Kapitel 2 Kalt wie Eis

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"Used to be vulnerable
Used to be dumb
I used to give it all, mm
Hot like a Firestone
One hundred degrees
Oh but now Im so cold when they kiss me, they touch me, they freeze
They say." ~ Colder, Nina Nesbitt

Kais POV:
"Hör auf! Er wird dir noch wehtun." hörte ich Stina rufen, die mit Tränen in den Augen hinter mir stand. "Verschwinde jetzt und komme nie wieder." sagte ich leise zu dem Typen und zu meinem Erstaunen ging er auch. Nun waren wir beide alleine und ich fühlte mich wie Herkules.

"Danke Herkules, aber das hätte ich auch ohne deiner Hilfe klären können." sagte Stina und klopfte mir auf die Schulter. "Ach wirklich? Das sah aber gar nicht danach aus." erwiderte ich ihr, ohne zu wissen in welche missliche Lage es mich bringen sollte. Ehe ich mich versehen konnte, drückte mich Stina gegen die Wand und unsere Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich spürte ihren Atem auf meinen Lippen und ihr rosiger Duft fuhr mir durch die Nase. Wie erfroren stand ich mit meinem Rücken an der Wand, machtlos über meine Gedanken und über meinen Körper. Was macht sie nur mit mir? Ihre langen blonden Haare kitzelten an meinem Hals als sie ihren Kopf zu meinem Ohr wandte. "Hier hast du den Beweis, dass nahezu jeder Mann in meiner Nähe erfriert. Denn ihr "Männer", wie ihr euch nennt, seid alle nach dem gleichen Muster gestrickt. Es ist schon zu einfach euch ruhig zu stellen." flüsterte sie in mein Ohr und drehte ihren Kopf wieder zu mir, so das sie mich ansah, und biss sich dabei auf die Unterlippe. Immer noch wie versteinert und geschockt über ihre Worte lehnte ich gegen der Wand und sah sie einfach nur an. Wieder mehr oder weniger Herr meiner Sinne fuhr ich mir nervös durch die Haare und suchte nach einer passenden Antwort, aber sie kam mir mal wieder zuvor.
"Ganz handzahm ist der kleine Herkules. Genauso wie ich es mir vorgestellt habe." sagte sie zu mir und lächelte mich an. Und oh man bei diesem Lächeln wäre wohl jeder Mann schwach geworden, weil es mit Abstand das Schönste ist, was meine Augen je erblickt haben. "Und du bist genauso frech, wie ich es mir vorgestellt habe, aber das macht dich nur noch interessanter Stina." sagte ich und legte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Dieses Spiel Stina kann ich auch spielen und das mit allen Waffen der Kunst. "Und du bist genauso naiv wie ich es mir vorgestellt habe. Ein schöner Anblick reicht aus um euch Männer um den Finger zu wickeln, mehr braucht es meistens nicht. Einen schönen Abend wünsche ich dir noch Herkules." sagte sie und warf sich ihre Tasche über die Schultern, bevor sie sich umdrehte und die Kabine verließ.

Immer noch von allen Sinnen befreit sah ich ihr hinter her. "Reiß dich zusammen Kai, dass ist nur eine Frau." wollte ich mir einreden und sie mir damit aus den Kopf schlagen, doch das war mir unmöglich. Etwas später verließ dann auch ich die Kabine und ging auf den Parkplatz. Wenig später habe ich dann mein Auto wiedergefunden und stieg ein. "Na du lebst doch noch." sagte Clara scherzend zu mir, doch ich sah sie nur fragend an. "Du verstehst doch was ich meine oder? Stina gilt als "männerverschlinges Monster". Kaum ein Mann kann ihrem Charm standhalten, und ehe er sich versehen kann, ist er verliebt in sie. Doch Stina ist kalt, sowas wie Liebe kennt sie wahrscheinlich nicht, so habe ich es von Anderen gehört." sagte Clara zu mir und ließ mich rätseln. Wie kann ein so wunderschönes Wesen wie sie, nur so eiskalt sein? Das muss seine Gründe haben, denn wie kann ein so ehrliches Lächeln wie ihres lügen? "Leute reden viel, wenn der Tag lang ist Clara, glaube nicht alles was man dir erzählt." antwortete ich ihr und startete den Motor. "Aber Kai ich will dich nur warnen. Stina kennt keine Gnade...auch nicht vor dir." sagte sie mit besorgter Stimme. "Schon gut, mach dir mal keine Sorgen um mich." sagte ich und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel.

