Therapy° ~ Hoseok FF

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"Das sieht schlimm aus Hobi, am besten bringen wir dich mal zum Arzt." Yoongi sieht besorgt aus.

"So schlimm ist es auch wieder nicht, ich hatte ja schon öfter solche... Schnitte entzündet. Keine Sorge." Ich kratze mich leicht am Hinterkopf, jedoch blicken sie mich weiter besorgt an. Wie komme ich aus der Situation nur wieder heraus. Doch dann lenkt Taehyung endlich vom Thema ab.

"Wie wäre es damit, Hoseok zieht sich erstmal etwas neues an und wir machen weiter mit dem Essen. Es bringt ja auch nichts, jetzt für den Rest des Tages diese Stimmung zu haben." Erleichtert nicke ich und laufe aus dem Raum, auf dem Weg zu meinem Zimmer fahre ich mir gestresst durch die Haare. Wieso? Wieso passiert mir das? Ich weiß jetzt schon ganz genau, dass ich es heute Nacht wieder tun werde. Hoffentlich artet es nicht wieder so aus wie letztens, das wäre nach dem heutigen Tag sehr ungünstig...

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Das ganze ist jetzt bereits zwei Tage her und die Stimmung zwischen uns ist irgendwie... anders. Sie reden ein wenig anders mit mir, aber was mir am meisten auffällt ist, dass sie vor allem nicht mehr über ihre Probleme reden. Ich habe ihnen den einzigen Ort, an dem sie sich alles von der Seele reden können, genommen. Und das nur, weil ich dieses bisschen Stress nicht aushalte.

Und jetzt sitze ich schon wieder hier, auf dem Boden im Bad, um mich herum eine Blutpfütze und ein glänzendes Stück Metall in der Hand. Ein wenig tiefer als sonst, allerdings stört mich das nicht. Ich habe ein Gefühl dafür, ab wann es kritisch wird. Und dieser Punkt ist noch lange nicht gekommen.

Wie oft habe ich mich jetzt in den letzten Tagen schon verletzt. Seit einer Woche bestimmt schon jeden Tag, am schlimmsten war es nachdem es meine Eltern herausfanden und natürlich vorgestern. Bei einem Blick auf die Uhr fällt mir auf, dass ich bald zur Arbeit muss, weshalb ich mich daran mache die Blutlache zu beseitigen. Stück für Stück wische ich alles weg und binde einen Verband um meinen Arm. Ob ich wohl jemals dabei sterben werde?

Nachdem alles beseitigt ist, nehme ich mir in der Küche eine Dose Eiskaffee, die höchste Stärke. Es geht mir dabei nicht einmal um den Geschmack, sondern eher um das Koffein. Mein Kreislauf macht das nicht mit heute, aber ich will bei der Arbeit nicht schon wieder umfallen. Noch ein verdammtes Jahr, dann kann ich ausziehen und mir einen Vollzeitjob suchen. Ein Jahr...

Und nur noch zwei Wochen, dann sind Sommerferien, ich mache mich am besten morgen mal daran, einen Sommerjob zu suchen. Dann kann ich Vollzeit arbeiten und Yoongis Mutter bestand ja ohnehin darauf, dass ich mir für die ganzen sechs Wochen frei nehme. Hoffentlich überarbeitet sie sich nicht, aber ich denke sie wird wohl wissen was sie tut.

Bei der Arbeit angekommen begrüße ich meinen Kollegen wie jedes Wochenende und mache mich daran, die ersten Kisten auszupacken. Jedes Wochenende das selbe. Ist das wohl später in der Arbeitswelt auch so? Das Leben ist so unfassbar sinnlos, vielleicht sollte ich es doch einfach beenden. Ich mache meinen Freunden und meiner Familie jetzt sowieso nur noch Probleme, ich denke es wäre die bessere Entscheidung. Aber irgendwo in mir kämpft noch die Hoffnung, dass sie mich doch brauche und mögen, dagegen an und gewinnt. Was soll ich nur machen, eigentlich will ich doch einfach nur meine Ruhe vor mir selbst und allem um mich herum.

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Doch was mir auf dem Rückweg meiner Arbeit passiert, schockt mich ein wenig. Ich treffe Taehyung, er hat eine aufgeschlagene Lippe und läuft anscheinend ziellos durch die Straßen. Als er mich bemerkt, schaut er erst ein wenig schuldbewusst, dann jedoch verwirrt. Ach ja, sie wissen alle nicht einmal, dass ich nachts arbeite. Und das sollte eigentlich auch so bleiben. Verdammt, jetzt machen sie sich doch nur noch mehr Sorgen.

"Hallo Hobi, was machst du hier um die Zeit?" Tae blickt mich mit einem Lächeln an, jedoch zuckt er bei der Bewegung ein bisschen. Vermutlich tut ihm seine Lippe weh.

"Nicht so wichtig, die bessere Frage ist, was ist mit dir passiert? Ist dein Vater wieder betrunken und hat... dich geschlagen?" Er nickt nur bedrückt. "Wieso rufst du denn nicht an, wie schon gesagt kannst du jederzeit bei mir übernachten. Außerdem sollte man das mal verarzten."

"Naja ich... ich wollte dich nicht nerven. Du hast ja gesagt, dass du momentan nicht gerade das beste Verhältnis zu deinen Eltern hast und ich wollte sie dann nicht auch noch nerven."

"Tae, meine Eltern verstehen deine Situation und selbst wenn sie es nicht tun. Wenn sie wirklich sauer sind weil ich meinen Freund davor bewahre, geschlagen zu werden ist das ihr Problem, nicht meins. Also komm bitte mit zu mir, sonst unterkühlst du dich noch. Du zitterst." Als ich das sage, schaut er auf seine mehr als nur zitternden Hände und nickt. Daraufhin wickele ich ihn erst einmal in meine Jacke und wir machen uns auf den Weg zu mir.

"Die Frage ist immer noch offen, was machst du eigentlich hier zu der Uhrzeit?" Er blickt mich ein wenig misstrauisch an, egal was für eine Ausrede ich mir jetzt suche, vermutlich glaubt er mir nicht. Also sage ich es ihm einfach...

"Naja, ich arbeite hier nachts in dem Konbini. Ich habe es nie für nötig gehalten es jemandem zu erzählen, aber es ist ja auch keine so große Sache. Ich arbeite hier jetzt von Samstag bis Mittwoch immer von 10 bis 2 Uhr morgens, bezahlt werde ich ganz gut, daher macht mir das nichts aus."

"Das ist bestimmt nicht gut für dich, du brauchst mehr Schlaf. Wenn du jede Nacht erst um halb drei oder so ins Bett gehst, wird das deinem Kreislauf schaden."

"Keine Sorge, ich komme damit klar. Und mein Kreislauf ist sowieso nicht der beste aktuell, das macht keinen Unterschied. Jetzt komm erst mal rein, meine Eltern schlafen sowieso und ich verarzte dir erstmal die Lippe. Danach mache ich uns schnell noch ne Tasse Tee und dann können wir uns schlafen legen. Klingt das gut?" Er nicht lächelnd und ich schließe so leise wie möglich die Tür auf.

Keine halbe Stunde später liegt Tae in meiner dicken Decke in meinem Bett, ich mit der dünnen auf dem Sofa. Ich hoffe er hat sich nicht unterkühlt...

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