The Valley of the Shadow of Death

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Altersfreigabe: ab 12
Genre: Drama
Setting: Band 7
Inhalt: Minerva hat Severus' Schauspiel im siebten Band nie durchschaut. Oder?
Hauptcharaktere: Severus Snape, Minerva McGonagall
Kommentar: Traditionen sind eine feine Sache. Und dieses Jahr möchte ich sie dazu nutzen, etwas richtig zu stellen, mit dem ich mich nie anfreunden konnte.
In diesem Sinne wünsch ich euch allen ein frohes neues Jahr!
Warnings: none
Audiobook: MarieSnape hat die ursprüngliche, nicht überarbeitete Version dieser Geschichte vertont. Ihr findet das Hörbuch in der Verlinkung.

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Es war nach dem Abendessen gewesen, als Minerva ihn gebeten hatte, sie doch im Laufe des Abends einmal zu besuchen. Mit einer Miene, die er schon seit Monaten nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Ziemlich genau seitdem er Albus' Posten übernommen hatte.

Mittlerweile war es halb zwölf und entgegen seiner Vorsätze hatte er sich nicht um die Angelegenheiten der Schule gekümmert. Nein, er hatte an dem großen Buchenholzschreibtisch gesessen, an dem schon Generationen von Schulleitern vor ihm gesessen hatten (Schulleiter, die diesen Posten verdient hatten), und hatte die Zeiger der Uhr beobachtet. Nach außen hin sehr ruhig, doch durch seine Adern kribbelte eine unterschwellige Nervosität.

Die Spionage war härter geworden, seitdem Albus zu einem zweidimensionalen Abbild geworden war und die Zusammenhänge nicht mehr verstand. Seitdem er – Severus – hier oben saß und nicht dort unten, wo er Tränke brauen und Schüler schikanieren durfte. Seitdem er den Feind in der Schule hatte – in seinem Zuhause – und so tun musste, als wäre er willkommen.

Seitdem war er keine Minute mehr zur Ruhe gekommen. Selbst der Schlaf war oberflächlich; kaum ausreichend für die Erholung, die er momentan brauchte. Die Gefahr, vor dem Dunklen Lord einen Fehler zu machen, war niemals zuvor so groß gewesen.

Mit fest aufeinander gepressten Lippen sah Severus zum Bildnis des letzten Schulleiters auf, zu seinem Mentor und Peiniger, und schnaubte leise, als er ihn schlafend fand. „Du hast deinen Frieden gefunden." Und leiser fügte er hinzu: „Ich wünschte, du hättest das Ruder jemand anderem überlassen..."

Noch ehe er sich wieder von der Galerie der Ehemaligen abwenden konnte, erklang ein leises Kreischen, begleitet von heftigem Flattern. Fawkes hatte seine Stange in der Ecke des Büros verlassen und war auf der leeren Schreibtischplatte gelandet. Die Hitze, die von dem Vogel ausging, ließ das lackierte Holz beschlagen und leckte über Severus' Handrücken.

„Sieh mich nicht so an", murmelte der Tränkemeister. Anfangs hatte er sich darüber gewundert, dass Fawkes geblieben war. Doch mittlerweile vermutete er, dass der Phönix auf Albus' Befehl hin geblieben war. „Ich gehe ja schon."

Seufzend erhob er sich aus seinem Stuhl, kam sich einmal mehr vor wie ein alter Mann und verließ sein neues, wenig heimeliges Büro. Minerva wollte, dass er sie besuchte. Und er war intelligent genug, um zu wissen, dass sie es wegen dieses lächerlichen Brauches der Muggel wollte.

Silvester! In der Tat.

Mit grimmiger Miene lief er durch die verlassenen Korridore des Schlosses, gerade so, wie er es auch vor seinem Mord an Albus getan hatte. Doch die Kerker würde er vermutlich niemals wieder betreten.

„Severus!", riss eine Stimme ihn aus seinen Gedanken und er blieb abrupt stehen. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, drehte er sich nach rechts, wo Amycus Carrow aus dem Schatten eines Querganges trat. „Ich hätte nicht erwartet, dich so spät noch anzutreffen."

Severus zog seine Augenbrauen in die Stirn. „Dasselbe könnte ich über dich sagen, Amycus. Gibt es etwas, wovon ich wissen sollte?"

Der dickliche Mann verzog seinen Mund zu einem schiefen Grinsen. „Nichts Besonderes. Ist nicht viel los, seitdem Ferien sind."

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