Die Fahrt war ruhig mehr als ruhig, schon fast unangenehm still. Aber meine Gedanken waren immer noch bei Stina und bei dem was mir Clara erzählte. Es passt einfach nicht zusammen, dass kann nicht wahr sein. Oder doch? Komplett verwirrt parkte ich vor dem Haus meiner Cousine. "Danke Kai, ich hoffe wir sehen uns bald wieder." sagte sie und gab mir eine kurze Umarmung bevor sie ausstieg. Bei der Gelegenheit holte ich mein Handy aus der Tasche und sah fünf entgangene Anrufe von Sam und eine ungelesene Nachricht von ihm. "Heute 22 Uhr bin ich bei dir und hole dich ab. Und keine Sekunde später." schrieb er mir und plötzlich kam mir unser "Männerabend" wieder in den Sinn, der heute Abend war. Auf feiern hatte ich nun so gar keine Lust, aber fürs Absagen war es schon zu spät und außerdem hätte mich dann Sam einen Kopf kürzer gemacht, da ich in letzter Zeit schon zu oft abgesagt hatte. "Jawohl Herr General." antwortete ich, bevor ich mich auf den Heimweg begab.

Stinas POV:
Was denkt dieser Idiot nur wer er ist, ich brauche seine Hilfe nicht?! Ich brauche seine starken Arme und seine muskulösen Schultern nicht! Ich brauche keinen Mann! Wütend krallte ich mich an das Lenkrad fest und trat das Gaspedal. Etwas später war ich dann an meiner Wohnung angekommen und suchte mir einen freien Parkplatz. Fertig von dem heutigen Training wankte ich die Treppen hinauf und öffnete die Türe. Meine Sporttasche schmiss ich in die Ecke und ich ging ohne Umwege in mein Badezimmer. Ich streifte mir die Kleidung vom Leib und stieg unter die Dusche. Das heiße Wasser, was über meine Haut strömte, fühlte sich als eine Art Befreiung an, als würde es all meine Sorgen wegspülen. Doch als das heiße Wasser die Innenseite meiner Oberschenkel berührte, stieß ich einen spitzen Schrei aus. Das Wasser brannte in meinen Wunden, die ich mir selbst zugefügt hatte, und ließ das Blut fließen. Die Narben sind schon wieder aufgeplatzt, und damit holte mich wieder meine Vergangenheit ein. Tränen rannen mir über das Gesicht und ich schwur mir, nie wieder jemanden in mein Herz zu lassen, und erst Recht keinen Mann. Denn die sollen büßen!

Zitternd stieg ich aus der Dusche und band mir ein Handtuch um meinen Körper. Ich war schon auf den Weg zu meinem Schlafzimmer, als an der Tür klingelte. Jedoch klingelte es nicht nur einmal, sondern mehrere Male, was mich reizte. Genervt lief ich zu meiner Wohnungstüre und öffnete sie. "Wen willst du denn hier verführen Schwesterchen?" sagte mein Zwillingsbruder Sam zu mir und grinste mich so bescheuert an. Noch mehr genervt als vorher, rollte ich mit meinen Augen und zischte: "Niemanden Brüderchen aus meiner Bett." sagte ich und wollte genervt die Türe schon wieder schließen, als ich seine Freundin Luisa sah, die die Treppen hochsprintete. "Hey meine Sonne, wie geht es dir?" sagte sie zu mir und zog mich in ihre Arme. "Gut und dir? Aber lass uns reingehen, ehe mich die Nachbarn halbnackt sehen und wieder über mich herziehen." sagte ich und bat die beiden in meine Wohnung.

