Kapitel 7 Wortkampf

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"I've trusted lies and trusted men.
Broke down and put myself back together again.
Stared in the mirror and punched it to shatters.
Collected the pieces and picked out a dagger.
I've pinched my skin in between my two fingers.
And wished I could cut some parts off with some scissors." ~Nightmare, Halsey

Stinas POV:

Kais rechter freier Arm wanderte von meiner Hüfte hinauf zu meinem Arm. Sanft schob er meinen Pullover ein Stückchen hoch und fuhr über meine Narben. Erschrocken ließ ich von Kai ab und brach in Tränen aus. "Oh Gott was habe ich denn falsch gemacht?" sagte er und nun fiel auch sein Blick auf meine Narben...

Vollkommen verschreckt stand ich auf und drehte mich mit dem Rücken zu Kai. Die Tränen, die sich in meinen Augen ansammelten konnte ich nun nicht mehr länger aufhalten. Der Staudamm brach nun endgültig und ein Meer von Tränen strömte mir über die Wangen. Auch ein Schluchzen verließ meine Lippen.

Kais POV:

Stina so leiden zu sehen tat mir unglaublich weh und ging mir auch sehr nah. Doch wie sollte ich helfen? Vorsichtig legte ich meine Arme um sie und lehnte meinen Kopf gegen ihren. "Es wird alles gut. Das verspreche ich dir." flüsterte ich ihr zu um sie in Sicherheit zu wiegen, doch dieser Versuch ging nach hinten los. Kopfschüttelnd löste sie sich aus meiner Umarmung und sorgte für einen Sicherheitsabstand zwischen uns. "Kai wann verstehst du es endlich? Lass mich in Ruhe! Du verstehst eh nichts von meinem Leben!" schrie sie mich unter Tränen an. Ihre wunderschönen blauen Augen waren rot geschwollen und ihre Lippen zitterten. Und da waren sie wieder, Stinas Schutzwände, die sich Stück für Stück aufbauten. "Ich versteh dich und möchte für dich da sein, da du jemanden brauchst! Und das jetzt!" schrie ich ihr entgegen und das war erst der Anfang von unserem Krieg. Unsere Waffen waren unsere Worte und Emotionen. Keiner wollte aufgeben, geschweigedenn nachgeben. Und von Minute zu Minute wurde der Krieg heißer. "Ich brauche niemanden Kai! Auch nicht dich! Ich komme auch sehr gut alleine klar!" erwiederte sie. "Bullshit Stina! So geht das nicht weiter oder wie lange willst du dich noch verletzten?" und damit traf ich einen wunden Punkt bei ihr. Nun schaukelte sich unser Wortgefecht immer höher. "Was geht dich das eigentlich was an, was ich mit meinen Körper mache?" fragte sie mich und wollte schon gehen. Doch das nicht mit mir, unsere Auseinandersetzung war noch lange nicht beendet.

Stina rannte vor mir davon in ihr Schlafzimmer. "Wegrennen vor mir ist auch keine Lösung!" rief ich Stina nach und folgte ihr. Im Schlafzimmer angekommen lehnte Stina gegen ihrer grauen Wand und starte auf die Klinge in ihrer Hand. Als ich das sah kochte das Blut in meinen Venen.  Und die Wut in mir schäumte. Wütend riss ich ihr die Klinge aus der Hand und verstaute sie in meiner Hosentasche. "Denk gar nicht erst daran! Wie kannst du das deinen wunderschönen Körper nur antun?" fuhr es aus mir heraus und ich drückte sie gegen die Wand, sodass sie mich ansah und nicht schon wieder vor mir flüchten konnte. "Das nennst du also schön?" sagte sie und schob den Ärmel ihres Pullovers hoch, so dass sie ihre Narben vor mir entblößte. Geschockt blickte ich auf die Schnitte, die ihren Arm zierten. "Ich kann gerne weitermachen" sagte sie und zog sich ihren Pullover aus wo weitere Narben sichtbar wurden. Direkt über ihrem Herzen sah ich eine Narbe die etwa so groß wie mein Zeigefinger war. Vorsichtig strich ich mit einen meiner Finger darüber und Stina atmete schwer. "Wovon ist die...?" murmelte ich und blickte sie geknickt an. "Unfall." sagte sie kühl und weiter nichts. "Reicht es dir endlich? Ich bin hässlich und hasse mich selbst am meisten!" schrie sie mir entgegen und brach ein weiteres Mal in Tränen aus. Und dieser Anblick brach mein Herz nun endgültig in zwei. "Stina du bist mit Abstand das Schönste, was ich je gesehen habe, vor allem wenn du lächelst. Und das sage ich nicht einfach so! Und deine Narben finde ich genauso schön wie alles andere auch! Nur möchte ich, dass du endlich damit aufhörst deinen Hass an dir selbst auszutragen, dass macht dich nur noch kaputt. Und das möchte ich nicht." antwortete ich ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Du kannst mit mir über alles reden, doch möchte ich dich auch zu nichts zwingen. Da ich möchte, dass es dir in meiner Nähe gut geht." fügte ich hinzu und legte meine rechte Hand auf ihr Herz, dass laut unter ihr schlug. "Danke Kai, aber dabei kannst du mir nicht helfen..." antwortete sie mir wehmütig und vollkommen entkräftet. "Ich bin krank, also seelisch krank Kai. Die Depressionen haben mich wieder eingeholt und die Dämonen meiner Vergangenheit sind wieder zurück. Nachts mache ich kein Auge zu und tagsüber jagen mich die Schatten meiner Selbst." sagte sie zu mir und blickte mich mit wässrigen Augen an. "Umso mehr brauchst du jetzt jemanden an deiner Seite, der dir hilft und immer für dich da bist. Und dieser JEMAND möchte ich sein und kein anderer! Ich möchte derjenige sein, der dich in Schlaf kuschelt wenn dich nachts die Albträume verfolgen. Auch ich möchte derjenige sein, der deine Tränen trocknet. Und ich möchte auch der Einzige sein, der all das hier berühren darf." antworte ich ihr und fuhr über ihre Arme. Sanft lehnte Stina ihre Stirn gegen die meine, sodass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte. "Kai, dass ist das Schönste, was je jemand zu mir gesagt hat..." hauchte sie mir entgegen und erwärmte damit mein Herz.
"Doch Kai ich kann dir das Elend nicht antun. Du hast es verdient glücklich zu sein, doch mit mir wärst du das nie..." flüsterte sie und löste sich von mir. Mit Tränen in meinen Augen beobachtete ich sie, wie sie sich auf ihr Bett setzte und aus dem Fenster schaute. Sie lächelte. "Kai du bist ein so wundervoller Mensch, geh daraus und lerne ein Mädchen kennen was genauso wundervoll und perfekt ist wie du selbst." sagte sie zu mir und lächelte. Sie lächelte verdammt nochmal! Langsam ging ich auf Stina zu und kniete mich vor sie hin. "Und was ist wenn dieses wundervolle und perfekte Mädchen genau vor mir sitzt?" antwortete ich Stina und sah wie ihr Lächeln plötzlich in einen ernsteren Blick umschlug. "Aber Kai das bin ich..." Und ehe sie diesen Satz auch nur ansatzweise beenden konnte, fiel ich ihr ins Wort, da ich ahnte was folgen würde. "Für mich bist du dieses Mädchen. Denn jeder hat wohl seine ganze eigene Definition davon was schön ist. Und ich bin bereit um dich zu kämpfen, da du einer der wenigen Menschen bist, um die es sich zu kämpfen lohnt." antwortete ich ihr und ohne zu Überlegen küsste ich sie.
Und zu meinem Erstaunen küsste sie mich auch willig zurück. Dieser Kuss war so voller Sehnsucht und ein purer Schrei nach Liebe oder doch Zuneigung? Naja wie dem auch sei, mit jeder Sekunde, die der Kuss anhielt pochte das Herz in meiner Brust immer schneller. Nichts war schöner als das. Und ich wünschte dieser Moment würde nie enden.

Kurz unterbrach ich den Kuss um Luft zu holen und eine Frage loszuwerden, die mir auf der Seele brannte. "Du sagtest Albträume würden dich nachts verfolgen. Wie wäre es wenn ich..." und wie als könnte Stina meine Gedanken lesen, schlussfolgte sie richtig. "Ja du darfst heute Nacht hier schlafen. Also nur wenn es das ist, was du sagen wolltest." hauchte sie mir entgegen und lächelte mich frech an. Über beide Ohren lächelte ich sie an und konnte mein Glück kaum fassen. War ich etwa in Stina verliebt?

Ist Kai wirklich in Stina verliebt oder sind es nur Gefühle der Lust? Das und noch vieles mehr lest ihr im nächsten Kapitel von Wenn das Liebe ist.

Schönen Abend oder schöne Nacht meine Lieben und hier ist schon Kapitel 7, da ich einfach die Gedanken zu diesem Kapitel niederschreiben musste🙈. Ich hoffe euch gefällt es♥️auch wenn es für mich sehr emotional war😪.
Wir lesen uns dann später in einer meiner anderen Geschichten 🙋🏼‍♀️.
Bis dahin ganz viel Liebe an euch, eure Caro♥️🥀

Wenn das Liebe ist~Kai Havertz Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt