er nickte widerwillig.

The Face behind the Mask (Snape x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt