Kapitel 18 Trümmerfeld

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"There is so much a man can tell you, so much he can say.
You remain my power, my pleasure, my pain, baby.
To me you're like a growing addiction that I can't deny.
Won't you tell me, is that healthy, baby?
But did you know that when it snows my eyes become large and the light that you shine can be seen?

Baby, I compare you to a kiss from a rose on the gray.
Ooh, the more I get of you, the stranger it feels, yeah.
Now that your rose is in bloom a light hits the gloom on the gray." ~Kiss from a Rose, Seal

Sams POV:
"Bitte danke mir noch nicht Kai. Du kennst Stina. Kai, wenn du es einrichten kannst, komme bitte vorbei. Ihr müsst reden! Nicht irgendwann, sondern jetzt!" antwortete ich Kai und er verstand den Ernst der Lage. "Okay gut, bin gleich da." sprach Kai zu mir und legte danach auf.

Hab ich das Richtige getan? Oder bin ich etwa zu weit gegangen?

Habe ich Stina der Entscheidung beraubt? Hab ich sie und ihre Gefühle übergangen? War ich gar zu übergriffig? All diese Fragen fegten durch meinen Kopf und hinterließen ein Chaos an unbeantworteten Fragen. Doch was getan ist, ist getan. Einen Reset-Button gibt es leider im echten Leben nicht und das Leben ist auch kein Videospiel.
Jetzt musste ich Stina damit konfrontieren, was mir nicht gerade leicht viel, da ich die Reaktion meiner Schwester schon erahnen konnte. Sie wird toben vor Wut. Eine Wut aus gebrochenen Gefühlen. Und glaubt mir Eines, diese Stina ist gefährlich und unberechenbar.

Ich lief in Richtung Balkon und stand vor der Scheibe, die mich und Stina trennte. Noch immer kauerte sie in ihrem Stuhl. Diesen Anblick meiner Schwester ertrug ich nicht. Ich fühlte mich so hilflos und entsetzlich schlecht. Doch die Entscheidung, die ich für Stina und Kai getroffen habe, traf ich mit den besten Absichten. Und irgendwann wird dies auch Stina verstehen, da bin ich mir sicher. Ich nahm all meinen Mut zusammen, den ich in mir trug und öffnete die Balkontüre. Erschrocken wandte sich Stina zu mir. Ihr Gesicht war von Tränen geflutet. Ihre Augen waren gerötet durch die salzigen Tränen, die sie vergoss. Ihre Haare waren zerzaust. Ihr kleiner Körper wirkte so fragil, so zerbrechlich wie Glas. Als ich Stina so sah überkam mich das schlechte Gewissen. Gewissensbisse plagten mein Herz und jagten meine Seele. Doch für einen Rückzieher war es zu spät. Ich überlegte hin und her wie ich ihr es beichten konnte, doch für das was ich getan habe, gab es keine sanfte Formulierungsvariante.

"Stina, Kai kommt jetzt vorbei und ihr müsst reden. Oder was auch immer. Nur schafft dieses Missverständnis aus der Welt, was euch davon abhält einfach glücklich miteinander zu sein." sagte ich zu ihr, ohne sie dabei auch nur einmal anzuschauen. Und wie von der Tarantel gestochen schoss Stina aus ihren Stuhl hoch. Ihre wütenden Augen stießen mir vorwurfsvolle Blicke aus, denen auszuweichen unmöglich war. "Sam, was fällt dir ein, Kai einfach so in meine Wohnung einzuladen?! Und als wäre dies schon nicht ein Grund genug, dich vom Balkon zu stoßen, übergehst du auch noch meine Gefühle! Ich dachte, dass du der einzige Mensch auf dieser Welt wärst, der mich verstehen könnte. Zumindest Ansatzweise. Doch da habe ich mich wohl getäuscht. Sam, ich bin mehr als enttäuscht. Ach ja und wenn du jetzt gehst, kannst du Kai gleich wieder mitnehmen. Wo die Türe ist, weißt du ja." schrie mir Stina wütend entgegen. Stina wollte gerade den Balkon durch die Türe verlassen, da ergriff ich ihre Hand. Aufgeben war noch nie eine Option in meinem Leben, auch nicht in einer Diskussion mit einer wütenden Stina. Mein Herz musste sie umstimmen, Kai wenigstens eine Chance zu geben, sich zu erklären. Und für diese zwei Menschen würde ich Alles tun. Auch eine scheinbare aussichtslose Diskussion mit Stina zu bestreiten.

Wenn das Liebe ist~Kai Havertz Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt