"Mein Kopf wie leergefegt, die Andern sind schon längst gegangen.
Ich bin ständig unterwegs, such' jedes Teil von mir zusammen.
Weiß nicht wie lang' ich das noch kann, ich hoff', ich bin bald wieder ganz.
Halt' mich nur fest mit einer Hand, so kurz vor mei'm Untergang.
Ich steh' wie ein Baum im Herbst, werf' das Schönste von mir ab.
Pflaster Straßen zu mit Schmerz, in all den Jahren rausgekratzt.
Wein vergangen in mein Grab, leg' mich selber da hinein.
Muss endlich raus aus dieser Nacht, bin schon zu lang in ihr gefangen." ~ Tausend Teile, SharaktahAm nächsten Morgen.
Stinas POV:
Es krachte und knallte fürchterlich. Träumte ich etwa noch? Oder war dies die Realität. Noch halb verschlafen ging ich dem krachenden Geräusch nach. Es kam aus meiner Küche. In meiner Küche sah ich auch schon das Elend vor mir liegen. Eine kleine Kiste lag aufgesprungen vor mir auf dem Boden. Bilder mit Leni und Sam, Erinnerungsstücke von Leni und ein ungeöffneter Brief. Wie um Gotteswillen konnte diese Kiste von selbst herunter fallen? Und was wollte das Schicksal mir damit wohl sagen?"Stina...wer ist Leni und ist Leni das Mädchen auf den Bildern?" sprach Kai zu mir, was mich komplett aus der Fassung brachte.
Wie erstarrt blickte ich auf den Boden unter mir.
Wie versteinert blieb ich stehen und kein Muskel in meinem Körper regte sich. Nur Kais Worte hallten durch meinen Kopf, wie ein nimmer endendes Echo. Diese Erinnerungen, welche verstreut auf dem Boden lagen lähmten mich, jene Erinnerungen, die ich versucht habe in all den Jahren zu verdrängen. Diese verstreuten Erinnerungen ließen den gleichen Schmerz von damals wieder in mir neu aufflammen. Schmerzerfüllt sank ich auf die kühlen Fliesen unter mir und brach in mir zusammen.All der Schmerz ließ mich erneut leiden.
All die alten Wunden von damals rissen wieder auf.
All die Messerstiche durchdrungen erneut mein Herz.
Mit meinen Kräften am Ende ergriff ich das Bild von Leni, Sam und mir. Heiße Tränen fluteten meine Wangen. Ich dachte, dass ich den Tod von Leni in all den Jahren verarbeitet hätte, doch da hab ich mich wohl gehörig getäuscht. Noch immer tanzte Leni in meinem Herzen. Noch immer war Leni meine einzig wahre beste Freundin, deren Tod in mir nie verheilen wollte.Kais POV:
Entgeistert sah ich Stina zu Boden gleiten, welches mich in tausend Teile brach. Jedes Teil in meinem Herzen zerfetzte es. Jedes Teil in meinem Herzen zersplitterte. Und jedes Teil in meinem Herzen zerriss es. Nichts in dieser Welt tat so weh. Nichts in dieser Welt tat mehr weh, als die Frau die man liebt leiden zu sehen. Innerlich entzweit, setzte ich mich auf den Boden neben Stina und legte meinen Arm um sie. Sie zitterte am ganzen Leib, was mich nur noch mehr brechen ließ. Hilflos zog ich sie noch näher an mich heran und hielt Stina an ihrem Kopf."Kai, wie zur Hölle, konnte diese Kiste auf den Boden fallen?! Wie nur?!" stieß es aus Stina heraus. Bedrückt sah ich zu Boden, da all dies meine Schuld war.
"Stina, bitte glaube mir, ich wollte uns lediglich Kaffee kochen. Als ich in den Schrank griff, um die Tassen heraus zu holen, fiel die Kiste daneben auf den Boden. Es war ein Missgeschick, was mir unsagbar leid tut." antwortete ich ihr und versuchte damit die Situation zu beruhigen. Doch meine Worte lösten in Stina ein ungeahntes Feuer an Emotionen aus. "Kai, lass es einfach demnächst! Und vergeh' dich nie wieder an meinen persönlichen Sachen! Am besten du verschwindest jetzt. Kai, bitte geh einfach und schau nie wieder zurück." schrie Stina und stand auf.Und da war sie wieder, die alte Stina. Verschlossen. Gebrochen. Und eiskalt. Doch mittlerweile habe ich gelernt, wie ich damit umzugehen habe. Stina, merke dir eines, für unsere Liebe, kämpfe ich bis ans bittere Ende. Und das hier ist noch lange nicht unser Ende!
"Stina, ich habe mich nie an deinen Sachen vergangen! Das würde ich nie tun! Es war wirklich ein Versehen, dass musst du mir glauben! Und noch Etwas, vergiss es, ich werde jetzt ganz bestimmt nicht gehen!" antwortete ich ihr und ging Stina hinter her. Ich weiß, dass meine Worte die Situation nicht deeskaliert haben, aber so konnte und wollte ich Stina nicht alleine lassen. Mit ihren finsteren Gedanken.Stina lief auf den Balkon und lehnte sich mit ihren Rücken an die Brüstung. In ihren Händen hielt sie das Bild fest. Tränen rollten über ihren Wangen und benässten das Bild. Dieses Bild scheint Stina zu bewegen und zu verletzen. Dieses Bild scheint ein Teil ihrer dunklen Vergangenheit zu sein, ein Teil das ich noch nicht kannte. Ein Teil, dass Stinas Herz Narben beschert hat, Narben welche tief wurzeln.
Vorsichtig stellte ich mich neben Stina.
"Kai, so solltest du mich nicht sehen. Bitte tu dir einen Gefallen und verlasse mich für immer. So etwas wie mich hast du nicht verdient. Du hast das Beste auf dieser Welt verdient, doch das bin nicht ich. Und das werde ich auch nie sein. Also bitte geh, auch wenn es schmerzt." sprach Stina unter Tränen zu mir und drückte das Bild fest an ihre Brust.WAS FÜR EIN BLÖDSINN! In mir brodelte es. Wann wird sie endlich verstehen, dass sie für mich das Beste ist?! Wann wird sie endlich verstehen, dass sie für mich unersetzbar ist?! Wann wird sie endlich verstehen, dass sie für mich der Mensch ist, den ich am meisten liebe?! Gottverdammt Stina, ich liebe dich mehr als alles Andere auf dieser beschissenen Welt. Und diese Gefühle mussten jetzt raus! Es tut mir leid Stina, sollte dich mein rasender Zug an Emotionen überrollt hat...
"Stina, du bist mit Abstand das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte! Kein Geld, kein Ruhm, kein Prestige und kein Erfolg kommt dem gleich was du mir gibst! Ich liebe dich so unfassbar sehr! Nichts in dieser Welt trifft mich mehr, als dich gebrochen zu sehen. Innerlich zerreißt es mich. Bitte, lass mich die Person sein, die deine Narben heilen darf. Wenn du reden möchtest, ich bin übrigens immer noch da..." antwortete ich ihr und riss sie in meine Arme. Stina weinte bitterlich in meinen Pullover, und mit jeder weiteren ihrer Tränen, zerriss es ein Teil mehr in mir. Plötzlich löste sich Stina von mir. Und ich sags euch, dass Schicksal kann ein echter Mistkerl sein!"Hier...das ist Leni, meine beste Freundin, die sich vor Jahren, dass Leben genommen hat..." stammelte Stina und zeigte mir das Bild. Mich traf der Schlag! DAS IST LENI?! Die selbe Leni, der ich vor Jahren das Herz gebrochen habe...
Das Geheimnis um Leni ist nun endgültig gelüftet! Welche Verbindung hatte Kai zu Leni? Und wie wird diese Verbindung die Liebe zwischen Stina und Kai beeinflussen? All das und Einiges mehr folgt in Kapitel 22.
Guten Abend meine werten Leser und herzlich Willkommen zu einem neuen Kapitel🎆🙋🏻♀️
Dieses Kapitel hat mich einiges an Kraft und Emotionen gekostet, weshalb es auch so lange auf sich warten lassen hat. Etliche Male habe ich Worte und Sätze umgestellt. Ich bin zwar noch nicht zu 100% zufrieden, jedoch hoffe ich das es euch bewegt hat!🙈😬
Lasst doch gerne ein paar Kommentare zu diesem Kapitel da, egal was. Ich freue mich darüber herzlichst!🤍Man liest sich demnächst, bis dahin eure Caro 🖤🥀
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Wenn das Liebe ist~Kai Havertz Fanfiction
FanfictionWenn das Liebe ist, warum bringt es mich um den Schlaf? Wenn das Liebe ist, warum raubt es mir meine Kraft? Wenn das Liebe ist, sag mir was es mit mir macht? Wenn das Liebe ist, was, was, was ist dann Hass? Diese Fragen stellte sich die 19-jährige...