"Wir gehen heute feiern, also Sam mit seinen Freunden, und ich will nicht das einzige Mädchen sein. Du kannst mich nicht hängen lassen, bitte Stina, nur das eine Mal." sagte sie und sah mich mit ihren großen Kulleraugen an, denen man einfach nichts abschlagen konnte. "Na gut, den einen oder anderen Drink könnte ich schon vertragen." antwortete ich ihr und sah zu Sam, der mich immer noch so frech anlächelte. "Ich mach das nicht dir zu Liebe Sam!" zischte ich und lief in mein Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Luisa rannte mir nach und ließ sich auf mein Bett fallen. "Was zieht denn das heiße Gerät heute an?" sagte Luisa und zwinkerte mich an. Grübelnd kramte ich durch meinen Schrank und zog einen schwarzen Lederrock und eine rote Bluse mit etwas Ausschnitt heraus. "Na was sagst du dazu?" fragte ich Luisa und hielt das Outfit an mich heran. "Wow damit bringst du jeden Mann, um seinen Verstand. Dann ziehe dich mal um Häschen, ich warte dann draußen bei Sam." antwortete sie mir und warf mir einen Luftkuss zu, bevor sie in das Wohnzimmer verschwand. Vorsichtig zog ich mich um, ohne auch einer meiner Narben zu berühren. Als all meine Narben mit Kleidung umhüllt waren, betrat ich das Wohnzimmer und sah Sam mit weit geöffneten Mund auf meinem Sofa sitzen. "Ähm Stina, meinst du nicht, dass das etwas kalt ist." stotterte Sam und sah hilfesuchend zu Luisa. "Ich bin ganz heiß von innen." antwortete ich Sam und zwinkerte ihm zu, bevor ich in das Bad ging, um mir noch etwas Schminke aufzutragen. Als Lidstrich und Lippenstift saßen verließ ich das Bad und schnappte mir meinen Mantel. "Na dann können wir ja gehen." sagte Sam und wir drei verließen die Wohnung. Ich nahm auf einen der Plätze der Rückbank Platz und Sam startete seine Spotify-Playliste bevor er losfuhr. Umgeben von Hip-Hop aus den 90ern fuhren wir durch die verlassenen Straßen von Köln. "Ich nehme bloß noch einen Kumpel von mir mit, ok. Julian sollte schon beim Club sein." sagte Sam und wir beiden nickten einfach nur. Aus dem Haus sah ich eine Gestalt kommen, von der ich leider nur den Umriss erkennen konnte, da es draußen dunkel war. Doch als die Person sich dem Auto näherte, erkannte ich schockierend ihre Stimme wieder.

Kais POV:
Punkt 22 Uhr und keine Sekunde später, stand ich vor der Tür und sah Sam wartend vor seinem Auto stehen. "Hey Kai du bist mal pünktlich, das gleicht ja dem 8. Weltwunder." sagte Sam scherzend und wir schlugen ein. "Du kannst dann hinten neben meiner Zwillingsschwester Platz nehmen." sagte er und ich nickte nur. Geschockt öffnete ich die Türe und sah Stina...

Du???!!! stieß es aus Kai und Stina heraus, als sie sich wiedersahen.

Heyho meine Süßen und willkommen zurück in Wenn das Liebe ist🙈. Hier ist Kapitel 2 mit einer Stina, die er bisher so gar nicht kanntet😉, doch ist das alles oder steckt hinter ihren frechen Antworten mehr?🤔 Und wie wird wohl das erneute Wiedersehen von Kai und Stina verlaufen? All das folgt bald meine Lieben🤫.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und seit gespannt auf das Nächste. Über Kritik und sonstige Anmerkungen würde ich mich freuen🤗, also lasst doch gerne einen Kommentar oder einen Like da♥️.
Eure Caro🥀♥️

Wenn das Liebe ist~Kai Havertz Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt