Kapitel 8 Deine Nähe

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"Cold nights, closed eyes.
Feel your body light the fire in mine.
Turn out the lights and I won't lie.
I've got sinning on my mind.
Same scene, repeats, my thoughts tangled underneath these sheets.
Turn out the lights and I won't lie.
I've got sinning on my mind." Body on fire, Slaves  

Kais POV:
"Ja du darfst heute Nacht hier schlafen. Also nur wenn es das ist, was du sagen wolltest." hauchte sie mir entgegen und lächelte mich frech an. Über beide Ohren lächelte ich sie an und konnte mein Glück kaum fassen. War ich etwa in Stina verliebt?
Denn das Herz in meiner Brust schlug Purzelbäume, als ich ihre Antwort hörte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Und ich war überglücklich. "Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich gerade bin." sagte ich zu ihr zog sie an meine Brust. Ich hielt sie fest, aus Angst man könnte uns den Moment nehmen. Auch sie legte ihre Arme um mich und vergrub ihr Gesicht in meiner Brust. Dieser Augenblick war wunderschön und ich wünschte er würde nie enden. "Kai?" fragte sie mich und sah mich dabei  nachdenklich an. "Ja?" murmelte ich und fuhr ihr durch die Haare. Ich merkte das Stina etwas bedrückte, doch so richtig konnte ich es nicht fassen. Irgendetwas beschäftigte sie. Irgendetwas belastete schwer ihr großes Herz. "Könntest du mir einen Gefallen tun?" sagte sie und krallte sich an meinem Pullover fest. "Klar was auch immer es ist. Ich bin ja schließlich, Kai der Superheld." antwortete ich ihr und versuchte damit ein bisschen die trübe Stimmung aufzulockern, die über uns weilte. Ein kleines, aber sehr schwaches Lächeln konnte ich entlocken. "Würdest du mich zu dem Grab meines verstorbenen Onkels mit bekleiden? Heute ist sein Todestag und auch wenn es schon spät ist, würde ich ihn gerne nochmal besuchen. Und ich würde mich sicherer fühlen, wenn du mitkommen würdest." antwortete sie mir mit zitternden Lippen. "Das ist doch gar keine Frage, natürlich komme ich mit." sagte ich und küsste sie auf die Stirn. Ich spürte, dass es ihr dabei nicht wohl ging, aber ich wollte diesen schweren Gang für sie erträglicher machen und ihr das Gefühl von Sicherheit geben. "Danke Kai." flüsterte Stina mir zu und stand aus dem Bett auf. "Bedanke dich nicht dafür. Das ist doch selbstverständlich." antwortete ich ihr und folgte Stina in den Flur. "Nein Kai, dass ist es nicht. Du weißt, wie grausam und herzlos Menschen sein können." antwortete sie mir und lächelte mich an. Wie ich dieses aufgesetzte Lächeln von ihr hasste! In meiner Gegenwart musste sie sich nicht verstellen. "Stina ich weiß, aber davor brauchst du bei mir keine Angst zu haben. Ich werde dich nie fallen lassen, dass verspreche ich dir. " antwortete ich Stina, und blickte in ihre eisblauen Augen, um nach Sicherheit zu suchen. "Bitte verspreche nichts, was du eventuell nicht halten kannst. Man weiß nie, was das Leben mit einem vor hat." sagte sie zu mir und zog sich ihre Jacke an. Und da war es wieder, Stinas kalte Art Leute von sich zu weisen. Doch so ein leichtes Spiel hatte sie bei mir nicht. "Ich fahre, wenn es dir nichts ausmacht." sagte ich um von dem eigentlichen Thema abzulenken. "Wenn du darauf bestehst." antwortete sie mir und ging aus der Türe. "Warte" schrie ich Stina hinterher und rannte die Treppen herunter. Mit gesenktem Kopf drehte sie sich zu mir um und sah mich mit leeren Augen an. "Stina ich sehe es dir doch an, irgendetwas beschäftigt dich doch." sagte ich vorsichtig. "Es ist alles gut. Lass uns nun endlich losfahren." antwortete sie mir mit einem Lächeln in ihrem Gesicht und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl stieg ich ein und fuhr los. Eine unangenehme Stille hing über uns und ich wusste nicht, ob es jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch sei. Smaltalk wäre einfach jetzt nicht angebracht. Nein es wäre vollkommen deplatziert. Wenige Minuten später waren wir dann auch schon an dem Friedhof angekommen. Ich parkte das Auto an einer Straße davor ab. Doch bevor ich aussteigen wollte nahm Stina meine Hand und griff fest zu, was mir Schmetterlinge in meinem Bauch bescherte. "Danke Kai, dass bedeutet mir sehr viel." flüsterte sie. "Das ist für mich selbstverständlich." antwortete ich ihr und strich durch ihre Haare. Hand in Hand gingen wir durch den Friedhof. Die düstere Stimmung packte auch mich und ein beklemmendes Gefühl erfasste mein Herz. "Hier ist es." sagte sie und kniete sich vor das Grab von ihrem Onkel. Auf dem Grab lagen Blumen und an dem hölzernen Kreuz hingen ein Paar Schlitschuhe, die von einem Kind stammen könnten so klein wie sie waren. Vorsichtig rückte ich sie gerade und sah Stina fragend an. "Das waren meine allerersten Schlitschuhe. Mein Onkel Jan hat sie mir geschenkt. Und allgemein war mein Onkel Jan der beste Mensch, den ich je kennengelernt habe. So ein großes Herz wie er, hatte keiner. Er war neben Sam immer für mich da. Keiner glaubte so sehr wie er an mich. Und auch keiner stand so sehr hinter mir wie er. Auch wenn er nur mein Onkel war, so war er doch wie ein Vater für mich. Denn er war es, der mich immer getröstet hat, wenn ich mal Liebeskummer hatte. Zu ihm schaute ich hoch. Er war mein Held. Doch auch Helden sind nicht unsterblich. 2017 verstarb er dann an Krebs. Und das riss mir den Boden unter den Füßen weg. Von jetzt auf einmal war meine Welt anders. So grau und glanzlos." sagte sie zu mir und Tränen rollten über ihre Wangen. Reflexartig zog ich sie in meine Arme und drückte Stina an meine Brust. Sie schluchzte bitterlich, was mich innerlich brach. "Geliebte Menschen zu verlieren ist schlimm. Aber ich glaube dein Onkel Jan ist sehr stolz auf dich und darauf was du alles geschafft hast. Er wöllte bestimmt nicht, dass du wegen ihm weinst. Denn auch wenn er nicht mehr unter uns ist, so ist er für immer in deinem Herzen. Dort lebt er für immer weiter. Und das kann dir keiner nehmen." antwortete ich mit ruhiger Stimme und wusch ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Kai, du erinnerst mich an meinen Onkel. In dieser Situation hätte er jetzt genau das Selbe gesagt. Du weißt gar nicht wie unglaublich dankbar ich dir bin." sagte sie und rang sich ein kleines Lächeln ab. "Du musst mir für nichts dankbar sein."

Etwa eine Stunde saßen wir noch vor dem Grab und Stina teilte mit mir alte Kindheitsgeschichten von ihr und Onkel Jan. Und auch wenn ich diesen Menschen nie gekannt habe, so hätte ich es gern. "Ich kann jetzt noch nicht schlafen Kai." sagte Stina zu mir und stand auf. "Ich auch nicht. Aber ich habe da eine Idee." antwortete ich ihr und nahm ihre Hand in meine. "Komm schon." sagte ich und gemeinsam gingen wir zu meinem Auto. "Kai was hast du vor?" fragte sie und sah mich leicht verwirrt an. "Das ist eine Überraschung." antwortete ich ihr mit einem frechen Grinsen im Gesicht. "Ich hasse Überraschungen." brummte Stina und rollte mit ihren Augen.

Etwa 20 Minuten später waren wir dann auch schon an meinem Plätzchen angekommen. Dort gehe ich immer hin, wenn ich mal den Kopf frei bekommen muss. Doch das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung und es begann zu regnen. Aber nicht nur ein bisschen, sondern es schüttete wie aus Eimern. "Das hat jetzt etwas meinen Plan ruiniert." sagte ich und deutete auf den Regen. Daraufhin lächelte mich Stina frech an. "Das kommt davon, wenn man mir nicht sagt was Sache ist." antwortete sie mir und lehnte sich entspannt zurück. Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf. "Lektion gelernt." murmelte ich und sah sie aus dem Augenwinkel an. Und genau in diesem Moment sah mich Stina auch an. Doch nicht irgendwie sondern sehr intensiv was meine Wangen glühen ließ. "Rot steht dir Kai." scherzte sie und kniff mir in die Wange. "Sehr lustig Stina. Du bist hier doch die Verlegene, wenn es um Gefühle geht." antwortete ich ihr und lief damit direkt ins offene Messer. (Natürlich nur sprichwörtlich.)
"Ach wenn das so ist." sagte sie und stand aus ihrem Sitz auf. Verwirrt sah ich ihr hinter her. Und plötzlich stand sie vor meiner Scheibe und klopfte dagegen. Noch verwirrter als vorher öffnete ich ihr die Türe. Und ehe ich mich versehen konnte saß sie in meinen Schoß. "Na wer von uns ist jetzt verlegen?" hauchte sie mir entgegen. Diese plötzliche Nähe kam vollkommen unerwartet und warf mich aus der Bahn. Ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Alles was ich spürte war die Lust und dieses komische Kribbeln im Bauch. "Ich bin überhaupt nicht verlegen. Meine Freunde nennen mich auch Casanova." antwortete ich ihr und ergriff ihre Hüften. Darüber lachte Stina und legte ihre Hände um meinen Hals. "Dann lass doch mal diesen Casanova raus." sagte sie zu mir in einem herausfordernden Ton, was mich nur noch mehr anstachelte. Diese Situation wurde einfach immer unangenehmer, doch aus dieser Nummer kam und wollte ich auch nicht mehr heraus. Langsam schloss ich die verbliebenen Zentimeter zwischen uns und legte sanft meine Lippen auf die von Stina. Ich spürte, dass es dieses Mal anders war, als die anderen Male. Mehr Lust und mehr Verlangen. Doch sollte ich es soweit kommen lassen?

Werden Stina und Kai es wagen oder wird einer der Beiden das Ganze stoppen. Die Auflösung folgt in Kapitel 9 von Liebe im Abseits.

Hey meine Lieben 🙋🏼‍♀️ und herzlich Willkommen zurück in Kapitel 8. Auch wenn es etwas länger als geplant gedauert hat, so hoffe ich dennoch, dass es euch gefallen hat🙈. Was denkt ihr wird es passieren oder doch eher nicht. Und denkt ihr das Kai Gefühle für Stina entwickelt. Über Kommentare und alles andere würde ich mich riesig freuen ♥️.
Bis dahin eure Caro ♥️🥀

Wenn das Liebe ist~Kai Havertz Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt