2 Jahre, 1 Woche, 5 Tage, 4 Stunden, 45 Minuten.

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Die letzten Wochen waren beschissen und es wird immer schlechter. Petrit läuft neben mir her, sein Blick bleibt oft an mir hängen, und wenn ich zurück schaue, lächelt er leicht. Er fragte nicht, wo ich hin muss, aber ich glaube, er konnte es sich denken. Er wollte mich nicht verlassen, erklärte er, ich brauche ihn. Ich hielt das für paradox, aber er klammerte sich an diese Hypothese. Bei der U-Bahn angekommen, dachte ich er verschwindet, jedoch kaufte er sich stumm ein Ticket, und setzte sich paar Minuten später neben mich. Er muss es wissen, manchmal ist die Liebe viel zu weit weg. Ich würde weit fahren, nur für diesen Schrei aus dem Herzen. Für ihn würde sich jede lange Strecke lohnen, wenn ich doch nur wüsste, wo er ist. Ihn zu vergessen wegen so was ist doch absoluter Schwachsinn! Ja, ich weiß, es ist schwer im Herzen, aber ich weiß diese Freundschaft zu schätzen! Ich will ihn doch nur beweisen, dass es klappt. Obwohl er es nie richtig bemerken kann. Ich opfere gern meine Kraft für ihn, er hat so viel Freude in mein Leben gebracht- aber auch wieder genommen. Ich seufze. Petrit holt sein Handy aus der Tasche, und fragt mich schüchtern  ob ich seine Nummer will. Ich gebe ihn stumm mein Handy. Ich gucke aus den tristen U-Bahn Fenstern, in ihnen spiegel ich mich, wie verschleiert steht ein Mann im schwarzen Mantel neben mir, als ich in sein Gesicht gucke, hätte ich schwören können, es ist Rewi! Ich drehe mich schlagartig um, aber da ist niemand. Ich habe mich festgebaut. Das war mein eigenes Herz, es wollte frei sein, doch hat mich eingesperrt. Der schlimme Teil in mir hat etwas schönes zerstört. Ich schnippe wie ein Taschenmesser hoch und renne zum hinteren Abteil, "SEBASTIAN, WENN DU DAS BIST,  BITTE WARTE AUF MICH. TÖTE MICH, BITTE. ICH WILL NUR BEI DIR SEIN.", ich falle langsam zu Boden und weine jämmerlich. Ich drehe meinen Kopf weg. Petrit war inzwischen zu mir geeilt und streicht mir über meinen Rücken. Als ich meinen Kopf leicht hebe, hätte ich schwören können, der Mann in den schwarzen Mantel steht am anderen Ende des Abteils und winkt mir. Ich japse, und frage mich innerlich was mir mein Kopf nach antun will. Als hätte ich nicht schon genug gelitten. Ich hasse den leeren Teil der mal seiner war.

Mit VerachtungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt