The Scientist

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Altersfreigabe: ab 16
Genre: Drama
Setting: Band 3
Inhalt: Ein analytischer, wendiger Verstand ist bezeichnend für einen Wissenschaftler. Severus Snape hatte immer geglaubt, einen solchen zu besitzen. Nun ja, auch Wissenschaftler sind nicht gefeit vor Irrtümern...
Pairing: Severus Snape/Sirius Black
Kommentar: Eine kleine Idee zum Prompt 'Gewitter'.
Slash ist sonst nicht wirklich mein Ding, aber hier hat es erstaunlich viel Spaß gebracht. Und ja, der Titel ist durchaus ein Hinweis auf den gleichnamigen Song von Coldplay. ;)
Warnings: Gewalt
Audiobook: Melina vom ReadingBookChannel hat diese Geschichte vertont, sie ist oben verlinkt. Danke dir! :)

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Der Wolf auf dem Boden knurrte drohend, als die hagere schwarze Gestalt das Büro betrat. Ein Streifen Licht fiel vom Korridor in das Büro und spiegelte sich in den dunkelbraunen Augen, die jeden Schritt des Mannes verfolgten. Aufmerksame Ohren lauschten. Doch es war die Nase, die dem durch einen Zaubertrank kontrollierten Tier verriet, wer genau seine privaten Räume betreten hatte, noch bevor ein Blitz die Dunkelheit durchzuckte und das Gesicht des Besuchers für den Bruchteil einer Sekunde in weißes Licht tauchte.

Severus Snape sah den Werwolf argwöhnisch an. Er hatte nicht viel übrig für Remus Lupin, doch dass er ihn geradezu entspannt vor dem Kamin liegen sah, war befriedigend. Es gefiel ihm sehr, dass Lupin ausgerechnet von ihm abhängig war, um diesen Beruf ausüben zu können. Für ein Jahr würde er diese Genugtuung genießen, doch um nichts in der Welt würde er es noch einmal zulassen, dass Albus ihm einen der Alpträume seiner Jugend vor die Nase setzte. Schon gar nicht auf diesen Posten!

Es grummelte leise und dieses drohende Geräusch riss Snape aus seiner Starre. Er besann sich auf das, was ihn hergetrieben hatte. Für Lupin hatte er noch das ganze Schuljahr Zeit. Zeit, die er nutzen würde.

Accio Karte!", murmelte er und ein triumphierendes Grinsen trat auf seine Lippen, als eine Schublade im Schreibtisch des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu poltern begann. Der Werwolf knurrte, als Snape sich dorthin bewegte, blieb aber liegen.

Die Schublade von dem simplen Verschlusszauber zu befreien, war ein Leichtes. Und keine zehn Sekunden später hatte er das begehrte Stück Pergament in seiner Hand.

„Sie glauben gar nicht, wie genau ich damit umzugehen weiß, Potter", schnarrte Snape in der Erinnerung an den Nachmittag. Die nur schwer unterdrückte Freude über die Reaktion des Pergamentes auf seine Versuche in Potters Gesicht zu sehen, hatte stark an seiner Selbstbeherrschung genagt. Irgendwann würde er diesem Jungen noch an die Gurgel gehen, wenn er nicht gewaltig aufpasste!

Nun allerdings bewegte Snape lediglich die Karte dazu, ihm den Lageplan der Schule zu offenbaren. Mit seinem Zauberstab sorgte er für etwas Licht und in rasender Geschwindigkeit tasteten seine Blicke die Namen neben den kleinen Punkten ab. Rivers, Hopkins, Colten - es war wirklich ein Jammer, dass er diese Schüler, die sich gerade auf den Gängen herumtrieben, nicht persönlich aufgreifen konnte. Er würde sich jedoch die Namen merken und sie dafür büßen lassen, dass sie das Regelwerk der Schule nur dafür nutzten, es zu brechen.

Später.

Denn heute Nacht hatte er andere Pläne und er grinste zufrieden, als er diesen einen Namen tatsächlich neben einem Punkt auf den Ländereien fand.

„Siehst du, Moony, er hat es schon damals nicht lassen können, dir Gesellschaft leisten zu wollen. Und er hört auch jetzt nicht damit auf."

Der Werwolf ließ ein Jaulen vernehmen und für einen Moment sah Snape das Tier nachdenklich an.

Dann allerdings wandte er sich ab und mit dem ersten lauten Donner des drohenden Gewitters verließ er das Büro seines Kollegen und machte sich auf den Weg hinunter auf die Ländereien.

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